Zwick, zwick,
Ein schönes Vöglein bin ich!
Meine Mutter hat mich kocht,
Mein Vater hat mich geßt.
Als der Mann nach Hause kam, erzählte er seiner Frau, was er von dem Vöglein gehört hatte und fragte nach seinem Kinde. Die Frau sagte: »Das Kind liegt schon im Bett und schläft; was Du mir aber da von dem Vöglein erzählst, das kann ich nimmermehr glauben.« Und obgleich der Mann es ihr ganz fest versicherte, daß er die Worte genau so gehört habe, so wollte sie es doch nicht zugeben und sagte, daß er sich getäuscht haben müße.
Am andern Morgen früh gieng der Mann wieder in den Wald, und wie er an die Eiche kam, sang dort das Vöglein dasselbe Lied, welches es gestern gesungen hatte. Da verwunderte er sich noch mehr und gieng auf der Stelle wieder heim, um seine Frau zu holen, damit sie selbst es hören möchte. Und so wie sie nun mit einander an den Eichbaum kamen, da sang das Vöglein:
Zwick, zwick,
Ein schönes Vöglein bin ich!
Meine Mutter hat mich kocht,
Mein Vater hat mich geßt.
Kaum aber war das Lied aus, so fiel der Eichbaum krachend um und schlug die böse Frau todt. Dem Holzhauer aber geschah kein Leid.
Quelle: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben