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Es war einmal ein König, der war sehr traurig, weil er keine Kinder hatte; und er ließ drei Feen rufen, die sollten bewirken, daß die Königin ihm einen Sohn schenkte. Die Feen versprachen ihm, seine Wünsche zu erfüllen, und sagten ihm, sie würden bei der Geburt des Prinzen zugegen sein.
Nach neun Monaten wurde dem Königspaar ein Sohn geboren, und die Feen schenkten dem König ihre Gaben. Die erste Fee sprach: »Du sollst der schönste Prinz der Welt werden.« Die zweite Fee sprach: »Du sollst sehr tugendhaft und verständig werden.« Die dritte Fee sprach: »Dir sollen Eselsohren wachsen.« Die drei Feen gingen wieder fort, und bald darauf wuchsen dem Prinzen Eselsohren. Der König befahl, eine Mütze herzustellen, die der Prinz immer tragen sollte, um die Ohren damit zu verdecken.
Der Prinz wurde von Tag zu Tag schöner, und niemand auf dem Hof wußte, daß er Eselsohren hatte. Er kam in das Alter, in dem er rasiert werden mußte; da ließ der König den Barbier rufen und sagte zu ihm: »Du wirst den Prinzen rasieren, aber wenn du jemandem sagst, daß er Eselsohren hat, mußt du sterben.« Der Barbier hatte große Lust zu erzählen, was er gesehen hatte, aber die Angst, sterben zum müssen, ließ ihn schweigen.
Eines Tages ging er zur Beichte und sagte zu seinem Beichtvater: »Ich habe ein Geheimnis, das ich bewahren muß, aber wenn ich es nicht jemandem anvertrauen kann, sterbe ich, und wenn ich es jemandem anvertraue, läßt der König mich töten. Sagt mir, Vater, was ich tun soll.« Der Beichtvater antwortete ihm, er solle in ein Tal gehen, dort ein Loch graben und das Geheimnis so oft dahineinsprechen, bis er von dieser Last befreit sei, und dann das Loch mit Erde wieder zuschütten. Der Barbier tat es; und nachdem er das Loch zugeschüttet hatte, ging er ganz erleichtert nach Haus zurück.
Nach einiger Zeit wuchs an der Stelle, wo der Barbier das Loch gegraben hatte, Schilfrohr. Wenn die Hirten mit ihren Herden dort vorbeikamen, schnitten sie das Rohr und machten sich Flöten daraus; und wenn sie dann auf den Flöten spielten, so erklangen Stimmen, die sagten: »Prinz mit den Eselsohren.« Diese Neuigkeit verbreitete sich allmählich in der ganzen Stadt, und da befahl der König, einer der Hirten solle zu ihm kommen und auf solch einer Flöte spielen. Und es erklangen immer dieselben Melodien und Stimmen, die sprachen: »Prinz mit den Eselsohren.« Auch der König selbst spielte, und bei jedem Mal hörte er wieder die Stimmen.
Da ließ der König die Feen zu sich rufen und bat sie, dem Prinzen die Eselsohren wegzunehmen. Sie kamen und ließen den ganzen Hof versammeln und befahlen dem Prinzen, die Mütze abzunehmen. Wie groß war da die Freude des Königs, der Königin und des Prinzen, als sie sahen, daß er keine Eselsohren mehr hatte!
Von jenem Tag an hörte man aus den Flöten, die die Hirten machten, die Worte nicht mehr: »Prinz mit den Eselsohren.«
Nach neun Monaten wurde dem Königspaar ein Sohn geboren, und die Feen schenkten dem König ihre Gaben. Die erste Fee sprach: »Du sollst der schönste Prinz der Welt werden.« Die zweite Fee sprach: »Du sollst sehr tugendhaft und verständig werden.« Die dritte Fee sprach: »Dir sollen Eselsohren wachsen.« Die drei Feen gingen wieder fort, und bald darauf wuchsen dem Prinzen Eselsohren. Der König befahl, eine Mütze herzustellen, die der Prinz immer tragen sollte, um die Ohren damit zu verdecken.
Der Prinz wurde von Tag zu Tag schöner, und niemand auf dem Hof wußte, daß er Eselsohren hatte. Er kam in das Alter, in dem er rasiert werden mußte; da ließ der König den Barbier rufen und sagte zu ihm: »Du wirst den Prinzen rasieren, aber wenn du jemandem sagst, daß er Eselsohren hat, mußt du sterben.« Der Barbier hatte große Lust zu erzählen, was er gesehen hatte, aber die Angst, sterben zum müssen, ließ ihn schweigen.
Eines Tages ging er zur Beichte und sagte zu seinem Beichtvater: »Ich habe ein Geheimnis, das ich bewahren muß, aber wenn ich es nicht jemandem anvertrauen kann, sterbe ich, und wenn ich es jemandem anvertraue, läßt der König mich töten. Sagt mir, Vater, was ich tun soll.« Der Beichtvater antwortete ihm, er solle in ein Tal gehen, dort ein Loch graben und das Geheimnis so oft dahineinsprechen, bis er von dieser Last befreit sei, und dann das Loch mit Erde wieder zuschütten. Der Barbier tat es; und nachdem er das Loch zugeschüttet hatte, ging er ganz erleichtert nach Haus zurück.
Nach einiger Zeit wuchs an der Stelle, wo der Barbier das Loch gegraben hatte, Schilfrohr. Wenn die Hirten mit ihren Herden dort vorbeikamen, schnitten sie das Rohr und machten sich Flöten daraus; und wenn sie dann auf den Flöten spielten, so erklangen Stimmen, die sagten: »Prinz mit den Eselsohren.« Diese Neuigkeit verbreitete sich allmählich in der ganzen Stadt, und da befahl der König, einer der Hirten solle zu ihm kommen und auf solch einer Flöte spielen. Und es erklangen immer dieselben Melodien und Stimmen, die sprachen: »Prinz mit den Eselsohren.« Auch der König selbst spielte, und bei jedem Mal hörte er wieder die Stimmen.
Da ließ der König die Feen zu sich rufen und bat sie, dem Prinzen die Eselsohren wegzunehmen. Sie kamen und ließen den ganzen Hof versammeln und befahlen dem Prinzen, die Mütze abzunehmen. Wie groß war da die Freude des Königs, der Königin und des Prinzen, als sie sahen, daß er keine Eselsohren mehr hatte!
Von jenem Tag an hörte man aus den Flöten, die die Hirten machten, die Worte nicht mehr: »Prinz mit den Eselsohren.«
Quelle: (Portugal)