Als ihr Gatte heimkehrte, sprach sie: »Johann, ich weiss vom Peter Neues!« – »Wer hat dich gefoppt, liebe Frau? Hast du ihm etwas gegeben?« – »Ja, ein Säckchen.« – Da muss ich eilen, dass ich ihn noch erwische.« Er holte sein Pferd aus dem Stall und sprengte mit verhängten Zügeln davon.
Als der Betrüger, der sich niedergesetzt und sein Paket neben sich gelegt hatte, das Pferd nahen hörte, warf er das Paket in das Dickicht. Der Reiter stiess auf ihn und frug ihn: »Hast du nicht einen Mann vorbeigehen sehen, der ein Paket in der Hand trug?« – »Ja, er trat in diesen Wald ein.« – »Willst du mein Pferd einen Augenblick bewachen?« – »Gerne!« Der Reiter liess sein Pferd zurück und drang in das Gehölz ein, um den Dieb zu suchen. Der Spitzbube nahm unterdessen das Paket wieder an sich, bestieg das Pferd, trieb es an und sprengte davon.
Nachdem er längere Zeit gesucht hatte, kam der Reiter zurück, fand jedoch weder das Pferd noch das Paket. Wütend kehrte er nach Hause zurück und sprach zu seiner Frau: »Du, dem Manne, der dein Paket und dein Geld hat, habe ich auch das Pferd gegeben, damit er so rasch als möglich den Himmel erreichen kann!«
Quelle: Schnurren und Schwänke des französischen Bauernvolkes