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Märchenbasar

Der Mythos von der Datura

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Erst zehn Tage, nachdem Kauymali die Sonne gezähmt und die Seuche durch seine Gesänge und Tänze hatte verschwinden lassen, machte ein böser Schamane, Kieli Tewiali, das Volk verrückt, um es dazu zu bringen, für seine eigenen falschen Gesänge zu zahlen.
Durch das Prasseln des Feuers hat Tatevali dem Kauymali gesagt, daß große Unglücksfälle auf das Volk nicht zukommen würden, solange seine eigenen Gesänge wieder gesungen würden. So hat die Seuche noch einmal die Welt überfallen. Dann hat Kauymali gesungen, und dabei trug er seinen Schamanenhut mit den Rasseln der Klapperschlange. Dadurch ist es ihm gelungen, sich der Teaka, eines sehr heiligen Steins, der die Leute krank machte, zu bemächtigen. Die Teaka ist ins Feuer gelegt worden. Die Tiere sind mit Kräutern eingerieben worden, damit sie gereinigt wurden. Das verdorbene Kraut ist dann verbrannt worden.
Obwohl der Daturamann die ulu-tuweli gemacht hatte, hat Kauymali sich nicht erschrecken lassen. Es ist ihm gelungen, diese Pfeile zu nehmen und sie gegen die Tiere und gegen das Korn zu schießen, obwohl der Daturamann den vier Richtungen der Erde den Blumenstaub der Datura geschenkt hatte.
Mit einem Zauberlied hat Tatevali dem Kauymali befohlen, daß er den bösen Schamanen, Kieli Tewiali, fange und ihm das Ohr und die große Zehe abschneide, damit er einen Teil seines Blutes haben könnte. Dies war die Strafe, die der Daturamann für seine Hexerei erhielt.
Danach hat er dem Kauymali befohlen, daß er den bösen Schamanen festbinde und ihn zum Feuer in den Tempel bringe. Dann hat er befohlen, daß er den Daturamann verbrennen und an einem weit entfernten Ort begraben solle. Als dies gemacht wurde, ist ein Stein, der am Platz seines Herzens war, aus der Brust der verbrannten Leiche des Zauberers herausgefallen. Obwohl die Sonne die mächtigen Götter des Meeres fürchtete, hat sie sich dazu entschlossen, dem Daturamann zu helfen, und dieser hat versprochen, daß er der Sonne in ihrem Kampf gegen die Götter des Regens helfen würde. So hat die Sonne den Daturamann wieder erweckt und seine Natur weniger böse gemacht. Sie hat ihm eine > rancheria < gegeben; diese lag in der Nähe des Meeres, dort, wo es fünf Felsen gibt. Dort wuchs die Datura. Der böse Schamane hat ein Stückchen davon genommen, und von diesem Moment an konnte er den > peyote < nicht mehr anrühren. Er hat Tänze in der gleichen Art vorbereitet, wie sie noch heute bei den Huichol ausgeführt werden. Danach hat er die Ausübung der schwarzen Magie, die von einigen bösen Huicholleuten noch ausgeübt wird, angefangen.
Die großen Götter des Meeres haben dem Daturamann ein weibliches Gürteltier geschickt, und es ist seine Frau geworden. Vorher war es eine Gottheit des Meeres gewesen, aber die Götter des Meeres haben sie in ein Gürteltier verwandelt, damit es bei dem Daturamann, der eher böse als gut war, leben würde. Es hat das Zuckerrohr der Huichol gegessen. Die ersten Male hat es sie gegessen, um danach die Samen in die vier Richtungen auszustreuen. Es ist ihm auch befohlen worden, daß es die Raupen und Insektenlarven esse. Das Gürteltier hat noch heute diese Angewohnheit.

Quelle:
(Mythos der Huichol, Mexiko)

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