Suche

Märchenbasar

Tritt ein und lass dich verzaubern

Hier dreht sich alles um die phantastische Welt der Märchen und davon bekommst du jede Menge geboten. Über 4000 klassische und sehr viele brandneue Märchen warten auf dich.

Märchenbasar-Trenner

Das Tornisterchen

Es war einmal ein armer, armer Mann, daß er nichts hatte, gar nichts hatte er, und da er nichts hatte, wurde er pacurar (Schafhirt). Seine Nachbarin war auch arm, sie hatte einen Knaben, und Gott hatte ihr für jeden Tag eine Maß Palukkesmehl bestimmt, aber für einen ganzen Tag mit einer Maß reicht man nicht aus, und sie gab ihren Knaben dem Schafhirten in Dienst. Dieser hatte nichts seinem Knechtchen ins Tornisterchen zu gehen und gab ihm jeden Tag nur eine schwarze Brotkruste. Er hatte auch kein Tornisterchen und versorgte die Brotkruste in den Busen. Eines Tages verlor er die Kruste aus dem Busen, und er wurde so hungrig, daß er nicht mehr konnte. Wie er so hungrig wurde, dachte er: »O Gott, wenn ich nur ein Tornisterchen hätte, nur ein altes, würde ich mir die Kruste hinein versorgen und würde sie nicht verlieren und könnte manchmal ein wenig daran nagen.« Wie er so dachte, nur einmal fand er unter seinen Füßen auf der Erde zehn Kreuzer. Wahrscheinlich hatte Gott ihm sie hingeworfen und ließ ihn sie jetzt finden. Er freute sich so und hob sie auf und ging gleich auf die Straße, um auf den Markt in die Stadt zu gehen, so wie nach Agnetheln, und ging zu dem Mann, welcher die Tornister macht. Als er an das Tor kam, schämte er sich hineinzugehen, und er ging immer hin und her, bis der Tornistermacher herauskam und ihn fragte, was er hier mache, da sagte der Knabe: »Ich möchte einen Tornister kaufen.« – »Komm herein und wähl dir einen aus, zum Verkaufen hab‘ ich sie.« Der Knabe trat ein und fragte um den Preis. Der eine kostete drei Gulden, der andere zwei, einer eineinhalb, billiger nicht. »Ach Gott, so kann ich mir keinen kaufen, ich habe nur 10 Kreuzer«, sagte der Knabe traurig und ging hinaus. Als er in den Hof kam, sah er ein Tornisterchen aufgehangen an einem Hühnerstall. Es war häßlich, alt und schwach, daß es niemand mehr brauchen konnte. Der Knabe dachte, dies würde nicht mehr wert sein als 10 Kreuzer und trat wieder ins Haus und fragte, ob er das Tornisterchen um 10 Kreuzer bekommen könnte. Der Mann gab es ihm, und er machte sich auf den Heimweg. Nur einmal befiel ihn der Hunger, daß er dachte, er könne nicht mehr aushalten. In seinem Elend nahm er das Tornisterchen, schlug er auf die Erde und sagte: »Wenn ich mir lieber ein wenig Brot gekauft hätte!« Wie er es so auf die Erde schlug, kamen zwei Engel heraus und fragten: »Was wünschst du, unser Herr mit Recht?« Dieser erschrak über dieses Wunder und sagte mit Angst: »Ich möchte eine Schüssel saure Milch und einen Paluckes.« Er hatte diesen Gedanken noch nicht ausgedacht, und die Milch und Paluckes standen neben ihm, er setzte sich und aß und aß, bis er satt war. Dann ging er weiter, heimwärts, bis er wieder hungrig wurde, dann nahm er wieder das Tornisterchen und schlug es auf die Erde, die zwei Engel kamen

Weiterlesen »

Gefällt dir das Projekt Märchenbasar?

Dann hinterlasse doch bitte einen Eintrag in meinem Gästebuch.
Du kannst das Projekt auch mit einer kleinen Spende unterstützen.

Vielen Dank und weiterhin viel Spaß