Weil er nicht so schnell war, machte sich der Bär als erster auf den Weg.
Ihm begegnete ein kleiner Junge, der ihn fragte: „Wohin des Wegs?“
„Zum Pfarrer. Er hat mich zur Hochzeit eingeladen.“
„Gehe nicht. Man ist nur scharf auf deinen Pelz und wird ihn dir abziehen.“
Der Bär dachte einen Augenblick nach und trottete dann in den Wald zurück.
Dann kamen kurz nacheinander Wolf, Vielfraß und Fuchs und alle drei ließen sich vom Jungen überzeugen, heimwärts zu gehen.
Anders das Pferd. Als der Knabe meinte:
„Du bist so stark. Man wird dich arbeiten lassen und dir nie wieder die Freiheit schenken“, entgegnete das Pferd stolz: „Mich kann niemand festhalten. Ich reiße mich los, wann immer ich will.“ Und es ging zum Pfarrer.
Dort kam es wie es kommen mußte. Das Pferd wurde angebunden und zum Arbeitstier gemacht.
Auch Kuh, Schaf und Rentier hörten nicht auf den gutgemeinten Rat des Jungen und so erging es ihnen, wie es allen ergeht, die wohlgemeinte Ratschläge in den Wind schlagen.
Ja, so wurden aus Wildtieren ganz schnell Haustiere.
Quelle:
(Finnisches Märchen)