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Eine Witwe hatte im Garten einiges Kraut, das war so schön, daß sie hoffte, für den Winter für sich und ihren Knaben das Essen zu haben. Gegen den Herbst stahl man ihr jede Nacht einen Kopf. Und als sie sah, wie gestohlen wurde, sagte sie zu ihrem Enkel, er solle eine Nacht hüten. Er ging in den Garten und legte sich auf einen Krautkopf nieder. Nur einmal kam der Fuchs, um einen zu stehlen. Der Knabe erwischte ihn sogleich und wollte ihn töten. Da fing der Fuchs an zu reden: »Mein Knabe, nicht bring mich um, ich will dir auch Gutes tun, ich will dich verheiraten, wie noch niemand auf dieser Welt gehört hat. Ich gehe zum König Rot und verlange ihm seine Tochter für dich zur Frau.« – »Du Fuchs, nicht red albern, wie soll ich die Königstochter heiraten, ich, ein armer Knabe? Sie will mich ja nicht.« – »Laß nur alles auf mich, ich mache diese Sache.« Der Jüngling brachte den Fuchs nicht um und ließ ihn des Weges gehen.
Der Fuchs nahm sich und ging zum König Rot. Als er hinkam, wünschte er dem König einen guten Tag. Als ihn der König sah, sagte er: »Der Wind soll dir die Haare verwehen, die Krähen dir die Augen aushacken und die Knochen, und die Raben das Fleisch verschleppen.« – »Der Herr König Grün hat mich geschickt, Ihr möchtet ihm Eure Tochter zur Frau geben.« – »Geh nach Hause und komm über eine Woche wieder, dann will ich dir sagen, wie ich mich bedacht.« Der Fuchs ging, und als eine Woche vergangen, kam er wieder, nahm den Hut vom Kopf und gab dem König einen guten Tag: »Der Teufel hätt‘ dich holen sollen, daß ich dich nicht mehr vor Augen gesehen, was willst du wieder von mir? Ich habe nichts mit dir.« – »Ich bin gekommen, Euch zu fragen, ob Ihr jetzt Eure Tochter dem König Grün geben wollt oder nicht, es würde Euch leid tun, wenn Ihr sie nicht gebt, er hat ein großes Vermögen. Wie habt Ihr Euch entschlossen?« – »Oh, daß dich die Hunde gefressen hätten, daß sie dich fräßen! Geh zu deinem Herrn und sage ihm, er solle kommen.« Der Fuchs lief zu dem armen Knaben und sprach, er solle mit ihm kommen. Sie gingen beide bis nahe an die Königsstadt, an einen Graben mit einer Brücke. Der Fuchs zerstörte sie und sagte, der Jüngling solle im Wasser stecken. Er lief zum König, er solle mit dem Wagen um den Bräutigam fahren und auch Kleider mitnehmen, es sei etwas Schlechtes geschehen. Wie sie auf der Brücke gewesen, sei sie eingestürzt, der König Grün wäre hineingefallen und stecke jetzt im Kot, daß er nicht mehr heraus könne. Der König Rot setzte sich in den Wagen und fuhr mit schönen Kleidern zum Graben. Der Knabe zog die königlichen Kleider an und war darin ein so schöner junger Herr geworden, daß er dem König und seiner Tochter gleich gefiel. Der König fragte ihn, wo er wohne, schnell antwortete der Fuchs: »In den Weihrauchgebirgen.« Jetzt hielten sie Hochzeit, eine große Hochzeit und eine besondere, wie man noch nie gesehen. Tische und Truhen zerhieb man und kochte sie anstelle des Fleisches und aß mit Spindeln.
Als man gegessen hatte, sagte der König: »Jetzt wollen wir die Jungen nach Hause führen.« Der Fuchs lief voran und zeigte den Weg, hinter ihm kamen die Musikbande und ein Regiment. Nach diesen der Wagen mit sechs Pferden. Im Wagen saß der König mit dem jungen Paar. Der Junge zitterte, denn er wußte nicht, wie dies enden würde. Er schwieg immer. Der Fuchs erreichte eine Pferdeherde und sagte zum Hirten: »Wenn man dich fragt, wem die Herde sei, sollst du sagen: Dem König Grün aus den Weihrauchgebirgen, du erhältst ein schönes Geschenk« und warf ihm eine Handvoll Dukaten zu. Er lief weiter und kam an eine Schafherde und sprach zum Hirten: »Wenn dich jemand fragt, wem du die Schafe hütest, sage: Dem König Grün aus den Weihrauchgebirgen, du erhältst ein schönes Geschenk.« Er warf ihm eine Handvoll Dukaten hin. Er lief weiter bis zur Schweineherde und sagte zum Hirten: »Wenn dich jemand fragt, wem du die Schweine hütest, sage: Dem König Grün aus den Weihrauchgebirgen, du bekommst ein schönes Geschenk.« Er warf ihm eine Handvoll Dukaten zu. Alle verwunderten sich, als sie hörten, wie viel Vieh der König Grün hatte. Der Fuchs erreichte die Weihrauchgebirge und kam zu den drei Drachen. Die saßen am Tisch und rauchten aus einer Pfeife. Der Fuchs lief schnell hinein und rief: »Kommt, versteckt euch, ich bin um euer Wohl gekommen, seht zum Fenster hinaus, es kommen viele Soldaten, um euch umzubringen, aber kommt, versteckt euch.« Es war ein Loch im Sand, dahin krochen sie. Der Fuchs brachte schnell Stroh, stopfte das Loch damit zu und gab Feuer, daß die Drachen verbrannten. Als der König kam, öffnete der Fuchs das Tor und ließ sie hinein. Dann begann die Hochzeit von Anfang wieder, und wenn sie nicht aufgehört, dauert sie noch immer.
