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Märchenbasar

Der Kater, der in eine Maus verliebt war

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Es ist schon sehr, sehr lange her, dass der Kater in die Maus verliebt war. Warum sie nicht zusammenkamen? Das war schon eine seltsame Geschichte.
Ein Kater stand vor dem Hühnerstall und wusste sich keinen Rat mehr. Er war bis über beide Ohren in eine Mäusedame verliebt. Der Kater war zwar groß und stark, aber so schüchtern, dass es zum Weinen war. Er traute sich nicht, es seiner Liebsten zu sagen.
Auf dem Hof krähte gerade der Hahn. Ob der Kater ihn bitten sollte, der Maus eine Botschaft zu überbringen? Er schaute sich nach allen Seiten um, seine Barthaare wurden rot vor Scham, doch nahm er allen Mut zusammen, tappte auf ihn zu und flüsterte ihm ins Ohr: „Sag der Maus, dass ich sie liebe!“
Der Hahn machte sich sofort auf den Weg. Dabei hätte er fast eines seiner Hühner umgerannt.
„Eigentlich könnte doch eines meiner Hühner zur Maus rennen!“
Der Hahn schaute, ob nicht etwa der Kater noch in der Nähe war. Er befahl dem Huhn, sofort zur Maus zu laufen, um etwas vom Kater ausrichten zu lassen. Dann flüsterte er dem Huhn ins Ohr: „Ich wiege dich!“
Das Huhn hob fragend seinen Schnabel und dachte sich: „So eine Frechheit! Sollen jetzt auch noch unsere Eier gewogen werden? Oder will sich der Kater gar über mein eigenes Gewicht lustig machen?“ Doch dann fiel ihm ein, dass die Nachricht nicht ihm sondern der Maus galt. Das Huhn lief gackernd über den Hof und traf den Regenwurm.
„He, könntest du vielleicht zur Maus laufen und ihr etwas sagen?“, fragte das Huhn, das keine Lust mehr hatte, sich zu beeilen. Schon beugte sich das Huhn hinunter und flüsterte das Geheimnis weiter. Der Regenwurm verstand: „Ich verbiege dich!“
„Was soll denn das für eine komische Nachricht sein?“, fragte der Regenwurm, aber das Huhn war bereits verschwunden. Also kroch er los und dachte sich: „Wieso will er mich verbiegen? Ach nein, die Maus will er verbiegen! Aber das ist schon merkwürdig!“
Nach einiger Zeit begegnete ihm ein Hund.
„Eigentlich könntest du zur Maus laufen und ihr die Botschaft des Katers verraten! Du bist schneller als ich!“, sagte der Regenwurm, flüsterte dem Hund die Botschaft ins Ohr und verschwand in der Erde.
„Nanu, was soll denn das?“, fragte sich der Hund. „Du sollst schieben! Wen soll ich denn schieben?“
Kopfschüttelnd flitzte der Hund davon und sah ein Schwein, das sich im Schlamm suhlte.
„Könntest du der Maus etwas vom Kater ausrichten?“, fragte der Hund, und schon flüsterte er dem Schwein etwas ins Ohr. Das Schwein fiel fast in Ohnmacht, als es „Du sollst dich schämen!“ hörte. Es schaute an seinem Körper hinab und stellte fest, dass es wirklich total schmutzig war.
Dennoch machte es sich auf den Weg zur Maus. Es dauerte nicht lange, da fand es die Maus vor ihrem Mauseloch.
„Maus, ich soll dir eine Botschaft vom Kater überbringen!“, sagte das Schwein. Die Maus freute sich, denn auch sie war in den Kater verliebt. Das Schwein sagte der Maus etwas ins Ohr, das klang so: „Der Kater hat gesagt: Ich komme, und will dich auffressen!“
Da erschrak die Maus so sehr, dass sie sich sofort in ihr Mauseloch verkroch. Und so ist es auch heute noch, wenn sich eine Katze in die Nähe einer Maus wagt!
 
 
Quelle: Carmen Kofler

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