Am Abend kamen die beiden Brüder vom Feld, wollten essen und fanden im Topf nur noch das, was der Affe hinterlassen hatte. Da weinten sie, denn sie hatten großen Hunger. Schließlich reinigten sie den Topf und kochten sich etwas anderes. Am nächsten Morgen befestigten sie Leimruten an der Tür, bevor sie das Haus verließen, um wieder ihre Feldarbeit zu verrichten. Der Affe sah sie davongehen. Als er die Luft rein glaubte, wollte er dem Haus einen zweiten Besuch abstatten, verfing sich aber mit Armen und Beinen in den Leimruten. Er schrie und versuchte sich loszureißen – aber er schaffte es nicht.
Bei ihrer Rückkehr fanden die Brüder den Affen, der immer noch fest an den Leimruten klebte. Sie wollten ihn töten, aber der Affe sprach: „O bitte, tötet mich nicht. Ich will euch jede Menge Fleisch verschaffen. Legt mich in einen Korb und hängt ihn oben in einen Baum.“ Die Brüder gingen auf den Vorschlag ein. Nun sang der Affe ein paar Lieder: „Lin lin doyam …“ Das hörten die Büffel, die Elefanten und viele andere Tiere, und sie kamen herbei. Unter ihnen war auch ein großer Büffel. Der trug die Sonne auf der einen, den Mond auf der anderen Seite. Da sprach der Affe zu den beiden Brüdern: „Wenn ihr diesen Büffel schießt, werdet ihr etwas Großartiges erleben!“
Da schossen die Brüder auf den großen Büffel und trafen ihn auch. Er taumelte, und aus der Wunde schoss ein dicker Blutstrahl. Alle Tiere, die vom Blut des Büffels etwas abbekamen, starben auf der Stelle. Der Büffel aber, der die Sonne auf der einen, den Mond auf der anderen Seite trug, kehrte wieder dorthin zurück, woher er gekommen war. Die beiden Brüder zerlegten die Tiere, die getötet worden waren, brachten das Fleisch nach Hause und konnten lange Zeit davon leben. So viel war es, dass sie gar nicht alles schafften und eine ganze Menge Fleisch verdarb. Dem Affen aber gaben sie bald darauf die Freiheit wieder.
(Kamerun)