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Als Friedrich Barbarossa zum deutschen Kaiser gewählt worden war, veranstaltete er in seinem Palast zu Frankfurt am Main ein großes Fest. Es war ein Maskenfest, zu dem jedermann, freien Zutritt hatte. Selbstverständlich tanzte die Kaiserin auch mit und traf dabei auf einen Vermummten, der sich als ein ausgezeichneter Tänzer erwies, so dass sie gar nicht genug von ihm bekam.
Da aber rückte die Stunde der Entlarvung heran, in der ein jeder Gast seine Masken ablegen musste, und auch der Tänzer der Kaiserin musste die seine sinken lassen.
Wie entsetzt waren nun aber alle, als man sah, wer mit der Majestät getanzt hatte! Es war kein Edler, nicht einmal ein Bürger oder ein Bauer gewesen – es war der Schindler, der noch nicht einmal in Frankfurt, sondern nur außerhalb, in dem Ort Bergen wohnen durfte.
Da wurde der Kaiser sehr zornig und wollte dem frechen Eindringling den Kopf abschlagen lassen. Die Kaiserin aber hatte Mitleid mit ihm und setzte sich für ihn ein.
Der Schindler aber sprach: „Gemach, Herr Kaiser, Ihr irrt! Nicht die Kaiserin ist durch meine Berührung entehrt worden, sondern ich bin dadurch, dass ich mit ihr getanzt habe, zu Ehren gekommen!“
Nun lachte der Kaiser. „Du Schelm von Bergen, für einen Schindler hast du wahrlich Verstand. Knie nieder, ich will dich noch mehr zu Ehren bringen!“ Und damit schlug ihn der Kaiser zum Ritter als Schelm von Bergen, ein Name, der auch seinen Nachkommen geblieben ist, bis das Geschlecht im Jahr 1844
verstarb.
Da aber rückte die Stunde der Entlarvung heran, in der ein jeder Gast seine Masken ablegen musste, und auch der Tänzer der Kaiserin musste die seine sinken lassen.
Wie entsetzt waren nun aber alle, als man sah, wer mit der Majestät getanzt hatte! Es war kein Edler, nicht einmal ein Bürger oder ein Bauer gewesen – es war der Schindler, der noch nicht einmal in Frankfurt, sondern nur außerhalb, in dem Ort Bergen wohnen durfte.
Da wurde der Kaiser sehr zornig und wollte dem frechen Eindringling den Kopf abschlagen lassen. Die Kaiserin aber hatte Mitleid mit ihm und setzte sich für ihn ein.
Der Schindler aber sprach: „Gemach, Herr Kaiser, Ihr irrt! Nicht die Kaiserin ist durch meine Berührung entehrt worden, sondern ich bin dadurch, dass ich mit ihr getanzt habe, zu Ehren gekommen!“
Nun lachte der Kaiser. „Du Schelm von Bergen, für einen Schindler hast du wahrlich Verstand. Knie nieder, ich will dich noch mehr zu Ehren bringen!“ Und damit schlug ihn der Kaiser zum Ritter als Schelm von Bergen, ein Name, der auch seinen Nachkommen geblieben ist, bis das Geschlecht im Jahr 1844
verstarb.
Quelle: Friedrich Ranke