Der Fuchs nahm sich und ging zum König Rot. Als er hinkam, wünschte er dem König einen guten Tag. Als ihn der König sah, sagte er: »Der Wind soll dir die Haare verwehen, die Krähen dir die Augen aushacken und die Knochen, und die Raben das Fleisch verschleppen.« – »Der Herr König Grün hat mich geschickt, Ihr möchtet ihm Eure Tochter zur Frau geben.« – »Geh nach Hause und komm über eine Woche wieder, dann will ich dir sagen, wie ich mich bedacht.« Der Fuchs ging, und als eine Woche vergangen, kam er wieder, nahm den Hut vom Kopf und gab dem König einen guten Tag: »Der Teufel hätt‘ dich holen sollen, daß ich dich nicht mehr vor Augen gesehen, was willst du wieder von mir? Ich habe nichts mit dir.« – »Ich bin gekommen, Euch zu fragen, ob Ihr jetzt Eure Tochter dem König Grün geben wollt oder nicht, es würde Euch leid tun, wenn Ihr sie nicht gebt, er hat ein großes Vermögen. Wie habt Ihr Euch entschlossen?« – »Oh, daß dich die Hunde gefressen hätten, daß sie dich fräßen! Geh zu deinem Herrn und sage ihm, er solle kommen.« Der Fuchs lief zu dem armen Knaben und sprach, er solle mit ihm kommen. Sie gingen beide bis nahe an die Königsstadt, an einen Graben mit einer Brücke. Der Fuchs zerstörte sie und sagte, der Jüngling solle im Wasser stecken. Er lief zum König, er solle mit dem Wagen um den Bräutigam fahren und auch Kleider mitnehmen, es sei etwas Schlechtes geschehen. Wie sie auf der Brücke gewesen, sei sie eingestürzt, der König Grün wäre hineingefallen und stecke jetzt im Kot, daß er nicht mehr heraus könne. Der König Rot setzte sich in den Wagen und fuhr mit schönen Kleidern zum Graben. Der Knabe zog die königlichen Kleider an und war darin ein so schöner junger Herr geworden, daß er dem König und seiner Tochter gleich gefiel. Der König fragte ihn, wo er wohne, schnell antwortete der Fuchs: »In den Weihrauchgebirgen.« Jetzt hielten sie Hochzeit, eine große Hochzeit und eine besondere, wie man noch nie gesehen. Tische und Truhen zerhieb man und kochte sie anstelle des Fleisches und aß mit Spindeln.
Als man gegessen hatte, sagte der König: »Jetzt wollen wir die Jungen nach Hause führen.« Der Fuchs lief voran und zeigte den Weg, hinter ihm kamen die Musikbande und ein Regiment. Nach diesen der Wagen mit sechs Pferden. Im Wagen saß der König mit dem jungen Paar. Der Junge zitterte, denn er wußte nicht, wie dies enden würde. Er schwieg immer. Der Fuchs erreichte eine Pferdeherde und sagte zum Hirten: »Wenn man dich fragt, wem die Herde sei, sollst du sagen: Dem König Grün aus den Weihrauchgebirgen, du erhältst ein schönes Geschenk« und warf ihm eine Handvoll Dukaten zu. Er lief weiter und kam an eine Schafherde und sprach zum Hirten: »Wenn dich jemand fragt, wem du die Schafe hütest, sage: Dem König Grün aus den Weihrauchgebirgen, du erhältst ein schönes Geschenk.« Er warf ihm eine Handvoll Dukaten hin. Er lief weiter bis zur Schweineherde und sagte zum Hirten: »Wenn dich jemand fragt, wem du die Schweine hütest, sage: Dem König Grün aus den Weihrauchgebirgen, du bekommst ein schönes Geschenk.« Er warf ihm eine Handvoll Dukaten zu. Alle verwunderten sich, als sie hörten, wie viel Vieh der König Grün hatte. Der Fuchs erreichte die Weihrauchgebirge und kam zu den drei Drachen. Die saßen am Tisch und rauchten aus einer Pfeife. Der Fuchs lief schnell hinein und rief: »Kommt, versteckt euch, ich bin um euer Wohl gekommen, seht zum Fenster hinaus, es kommen viele Soldaten, um euch umzubringen, aber kommt, versteckt euch.« Es war ein Loch im Sand, dahin krochen sie. Der Fuchs brachte schnell Stroh, stopfte das Loch damit zu und gab Feuer, daß die Drachen verbrannten. Als der König kam, öffnete der Fuchs das Tor und ließ sie hinein. Dann begann die Hochzeit von Anfang wieder, und wenn sie nicht aufgehört, dauert sie noch immer.
[Rumänien: Pauline Schullerus: Rumänische Volksmärchen aus dem mittleren Harbachtal]