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Es war einmal eine Frau, die bekam keine Kinder. Da erschien eines Tages eine der Moeren vor ihr und sprach: „Ich bin abgesandt von meiner Herrin, dir zu sagen, daß du, um ein Kind zu bekommen, zu dem und dem Berge dich begeben müsstest.
Dort wirst du in der Erde eine Öffnung bemerken, da steige hinein und gehe immer vorwärts, bis du in den Garten des Todes gelangst. Sobald du darin angekommen bist, schneide das Kraut ab, das an der Quelle des Gartens wächst, und nimm es mit dir und iß es, da wirst du ein Kind bekommen.“ So sprach die Moere und verschwand.
Am folgenden Tage brach die Frau auf, ging nach dem Berge, fand die Öffnung, stieg hinein und gelangte nach einer sehr beschwerlichen Wanderung in den Garten des Todes. Es war ein dunkler Raum, darinnen sie aber noch die Kinder, Frauen, Männer und Greise unterschied, die sämtlich versteinert waren; auch waren da Sicheln, Knochen und Schädel zu sehen. Auch flatterten eine Menge Totenvögel in dem Garten umher, und die Frau bemerkte, wie der Tod einige von ihnen fing, um Mahlzeit zu halten.
Während er nun zusammen mit seinem Weibe speiste, schnitt sie das Kraut an der Quelle ab und machte sich dann auf und davon. Sie blickte aber auf ihrer langen Flucht hinter sich und sah, wie der Tod nach der Mahlzeit von den versteinerten Kindern einige abschnitt und an ihnen roch als wären es Rosen, und wie von den übrigen, versteinerten Menschen genoß, als wären es Früchte. Zu Hause angekommen, aß sie das Kraut und gebar darauf ein Knäblein, so anmutig und lieblich, wie nur auf der Welt eins sein kann.
Als aber ihr Sohn herangewachsen und ein großer Mann geworden war, erzählte ihm einst seine Mutter, was für einem Umstand er seine Geburt zu verdanken habe.
Da ließ sich auf einmal ein gewaltiges Gewitter vernehmen, der Tod erschien und nahm sich den Sohn zum Gärtner, die Mutter aber verwandelte er in seinem Garten in Stein.
Dort wirst du in der Erde eine Öffnung bemerken, da steige hinein und gehe immer vorwärts, bis du in den Garten des Todes gelangst. Sobald du darin angekommen bist, schneide das Kraut ab, das an der Quelle des Gartens wächst, und nimm es mit dir und iß es, da wirst du ein Kind bekommen.“ So sprach die Moere und verschwand.
Am folgenden Tage brach die Frau auf, ging nach dem Berge, fand die Öffnung, stieg hinein und gelangte nach einer sehr beschwerlichen Wanderung in den Garten des Todes. Es war ein dunkler Raum, darinnen sie aber noch die Kinder, Frauen, Männer und Greise unterschied, die sämtlich versteinert waren; auch waren da Sicheln, Knochen und Schädel zu sehen. Auch flatterten eine Menge Totenvögel in dem Garten umher, und die Frau bemerkte, wie der Tod einige von ihnen fing, um Mahlzeit zu halten.
Während er nun zusammen mit seinem Weibe speiste, schnitt sie das Kraut an der Quelle ab und machte sich dann auf und davon. Sie blickte aber auf ihrer langen Flucht hinter sich und sah, wie der Tod nach der Mahlzeit von den versteinerten Kindern einige abschnitt und an ihnen roch als wären es Rosen, und wie von den übrigen, versteinerten Menschen genoß, als wären es Früchte. Zu Hause angekommen, aß sie das Kraut und gebar darauf ein Knäblein, so anmutig und lieblich, wie nur auf der Welt eins sein kann.
Als aber ihr Sohn herangewachsen und ein großer Mann geworden war, erzählte ihm einst seine Mutter, was für einem Umstand er seine Geburt zu verdanken habe.
Da ließ sich auf einmal ein gewaltiges Gewitter vernehmen, der Tod erschien und nahm sich den Sohn zum Gärtner, die Mutter aber verwandelte er in seinem Garten in Stein.
Märchen vom Balkan