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Der Glücksring

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Es waren einmal ein Mann und eine Frau, die beim Kartoffelgraben einen Ring fanden.
Der Ring hatte eine winzige Inschrift: Eins zwei drei Wünsche habt ihr frei. Die beiden eilten nach Hause, setzten sich an den großen Tisch und überlegten, was sie sich wünschen sollten.

Sie einigten sich darauf, sich zunächst einen Glückstopf zu wünschen, in dem immer Geld läge und der nie leer werden würde.
Die Frau sagte: „Steck den Ring an deinen Finger und drehe ihn. Ich werde unseren Wunsch sprechen. Ich glaube so macht man es, wenn man zusammen einen Glücksring findet.
Als der Mann den Ring am Finger hatte und ihn langsam zu drehen anfing, fiel der Frau ein, daß es vielleicht nicht gut wäre, sich mit leerem Magen etwas zu wünschen.
Und sie sagte: „Wie schön wäre es, wenn eine große, fette, dicke, knusprige Bratwurst auf unserem Tisch liegen würde.“

Schwuppdiwupp, da lag sie schon auf dem Tisch. „Wenn diese dicke, fette, knusprige Bratwurst doch an deiner dummen Nase hinge!“ schrie der Mann und so geschah es.
„Mein Lebtag muß ich nun mit der Bratwurst an der Nase herumlaufen! Gib nur acht auf den dritten Wunsch, daß wir den nicht auch noch vertun!“

„Liebe Frau“, sagte der Mann, „was haben wir von einem Glückstopf oder sonst etwas dergleichen, wenn dir eine dicke, fette, große Bratwurst an der Nase festgewachsen ist. Da wäre es mir schon lieber, sie läge auf dem Tisch.“

Und so geschah es. Der Mann und die Frau aßen sie auf, und als sie gegessen war, sagte die Frau: „In meinem ganzen Leben war ich noch nie so froh und glücklich.“ Und der Mann sagte: „Ich auch nicht. Es muß eine große, dicke, knusprige, fette Glücksbratwurst gewesen sein.“

Quelle: (französisches Märchen)

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