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Drei Knechte waren einmal im Wald, um Holz zu fällen. Sie sahen, wie ein landfremder Mensch öfter an ihnen vorüber in den Wald zu einem gewissen Baum ging, der, nachdem er sich dort eine Zeitlang aufgehalten hatte, aus ihrem Blick bald verschwand. Aus Vorwitz gingen sie endlich auch zu besagtem Baum hin, setzten die Axt an seinen Stamm und fällten ihn. Als der Baum mit großem Geräusch zu Boden fiel, siehe, da war er von innen hohl, und es rollten eine Menge Gold- und Silbermünzen aus ihm heraus, die der fremde Mann darin verborgen hatte. Die drei Knechte hatten darüber eine sehr große Freude, denn nun waren sie auf einmal reiche Leute und mußten sich nicht mehr mit harter Arbeit plagen, um ihren Unterhalt zu erwerben.
Das erste, was sie in ihrer übergroßen Freude taten, war, daß sie einen von ihnen um Wein in die nächste Ortschaft schickten; darnach wollten sie das Geld unter sich verteilen. Dieser ging nun fort, um Wein zu holen, während die anderen beiden beim Geld blieben. Auf dem Weg aber kamen ihm allerlei böse Gedanken, die er sich nicht ausschlug, in die er endlich sogar einwilligte. Er dachte: Ich will Gift in den Wein mischen, und wenn meine zwei Kameraden davon trinken und sterben, dann gehört alles Geld mir. Er kaufte also nebst dem Wein auch Gift und kehrte zu seinen Gefährten in den Wald zurück.
Aber auch diese wurden während seiner Abwesenheit von verschiedenen schwarzen Einfällen versucht und wurden endlich darin eins, daß sie den dritten bei seiner Rückkehr ermorden und sie zwei allein das ganze Geld teilen wollten. Als ihnen dieser das Getränk vorsetzte, schlugen sie ihn mit ihren Äxten tot zu Boden. Dann tranken sie nach Herzenslust und fingen an, das Geld unter sich zu verteilen. Bald aber brannte der Wein wie Feuer in ihren Eingeweiden, und sie starben unter unsäglichen Qualen.
Es lagen drei Leichen um das Geld herum. Die drei Knechte waren bei ihrer harten Arbeit besser und glücklicher gewesen, als nachdem sie einen großen Schatz gefunden hatten, wodurch sie glücklich zu werden hofften.
Das erste, was sie in ihrer übergroßen Freude taten, war, daß sie einen von ihnen um Wein in die nächste Ortschaft schickten; darnach wollten sie das Geld unter sich verteilen. Dieser ging nun fort, um Wein zu holen, während die anderen beiden beim Geld blieben. Auf dem Weg aber kamen ihm allerlei böse Gedanken, die er sich nicht ausschlug, in die er endlich sogar einwilligte. Er dachte: Ich will Gift in den Wein mischen, und wenn meine zwei Kameraden davon trinken und sterben, dann gehört alles Geld mir. Er kaufte also nebst dem Wein auch Gift und kehrte zu seinen Gefährten in den Wald zurück.
Aber auch diese wurden während seiner Abwesenheit von verschiedenen schwarzen Einfällen versucht und wurden endlich darin eins, daß sie den dritten bei seiner Rückkehr ermorden und sie zwei allein das ganze Geld teilen wollten. Als ihnen dieser das Getränk vorsetzte, schlugen sie ihn mit ihren Äxten tot zu Boden. Dann tranken sie nach Herzenslust und fingen an, das Geld unter sich zu verteilen. Bald aber brannte der Wein wie Feuer in ihren Eingeweiden, und sie starben unter unsäglichen Qualen.
Es lagen drei Leichen um das Geld herum. Die drei Knechte waren bei ihrer harten Arbeit besser und glücklicher gewesen, als nachdem sie einen großen Schatz gefunden hatten, wodurch sie glücklich zu werden hofften.
(mündlich aus dem Unterinntal)
[Österreich: Ignaz und Joseph Zingerle: Kinder und Hausmärchen aus Süddeutschland]