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Der betrunkene Hahn

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Es war einmal ein betrunkener Hahn, der ging auf einen Hügel, um kleine Zweige zu suchen, und fand dort eine Geldbörse und sagte: „Ich will dem König diese Börse bringen.“ Er machte sich mit der Börse im Schnabel auf den Weg; aber da er über einen Fluß gehen mußte und es nicht konnte, sagte er: „Fluß, tritt zurück, damit ich hinübergehen kann.“ Aber der Fluß kümmerte sich nicht darum, und da trank der Hahn das ganze Wasser aus.
Er ging weiter und traf einen Fuchs auf dem Weg und sagte zu ihm: „Lass mich vorbei.“ Da der Fuchs sich nicht rührte, fraß er ihn auf.
Er ging weiter und stieß auf eine Fichte und sagte zu ihr: „Geh aus dem Weg, damit ich vorbei kann.“ Doch da sie sich nicht regte, verschluckte er sie.
Noch weiter traf er einen Wolf und fraß ihn; und später traf er eine Eule und machte mit ihr dasselbe.
Als er in das Schloss des Königs kam, sagte er, er wolle den König sprechen, und er gab ihm die Geldbörse, und der König befahl darauf, ihn in den Hühnerstall zu sperren und ihn gut zu behandeln. Als das betrunkene Hähnchen sich im Hühnerstall befand, begann es zu krähen:
„Kikerikiii,
Meine Börse mit Geld.
Man bringe mir sie. „Als es sah, dass man ihm die Börse nicht brachte, ließ es den Fuchs heraus, den es verschlungen hatte, und der fraß die ganze Hühnerschar auf. Man erstattete nun dem König Meldung von dem Vorfall, und er befahl, das betrunkene Hähnchen in einen Gläserschrank zu sperren. Der Befehl wurde ausgeführt, aber das betrunkene Hähnchen krähte unentwegt weiter:
„Kikerikiii,
Meine Börse mit Geld.
Man bringe mir sie. „Dann, da man ihm die Geldbörse nicht brachte, ließ es die Fichte heraus, und alle Gläser im Gläserschrank brachen entzwei. Da befahl der König, das betrunkene Hähnchen in einen Pferdestall zu sperren; dort krähte es die ganze Zeit:
„Kikerikiii,
Meine Börse mit Geld.
Man bringe mir sie. „Dann ließ es den Wolf heraus, und der Wolf fraß die Pferde. Darauf befahl der König, das betrunkene Hähnchen in eine Ölkanne zu stecken, aber es ließ nun die Eule heraus, und die trank das ganze Öl aus. Da der König nun nicht mehr wusste, was er tun sollte, ließ er den Backofen anheizen und das betrunkene Hähnchen dort hineinstecken. Aber selbst im Backofen begann es zu krähen:
„Kikerikiii,
Meine Börse mit Geld.
Man bringe mir sie. „Und es ließ den Fluß heraus, den es getrunken hatte; und das Schloss des Königs stand schon fast ganz unter Wasser, da befahl der König, man solle dem betrunkenen Hähnchen die Geldbörse bringen und es dann fortschicken, bevor es den ganzen Fluß hinauslassen könnte.
Da machte sich das betrunkene Hähnchen wieder auf den Weg mit der Geldbörse im Schnabel.

Quelle: (Märchen aus Portugal)

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