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Märchenbasar

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Die vier kunstreichen Brüder

Es waren einmal vier Brüder, die hießen Hans, Jörg, Jockel und Michel. Der erste war ein Scharfschütze, der zweite ein Windbläser, der dritte ein Schnelläufer und der vierte, der Michel, war so stark, daß er die dicksten Eichen wie Grashalme aus der Erde rupfen konnte. Eines Tages gingen sie miteinander auf Wanderschaft in die weite Welt hinaus. Da traf einmal ein Forstmann den Hans, der gerade sein Gewehr zum Schuß angelegt hatte, und es sah aus, als wolle er in die blaue Luft hineinschießen. »Wonach zielst du denn?« fragte der Förster. »Wonach ich ziele?« sagte Hans. »Hundert Stund von hier, auf einer Kirchturmspitze, sitzt ein Spatz, den will ich herunterschießen.« Er drückte ab, sah hinter der Kugel drein und sagte dann nach einer Weile: »So, da liegt er!« Der Forstmann aber schüttelte ungläubig den Kopf und sagte: »Das machst du mir nicht weis! Auf eine so große Entfernung trifft kein Mensch!« Da rief der Hans seinen Bruder Jockel, den Schnelläufer, herbei und sagte zu ihm: »Hole doch geschwind den Spatzen, den ich hundert Stund weit von hier vom Kirchturm geschossen habe!« Jockel machte sich sogleich auf den Weg, war nach zwei Stunden wieder da und brachte richtig den toten Spatzen mit; aber in zwei Stücken; denn er war so gut getroffen, daß der Kopf rechts, der Leib links von dem Kirchturm herabgefallen war. Der Förster ging weiter und traf nach einiger Zeit den Jörg. Der stand bei den sieben Windmühlen, schien müßig in den blauen Himmel hinaufzugucken und hielt dabei beständig ein Rohr vor den Mund. »Ei, Kamerad, was machst du denn da?« fragte der Forstmann. »Ich? Ich blase die Windmühlen an, daß sie nicht stillstehn, weil doch heute der Wind nicht weht«, antwortete der Jörg. Nicht weit davon traf der Förster auch den Michel an. Der hatte ein langes, armdickes Seil um drei Morgen Wald gespannt und machte eben den Knopf dran. Der Förster sah ihm von weitem eine Weile zu und dachte bei sich: »Sag mir bloß einer, was der Kerl im Sinn hat?« Endlich trat er näher heran und fragte: »Was willst du denn mit dem Seil anfangen, das du da um den Wald gelegt hast?« – »Ach«, sagte der Michel, »ich wollte nur ein Büschel Holz holen, damit ich mir auch ein bißchen einbrennen kann, wenn’s etwa im Winter recht kalt wird.« Sprach’s und riß mit einem Ruck den ganzen Wald um, daß es nur so krachte, lud ihn auf die Schulter und trug ihn fort. Da brachte der Yörster den Mund nicht mehr zu vor Staunen, wagte dem starken Michel kein böses Wort zu sagen und machte, daß er nach Hause kam. Die vier Brüder aber wanderten ihres Weges weiter, bis sie endlich in der Hauptstadt anlangten. Dort war gerade im königlichen Schloß große Sorge und Not. Der König war schwer erkrankt, und sein Leibarzt erklärte, er müsse sterben, wenn nicht binnen sieben Stunden das Kraut des Lebens herbeigeschafft werde, das auf dem höchsten Berge fern an der Grenze des Landes wachse. Da ließ der

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