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Märchenbasar

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Zu Eurem Wohlsein

Es war einmal, der Himmel weiss wo, irgendwo war einmal ein König. Das war ein so mächtiger König, dass, wenn er nieste, das Volk im ganzen Lande dazu sagen musste: »Zu Eurem Wohlsein!« Manchmal, wenn er den Schnupfen hatte, konnte man im Lande auch gar kein anderes Wort hören, als: »Zu Eurem Wohlsein!« Jeder Mensch sagte das, nur der sternenäugige Schäfer wollte es nie sagen. Das erfuhr der König, da war er sehr erzürnt und liess den Schäfer zu sich rufen. Der Schäfer geht hin und bleibt vor dem König stehen, der doch auf einem Throne sass, überaus mächtig war und schrecklich zornig dazu. Aber wie mächtig und wie zornig der König auch war, der sternenäugige Schäfer fürchtete sich doch nicht vor ihm. »Sage augenblicklich: Zu meinem Wohlsein!« fuhr ihn der König an. »Zu meinem Wohlsein!« sagte der Schäfer zur Antwort. »Zu meinem, zu meinem, du Lump, du Landstreicher!« lärmte der König. »Zu meinem, zu meinem, Eure Majestät!« antwortete jener. »Aber zu meinem, zu meinem eigenen,« brüllte der König und schlug sich wütend auf die Brust. »Nun, zu meinem, freilich, zu meinem eigenen!« sagte der Schäfer wieder und schlug sich dabei sanft auf die Brust. Da wusste der König vor Wut schon nicht, was er thun solle; aber da mischte sich der Hoppmeister hinein. »Wirst du jetzt gleich sagen, wirst du augenblicklich sagen: zu Eurem Wohlsein, Majestät! – denn wenn du es nicht sagst, bist du ein Kind des Todes.« »Ich werde es nicht eher sagen, bis ich die Prinzessin zum Weibe bekomme,« antwortete der Schäfer. Die Prinzessin war auch im Zimmer anwesend; sie sass auf einem kleinen Throne neben ihrem königlichen Vater und war so wunderschön, ganz wie eine goldene Taube; nun, aber wie wunderschön sie auch immerhin war, so musste sie doch lachen bei den Reden des Schäfers; denn der sternenäugige Schäfer hatte ihr gefallen, er hatte ihr besser gefallen als irgend ein Königssohn. Der König aber befahl, den Schäfer augenblicklich in den Zwinger des weissen Bären zu werfen. Die Trabanten führten ihn auch weg und warfen ihn in den Zwinger des weissen Bären, dem sie zwei Tage lang nichts zu essen gegeben, damit er um so blutgieriger werde. Kaum hatten sie die Thüre zugemacht, so stürzte der Bär gleich auf den Schäfer los, um ihn zu zerreissen und aufzufressen; doch wie er sein Sternenauge gesehen, erschrak er so sehr, dass er beinahe sich selbst aufgefressen hätte, hockte sich in dem entferntesten Winkel nieder und sah ihn von dort an, getraute sich aber nicht, ihm etwas zu thun, da er doch so hungrig war; er leckte nur an seinen Tatzen vor grossem Hunger. Der Schäfer aber wandte kein Auge von ihm, und um sich wach zu erhalten, machte er Lieder, weil er wusste, dass ihn der Bär augenblicklich zerreissen würde, wenn er einschlafen sollte. Aber er schlief nicht ein. Am Morgen kommt der Hoppmeister, um nach den Knochen des Schäfers zu sehen, und da sieht er, dass diesem nicht das geringste fehlt. Er führte ihn hinauf zum König,

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