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Der Käse im Brunnen

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Eines Nachts befanden sich etliche Bauern auf dem Ruckweg vom Markt, und weil sie Durst bekamen, machten sie an einem Brunnen Halt. Als sie sich aber darüber beugten, erblickten sie tief unten den Vollmond, der sich im Wasser spiegelte. „Potz Blitz, Brüder, da hat jemand einen großen Käse in den Brunnen fallen lassen! Gelb wie Butter und mit kupferbrauner Rinde!“ rief einer. „Schweig, was brüllst du so! Du weckst ja das ganze Dorf auf!“ schimpften die anderen und machten sich daran, mit Mützen, Taschen und Stiefeln nach dem vermeintlichen Käse zu angeln. Plötzlich schob sich eine Wolke vor den Mond, und der Käse verschwand. Da schimpften die Bauern mörderisch und durchsuchten sich gegenseitig, weil jeder glaubte, der andere hätte den Käse in der Tasche. Als sie ihn aber bei keinem entdeckten, bekreuzigten sie sich vor Verwunderung, und der Schulze sagte: „Ihr mögt reden, soviel ihr wollt, mir könnt ihr nichts weismachen! Nicht das Wasser hat den Käse verschlungen, sondern einer von euch. Aber das geschieht mir recht, weshalb gebe ich kluger Mann mich auch mit solchen Dummköpfen ab, wie ihr es seid!“

Quelle:
(Märchen aus Jugoslawien)

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