1
(7)
Es war einmal, und es war auch nicht. In früheren Zeiten war einmal eine arme Frau mit einer Tochter. Die Mutter spann vom Abend bis zum Morgen Garn, das Mädchen aber verkaufte es auf dem Basar, und so verdienten sie ihren Lebensunterhalt.
Eines Tages hatte die Mutter wieder Garn gesponnen, es dem Mädchen gegeben, und das Mädchen hatte das Garn auf dem Basar verkauft. Für dieses Geld kaufte sie statt des Brotes einen kleinen Topf, der zum Kauf angeboten wurde. An dem Topf hatte sie großen Gefallen, gab das Geld hin und erhielt ihn.
Als sie nach Hause kam, war kein Brot zum Essen da; denn in der Hand hatte sie nur den Topf. Die Mutter schlug das Mädchen tüchtig und warf den Topf auf die Straße. An jenem Tag legten sie sich hungrig schlafen.
Eine Hebamme kehrte von einer Wöchnerin zurück und sah auf der Straße einen schönen Topf liegen, nahm ihn, ging nach Hause, wusch und reinigte ihn, machte eine Weinblattroulade, setzte den Topf auf den Herd und kochte Essen.
Gerade als sie den Deckel hob und sich ans Essen setzen wollte, wurde an die Tür geklopft, und jemand rief die Hebamme schnell zu einer Geburt.
Die Hebamme sagt: „Ich esse, wenn ich zurückkomme“, läßt das Essen stehen und geht.
Der Topf steht – holterdiepolter – auf und geht schnurstracks zum Haus des Mädchens. Er klopft an die Tür, das Mädchen läuft zur Tür und fragt:
„Wer ist da?“
Der Topf antwortet:
„Das Töpfchen.“
Das Mädchen fragt:
„Was ist darin?“
Er sagt:
„Eine kleine Weinblattroulade.“
Das Mädchen holt die Weinblattroulade heraus und wirft den Topf auf die Straße. Die Mutter und die Tochter setzen sich hin und lassen sich die Weinblattroulade gut schmecken.
Die Frau des Padischahs, die Sultanin, ging ins Bad, da sieht sie auf der Straße einen schönen Topf. „Nimm diesen Topf!“ sagt sie zu ihrer Zofe. Die Zofe nimmt den Topf, und sie gehen ins Bad. Im Bad legt die Sultanin, als sie sich auszieht, ihre Diamanten und Perlen hinein. Sie gibt ihrer Zofe den Topf und steigt ins Bad.
Als die Zofe den Topf im Arm hält, wird sie vom Schlaf übermannt, und der Topf geht schnurstracks zum Haus des Mädchens und klopft an die Tür. Das Mädchen fragt:
„Wer ist da?“
Der Topf antwortet:
„Das Töpfchen.“
Das Mädchen sagt:
„Was ist darin?“
Er sagt:
„Etwas Schönes.“
Das Mädchen nimmt die Diamanten und das Gold, zieht sich an .und schmückt sich und wirft den Topf wieder auf die Straße.
Am nächsten Tag ging der Prinz ins Bad. Er sieht den Topf auf der Straße und sagt:
„Lala, nimm diesen Topf, was ist das für ein schöner Topf!“
Der Lala nimmt den Topf. Sie gehen in das Bad, der Prinz badet sich dort, reinigt sich und läßt sich rasieren. Der Topf nimmt den Prinzen – hopp – in sich auf und bringt ihn schnurstracks zum Haus des Mädchens. Als er an die Tür klopft, fragt das Mädchen:
„Wer ist da?“
Er antwortet:
„Das Töpfchen.“
Siefragt:
„Was ist darin?“
Er antwortet:
„Ein kleiner Bräutigam.“
Als das Mädchen den Deckel des Topfes aufhebt, steigt ein Prinz heraus, schön wie der Vollmond. Der Prinz aber mustert das Mädchen von oben bis unten: Sie ist ein Mädchen, auch so schön wie der Vollmond. Sie trägt Diamanten und Juwelen… Der Prinz fragt:
„Mädchen, heiratest du mich?“
Das Mädchen ist einverstanden. Sie machen vierzig Tage und vierzig Nächte lang Hochzeit, und das Mädchen wirft den Topf nicht mehr auf die Straße…
Sie haben das Ziel ihrer Wünsche erreicht, wir wollen auch unser Ziel erreichen.
