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Kuckuck

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Ein Sohn Zanaharys war gestorben. Der Vater rief sämtliche Lebewesen der Erde zusammen, damit sie bei der Bestattung die Trauerlieder sängen. Auf Befehl Zanaharys begannen alle mit dem Gesang, aber bald wurden etliche müde, und man vernahm ihre Stimmen nicht mehr. Nach Verlauf einer Stunde sangen nur noch sehr wenige Trauerlieder. Und nach zwei Stunden hörte man fast keinen mehr. Als die dritte Stunde zu Ende ging, waren alle heiser und stimmlos geworden, nur der Kuckuck sang noch aus vollem Halse. Tag und Nacht sang er, bis Zanahary ihm schließlich Einhalt gebot. Als der Kuckuck ihn nun um eine Belohnung bat, sprach Zanahary: »Ich bin mit dir zufrieden. Hinfort sollst du dir, wenn du Eier legen willst, nicht wie andere Vögel ein Nest bauen; denn du mußt doch jetzt sehr müde sein, nachdem du solange gesungen hast. So sollst du deine Eier denn in die Nester anderer Vögel legen; du darfst ihre hinauswerfen und zerschlagen, damit du Platz für deine eigenen bekommst. Die anderen Vögel sollen die Mühe haben, deine Eier auszubrüten, aber du brauchst es nicht!«
Und so geschieht es denn. Der Kuckuck brütet seine Eier nicht aus, sondern schiebt sie den anderen unter.

[Paul Hambruch, Malaiische Märchen aus Madagaskar und Insulinde, Märchen der Welt]

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