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Auf dem Schneekopf gibt es verrufene Moorlöcher, die Teufelskreise; unter ihnen gilt das Teufelsbad als besonders gefährlich. Kam doch Holz, das man hineingeworfen, in Arnstadt und hineingeschüttetes Blut im Mäbendorfer Felsbrunnen (Haseltal) wieder zum Vorschein. Einst verlief sich in jener Gegend ein Pferd, das einem reichen Filz gehörte. Es wurde überall gesucht und nicht gefunden, und der Eigentümer ging selbst mit, während des Suchens vor sich hinbrummend: »Wo es nur der Teufel hat?« Bis sichs denn fand, nämlich im Teufelsbad. Nur noch der Schwanz guckte heraus. Gern hätte es der Besitzer, wenn auch tot, herausgezogen; das war aber lebensgefährlich, und so schnitt er ihm wenigstens den schönen langen Schweif ab, um die Haare etwa dem Förster zu Schneisschlingen zu verkaufen. Sowie es geschehen war, versank das Pferd vollends. Voll schweren Ärgers ging der Geizhals heim. Als er aber in den Stall kam, siehe, da stand sein verlornes Pferd frisch und gesund darinnen, nur der Schwanz fehlte, den hatte er in der Hand.
Sage aus Thüringen