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Der Fuchs betrügt den Bauern um die Fische, der Wolf frißt sie

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Inzwischen war der Hunger des Wolfes mit verdoppelter Stärke wieder erwacht. Er sprang auf den Fuchs, packte ihn und sprach: »Gevatter, schafft Ihr mir nicht gleich was zum Beißen, so müßt Ihr durch meinen Hohlweg fahren ins dunkle Tal!«
»Seid ruhig, Gevatter, gleich sollt Ihr Speise die Fülle haben, folget mir nur nach, aber wartet dann, bis ich komme, daß wir teilen.«
»Schon gut, schon gut«, sprach der Wolf. Es fuhr aber gerade ein Bauer mit Fischen zur Stadt; der Fuchs lief auf einem Seitenweg an die Landstraße voraus, legte sich hin und stellte sich tot. Als der Bauer herankam und den Fuchs da liegen sah, sprang er gleich ab, nahm den Fuchs und warf ihn zurück auf seinen Wagen und freute sich schon im Herzen, wie er seinen Kirchenpelz verbrämen sollte. Der Fuchs aber regte ganz leise seinen Zagel und schob damit einen Fisch nach dem andern hinunter. Als er glaubte, es seien genug, schlüpfte er vom Wagen, ohne daß es der Bauer bemerkte. Der Wolf war indes nachgefolgt und hatte alle Fische aufgefressen bis auf die Gräten. »Was ist das, Gevatter?« fragte der Fuchs, »haben wir’s so ausgemacht?«
»Deine Hälfte ist dir geblieben«, sprach der Wolf höhnisch und wies auf die Gräten, »ist das nicht Freundschaft genug!« Der Fuchs schwieg und verkochte seinen Groll in sich: »Das sollst du mir doch alles bezahlen!« sagte er sich im stillen zum Troste.

[Josef Haltrich: Deutsche Volksmärchen aus dem Sachsenlande in Siebenbürgen]

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