Der reiche Grafensohn war schon ein stattlicher, schöner, junger Mann und seine Eltern wollten, daß er sich verheiraten sollte. Die Mutter sprach ihm morgens und abends zu, er solle sich eine schöne Braut und ihr eine Tochter holen; allein alles Reden und Mahnen war vergebens. Der gute Grafensohn hatte sich ein für allemal in den Kopf gesetzt, keine Braut, die von einer Mutter geboren worden, heimzuführen, und eine andere, wie er sie wollte, konnte er nicht finden. Er wollte sich dennoch eine solche suchen, ließ sich das Roß satteln, nahm von den traurigen Eltern Abschied und ritt in die Fremde.
Er war schon lange, sehr lange geritten und hatte noch die erwünschte Braut nicht finden können, da kam er zu einem Zwiewege, und wo sich die Wege kreuzten, da stand ein altes, altes Weiblein, krumm und klein und gebückt, und das hatte nur mehr einen Zahn im Munde und seine Augenwimpern waren gar so lang. Der reiche Grafensohn fragte das betagte Weiblein, wohin diese zwei Wege führten; da hatte er schreien müssen, denn das alte Weibchen war vor Alter fast taub, und dann erzählte er ihr auf ihre Frage auch sein Vorhaben. - Sie nickte und wackelte dann beifällig mit dem grauen Kopfe und wies mit dem Haselstöckchen auf den Weg, der rechts führte, und zugleich fing sie mit kreischender Stimme an, so daß er sie nur schwer verstehen konnte: »Schmucker Knabe! geh den Weg und du wirst ein großes, großes Haus finden; in das geh,