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Märchenbasar

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Das Pläne schmiedende Bettelpaar

Darauf hielt er es in der Art und Weise sich auf den Weg zu machen wie bisher. Im kühlen Todtenhaine erzählte Siddhi-Kür folgende Geschichte. Früh vor Zeiten lebten im Norden Indiens im Lande Nepal an einem Flusse, welcher der »goldfarbige« heisst, ein Greis und seine alte Frau, welche keine Söhne und nur eine einzige Tochter hatten. Da die beiden Alten betagt waren, dachten sie stets daran, ihre Tochter einem braven Schwiegersohne zu geben und ihn in den Besitz ihres Vermögens gelangen zu lassen. Nun war einem armen greisen Paare ein Sohn geboren worden. Dem Sohne dieses Paares gaben sie ihre Tochter. Während sie ihn zum Eidam machten, gaben sie den beiden armen alten Eltern reichliche Geschenke und liessen diese dann zurückkehren. Nach Verlauf einiger Zeit machte sich einmal der Sohn der armen Leute mit der Frau auf, um seine Eltern zu besuchen. Da sie aber die Eltern nicht fanden, so waren sie Almosen suchend bei allen Stämmen umhergezogen. Bei einer solchen Gelegenheit versammelte ein Grosskönig alle Armen, jedem wurden die Gaben nach seinem Wunsche verabreicht, und nur bei der Vertheilung des Reisbranntweins war eine Zögerung eingetreten. Nachdem die Leute die verschiedenen königlichen Gaben in Empfang genommen und sich zerstreut hatten, da sprach der Mann zu seiner Frau also: »Wenn wir in dieser Welt reich werden, so müssen wir, da wir es nicht über uns gewinnen könnten dabei das Vieh zu weiden, dem König Abgaben entrichten; wenn wir dagegen von Almosen lebend bei allen Stämmen umherziehen, was brauchen wir da zu geben? von ihnen erbetteln wir uns das, was wir wünschen, und ernähren uns damit; vor Dieben und Räubern brauchen wir uns nicht zu fürchten; der Sorge, unsere Habe und das Vieh zu bewachen, wären wir überhoben; bei den Leuten auf diese Weise seinen Unterhalt zu suchen und sich so zu ernähren, das ist kein übles Vergnügen. Wenn ferner deine Eltern auch sterben, so könnten wir, was für ein künftiges Erbe wir auch in Besitz bekommen, dennoch damit bald zu Ende sein. Einen nimmer ausgehenden Lebensunterhalt durch milde Gaben sich zu erwerben, das wäre für uns ein Unterhalt«. Während sie auf diese Weise in manchen Städten umherzogen und, indem sie um Almosen ansprachen, ihren Unterhalt suchten und fanden, geschah es, dass während dieses Wanderlebens die Frau einen Sohn gebar. Die Frau dachte: »Meine Eltern sind reich; es wäre jetzt passend, wenn ich zu ihnen hingienge. Allein das Kind auf dem Rücken mitzunehmen bin ich nicht im Stande; es hier zurückzulassen geht nicht an; der Vater könnte es ums Leben bringen; und da man bei diesem wilden Stamme nur Branntwein gibt, so halte ich es nicht aus hier zu bleiben«. Daher sprach die Frau zu ihrem Manne: »Was würde es denn verschlagen, wenn wir von meinen Eltern ein Reitthier holten? wir wollen dann, indem wir den Jungen darauf setzen, uns weiter mit Almosensuchen abgeben«. Der Mann war mit diesem Vorschlag einverstanden. Sie stiegen längs des goldfarbigen Flusses hinab; allein die Eltern waren gestorben. Da auch nicht das geringste Vermögen übrig geblieben war,

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