Ein Zigeuner hatte sieben Söhne. Mit diesen ging er in den Wald um Holz. Als er nun in den Wald um Holz gegangen war, sah er an einem hohen Baum oben einen Bienenstock mit Wachs und Honig. Der Baum aber hatte bis in die Spitze keine Äste. Nun standen sie alle acht unter dem Baum und sahen hinauf zum Wachs und zum süßen Honig und konnten ihn nicht erreichen. Es kam eine so große Sehnsucht nach dem Honig über sie, daß der Zigeuner zu Gott betete: »Gott, gib dem Baum Äste, damit wir uns den Honig nehmen können, das Wachs wollen wir der Kirche für Kerzen geben.« Wie er so betete, da bekam der Baum Äste. Der Alte kroch schnell zuerst hinauf, hinter ihm alle sieben Knaben, der jüngste reichte nicht gut. Sie aßen und aßen, und als sie den Honig gegessen, sagte der Alte: »Jetzt essen wir auch das Wachs. Wenn wir Gott betrügen, macht das nichts, er hat genug, gut daß wir oben sind.« Sie fingen auch am Wachs an. Als sie fertig waren, nur einmal fielen alle Äste ab, und alle sieben samt dem Alten sausten hinab, alle auf den Kleinen, daß er tot blieb. Der liebe Gott duldet keinen Betrug.
Sive Bîrsan, Alzen
[Rumänien: Pauline Schullerus: Rumänische Volksmärchen aus dem mittleren Harbachtal]