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Das einäugige Entlein

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Es waren einmal ein Mann und eine Frau. Die gingen in den Wald nach Pilzen und fanden ein Entlein – das aber war einäugig. Sie nahmen es und brachten es heim. Am nächsten Morgen standen sie auf und gingen wieder Pilze suchen, dem Entlein aber machten sie ein Nestchen aus Federn.

Sie waren kaum weggegangen, da verwandelte sich das Entlein in ein Mägdelein, fegte die Stube, holte Wasser und buk Piroggen. Der Mann und die Frau kommen heim und wundern sich: „Wer hat denn nur hier so schön unsere Wirtschaft versorgt?“ Die Nachbarn aber erzählten ihnen: Ein einäugiges Mädchen hat für euch Wasser getragen.“ Der Mann und die Frau gingen am nächsten Morgen wieder fort, versteckten sich aber heimlich in der Vorratskammer.

Das Entlein verwandelte sich wieder in ein Mägdelein und ging Wasser holen. Der Mann und die Frau aber sprangen hervor und warfen die Federn des Entleins in den Ofen. Die brannten Lichterloh. Und als das Mägdelein zurückkam, fing es bitterlich zu weinen an. Sie bat den Mann und die Frau um eine goldene Spindel, setzte sich auf die Treppe und spann Flachs.

Da zieht eine Schar Wildgänse vorbei. Sie ruft ihnen zu: „Ihr liebwerten Gänse mein, schenkt mir doch jede ein Federlein!“ Die Gänse aber antworten: „Andere kommen geflogen, die schenken dir welche. Wieder kommt eine Schar Gänse gezogen.

„Ihr liebwerten Gänse mein, schenkt mir doch jede ein Federlein!“ „Andere kommen geflogen, die schenken dir welche.“ Da kam eine einzelne Gans geflogen und warf Federn herab für das Mägdelein. Da wurde dieses wieder zum Entlein und flog davon. Der Mann und die Frau weinten wohl ein Weilchen, doch konnten sie das Geschehene nicht ungeschehen machen.

Quelle: Russisches Märchen

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