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In alter Zeit ging einmal ein Bauernknecht auf das Bergmahd, um Heu herabzuholen. Auf dem Weg dahin kam er an einer Sennhütte vorbei, die leer stand. In diese schrie er mutwillig hinein: »Kasermandl, wenn ich zurückkomme, mußt du mir Buttermilch geben!«, und ging seinen Weg weiter.
Der Bursche war bald auf dem Heumahd droben, besorgte lustig und froh seine Arbeit und dachte nicht mehr an seinen Scherz. Als er nach vollbrachter Arbeit nach Hause zurückkehrte, dunkelte es schon. Er beschleunigte deshalb seine Schritte, um nicht auf dem Weg von der Nacht überfallen zu werden. Wie er aber zur Kaserhütte kam, sprang plötzlich ein kleines, mageres Männchen heraus, das einen großen Kübel voll Buttermilch trug. Der kleine Knirps hielt ihn auf und sprach: »Du hast heute beim Vorbeigehen von mir Buttermilch verlangt, da hast du sie nun. Jetzt trink sie bis auf den letzten Tropfen aus, sonst wird es dir nicht gutgehen.«
Mit diesen Worten gab er dem zitternden Knecht das Gefäß und blieb stumm und unbeweglich wie eine Bildsäule vor ihm stehen. Der Knecht wußte sich nicht zu raten und zu helfen, denn es war augenfällig, daß er so viel Milch nicht austrinken konnte. Endlich fing er an zu trinken und trank, daß er zu bersten drohte. Als er aber sah, daß er nicht mehr trinken könne und daß das Gefäß beinahe noch voll war, nahm er all seinen Mut zusammen und sagte zum Kasermännlein: »Für heute habe ich genug Milch getrunken. Die übrige werde ich nach Hause nehmen und sie dort trinken. Ich werde gewiß keinen Tropfen im Kübel lassen.«
Als das Männlein diese Rede gehört hatte, sprach es mit freundlichem Ernst: »Sei froh, daß du diese Ausflucht gefunden hast. Dies war das einzige Mittel, dich zu retten.« Und warnend setzte es bei: »Sei in Zukunft nicht mehr so leichtsinnig und mutwillig, du müßtest dafür büßen.«
Mit diesen Worten war der Kasergeist verschwunden. Der Knecht kehrte gewitzigt nach Hause, wohin er auch die Buttermilch schaffte, und erlaubte sich nie mehr einen ähnlichen Spaß.
Der Bursche war bald auf dem Heumahd droben, besorgte lustig und froh seine Arbeit und dachte nicht mehr an seinen Scherz. Als er nach vollbrachter Arbeit nach Hause zurückkehrte, dunkelte es schon. Er beschleunigte deshalb seine Schritte, um nicht auf dem Weg von der Nacht überfallen zu werden. Wie er aber zur Kaserhütte kam, sprang plötzlich ein kleines, mageres Männchen heraus, das einen großen Kübel voll Buttermilch trug. Der kleine Knirps hielt ihn auf und sprach: »Du hast heute beim Vorbeigehen von mir Buttermilch verlangt, da hast du sie nun. Jetzt trink sie bis auf den letzten Tropfen aus, sonst wird es dir nicht gutgehen.«
Mit diesen Worten gab er dem zitternden Knecht das Gefäß und blieb stumm und unbeweglich wie eine Bildsäule vor ihm stehen. Der Knecht wußte sich nicht zu raten und zu helfen, denn es war augenfällig, daß er so viel Milch nicht austrinken konnte. Endlich fing er an zu trinken und trank, daß er zu bersten drohte. Als er aber sah, daß er nicht mehr trinken könne und daß das Gefäß beinahe noch voll war, nahm er all seinen Mut zusammen und sagte zum Kasermännlein: »Für heute habe ich genug Milch getrunken. Die übrige werde ich nach Hause nehmen und sie dort trinken. Ich werde gewiß keinen Tropfen im Kübel lassen.«
Als das Männlein diese Rede gehört hatte, sprach es mit freundlichem Ernst: »Sei froh, daß du diese Ausflucht gefunden hast. Dies war das einzige Mittel, dich zu retten.« Und warnend setzte es bei: »Sei in Zukunft nicht mehr so leichtsinnig und mutwillig, du müßtest dafür büßen.«
Mit diesen Worten war der Kasergeist verschwunden. Der Knecht kehrte gewitzigt nach Hause, wohin er auch die Buttermilch schaffte, und erlaubte sich nie mehr einen ähnlichen Spaß.
(mündlich aus Sellrain)
[Österreich: Ignaz und Joseph Zingerle: Kinder und Hausmärchen aus Süddeutschland]