Ein König hatte einen Maier in der Nähe seines Schlosses; dieser starb und hinterliess einen Sohn, Namens Tilio und eine Tochter. Diese war ein wunderschönes Mädchen, aber es lag auf ihr der Zauberbann, dass kein Sonnenstral auf sie fallen durfte, sonst würde sie durch eine geheime Zauberkraft augenblicklich in den Bauch eines grossen Wallfisches versezt worden sein. Drei wunderbare Eigenschaften zeichneten sie aus; sie hatte goldene Haare, dann durfte sie nur die Hände reiben und es fielen, so lange sie rieb, die schönsten Weizenkörner aus ihren Händen auf den Boden und endlich, wo sie nur den Fuss hinsetzen mochte, da erglänzten ihre Fussspuren vom reinsten Golde. Aber dem Könige war sie unbekannt geblieben, da sie ihr Zimmer nie verlassen hatte.
Mit der Zeit kam dem Könige - denn er war noch jung - die Lust zu heiraten und da Tilio bei ihm in Gnaden stand, zog er ihn in's Vertrauen und verlangte seinen Rath zu hören. Tilio schlug dem Könige viele Prinzessinnen und edle Fräulein vor, aber keine gefiel demselben. Endlich erzählte er, dass er eine wunderschöne Schwester habe und welche Eigenschaften sie besitze, verhehlte aber dabei nicht, welcher Zauber auf ihr laste. Da wollte der König sie sehen und befahl dem Tilio
Mit der Zeit kam dem Könige - denn er war noch jung - die Lust zu heiraten und da Tilio bei ihm in Gnaden stand, zog er ihn in's Vertrauen und verlangte seinen Rath zu hören. Tilio schlug dem Könige viele Prinzessinnen und edle Fräulein vor, aber keine gefiel demselben. Endlich erzählte er, dass er eine wunderschöne Schwester habe und welche Eigenschaften sie besitze, verhehlte aber dabei nicht, welcher Zauber auf ihr laste. Da wollte der König sie sehen und befahl dem Tilio