Eines Tages hatte die Mutter wieder Garn gesponnen, es dem Mädchen gegeben, und das Mädchen hatte das Garn auf dem Basar verkauft. Für dieses Geld kaufte sie statt des Brotes einen kleinen Topf, der zum Kauf angeboten wurde. An dem Topf hatte sie großen Gefallen, gab das Geld hin und erhielt ihn.
Als sie nach Hause kam, war kein Brot zum Essen da; denn in der Hand hatte sie nur den Topf. Die Mutter schlug das Mädchen tüchtig und warf den Topf auf die Straße. An jenem Tag legten sie sich hungrig schlafen.
Eine Hebamme kehrte von einer Wöchnerin zurück und sah auf der Straße einen schönen Topf liegen, nahm ihn, ging nach Hause, wusch und reinigte ihn, machte eine Weinblattroulade, setzte den Topf auf den Herd und kochte Essen.
Gerade als sie den Deckel hob und sich ans Essen setzen wollte, wurde an die Tür geklopft, und jemand rief die Hebamme schnell zu einer Geburt.
Die Hebamme sagt: „Ich esse, wenn ich zurückkomme“, läßt das Essen stehen und geht.
Der Topf steht – holterdiepolter – auf und geht schnurstracks zum Haus des Mädchens. Er klopft an die Tür, das Mädchen läuft zur Tür und fragt:
„Wer ist da?“
Der Topf antwortet:
„Das Töpfchen.“
Das Mädchen fragt:
„Was ist darin?“
Er sagt:
„Eine kleine Weinblattroulade.“
Das Mädchen holt die Weinblattroulade heraus und wirft den Topf auf die Straße. Die Mutter und die Tochter setzen sich hin und lassen sich die Weinblattroulade gut schmecken.
Die Frau des Padischahs, die Sultanin, ging ins Bad, da sieht sie auf der Straße einen schönen Topf. „Nimm diesen Topf!“ sagt sie zu ihrer Zofe. Die Zofe nimmt den Topf, und sie gehen ins Bad. Im Bad legt die Sultanin, als sie sich auszieht, ihre Diamanten und Perlen hinein. Sie gibt ihrer Zofe den Topf und steigt ins Bad.
Als die Zofe den Topf im Arm hält, wird sie vom Schlaf übermannt, und der Topf geht schnurstracks zum Haus des Mädchens und klopft an die Tür. Das Mädchen fragt:
„Wer ist da?“
Der Topf antwortet:
„Das Töpfchen.“
Das Mädchen sagt:
„Was ist darin?“
Er sagt:
„Etwas Schönes.“
Das Mädchen nimmt die Diamanten und das Gold, zieht sich an .und schmückt sich und wirft den Topf wieder auf die Straße.
Am nächsten Tag ging der Prinz ins Bad. Er sieht den Topf auf der Straße und sagt:
„Lala, nimm diesen Topf, was ist das für ein schöner Topf!“
Der Lala nimmt den Topf. Sie gehen in das Bad, der Prinz badet sich dort, reinigt sich und läßt sich rasieren. Der Topf nimmt den Prinzen – hopp – in sich auf und bringt ihn schnurstracks zum Haus des Mädchens. Als er an die Tür klopft, fragt das Mädchen:
„Wer ist da?“
Er antwortet:
„Das Töpfchen.“
Siefragt:
„Was ist darin?“
Er antwortet:
„Ein kleiner Bräutigam.“
Als das Mädchen den Deckel des Topfes aufhebt, steigt ein Prinz heraus, schön wie der Vollmond. Der Prinz aber mustert das Mädchen von oben bis unten: Sie ist ein Mädchen, auch so schön wie der Vollmond. Sie trägt Diamanten und Juwelen… Der Prinz fragt:
„Mädchen, heiratest du mich?“
Das Mädchen ist einverstanden. Sie machen vierzig Tage und vierzig Nächte lang Hochzeit, und das Mädchen wirft den Topf nicht mehr auf die Straße…
Sie haben das Ziel ihrer Wünsche erreicht, wir wollen auch unser Ziel erreichen.
Quelle:
(Pertev Naili Boratav, Türkische Volksmärchen)