Währenddessen kehrte Frau Holofernes emsig die Stube und begleitete das Scharren des Besens mit diesen und ähnlichen Selbstgesprächen:
„Zu meinen Zeiten arbeiteten die Mädchen wie Maulthiere.“ Der Besen ging risch, rasch. „Lebten eingezogen wie Nonnen.“ Risch, rasch. „Heutzutage sind sie wie toll und verrückt,“ risch, rasch; „faulenzen,“ risch, rasch; „denken nur an die Liebhaber,“ risch, rasch; „und das sind alle miteinander Taugenichtse,“ risch, rasch – bei den letzten Worten gewahrte sie die Tochter am Fenster und im schnellsten Nu machte der Besen ein kräftiges Halt auf dem Rücken des Mädchens, was das Wunder that, die Dirne zum Laufen zu bringen. Frau Holofernes steckte darauf ihren Kopf zum Fenster hinaus und setzte damit wie gewöhnlich Alle in Flucht, vorzüglich Panfila’s Anbeter, dessen Füße Flügel zu haben schienen.
„Vermaledeite verliebte Dirne,“ schrie Frau Holofernes ihrer Tochter nach, „was willst Du denn eigentlich mit Deinem abscheulichen Betragen bezwecken?“
„Heirathen, Mutter.“
„Was sagst Du? Heirathen? Ausgelassene Dirne, das wirst Du nicht, so lange ich lebe.“
„Aber habt Ihr Euch denn nicht verheirathet und Eure Mutter und Großmutter?“
„Es hat mich auch sehr gereuet. Denn hätte ich es nicht gethan, hätte ich Dich, unverschämtes Mädchen, nicht zur Welt gebracht. Und ob auch ich und meine Mutter und meine Großmutter geheirathet haben, so will ich doch nicht, daß Du Dich verheirathest, noch meine Enkelin, noch meine Urenkelin. Verstanden?“
Mit solchen süßen Unterhaltungen brachten Mutter und Tochter ihr Leben hin, ohne andere Folge, als daß die Mutter jeden Tag sauertöpfischer und die Tochter immer übermüthiger wurde.
Eines Tages hatte Frau Holofernes Wäsche, und als die Lauge siedete, rief sie ihre Tochter zu Hilfe, um den Kessel mit der heißen Lauge über den Waschkorb auszugießen. Die Tochter hörte nur mit einem Ohr darauf, denn das andere war mit dem Liebhaber, der am Fenster sang, beschäftigt. Die Liebesgespräche boten ihr natürlich eine viel angenehmere Aussicht als der Laugenkessel und so ließ sie sich ihre Mutter heiser schreien und ging zum Fenster.
Als nun Frau Holofernes sah, daß ihre Tochter nicht kam und die Zeit mit dem Warten verging, wollte sie selbst den Kessel umwenden und die Lauge auf die Wäsche gießen. Da sie aber klein und etwas schwach war, fiel ihr der Kessel aus den Händen und verbrannte ihr den einen Fuß.
„Vermaledeite, doppelt vermaledeite Dirne,“ schrie sie, böse wie ein Basilisk, „die nur an den Liebhaber denkt! Wollte Gott, daß Du den Teufel zum Manne kriegtest.“
Einige Zeit nachher stellte sich ein Bewerber für Panfila ein, wie es wenige gibt: jung, weiß, blond, von feinen Manieren und gutgefülltem Beutel. Es war nichts gegen ihn einzuwenden, und auch Frau Holofernes konnte in ihrem Arsenal von Verweigerungen nichts gegen ihn finden. Panfila war fast toll vor Freude. Es wurden also unter den nöthigen Brummereien der zukünftigen Schwiegermutter des Bräutigams die Anstalten für die Hochzeit gemacht. Alles ging schnell und ohne Hindernisse von Statten, als die Stimme des Volkes, die untrüglich wie das Gewissen ist, laut wurde und ein Verdammungsurtheil gegen jenen Fremden aussprach, wiewohl er sich einschmeichelnd, freigebig und freundlich zeigte, gut sprechen und noch besser singen konnte und mit seinen feinen, mit Ringen geschmückten Händen die braungebrannten, rauhen Hände der Bauern drückte. – Die Bauern glaubten sich durch Alles dies gar nicht geehrt und ließen sich durch diese Höflichkeiten nicht im Geringsten verführen. Ihr Verstand war wohl ungebildet, aber zugleich derb und kräftig wie ihre Hände.
„Das muß ich gestehen,“ sagte Vater Blas, „der fremde Junker nennt mich Señor Blas, als wenn ich ein hochmüthiger Narr wäre, der nur Señor genannt werden möchte.“
„Und mir kommt er entgegen,“ sagte Vater Gil, „und gibt mir seine Pfote, als wenn wir alte Bekannte wären, und nennt mich Citoyen, mich, der ich nie aus meinem Dorfe gekommen bin.“
Frau Holofernes ihrerseits sah gleichfalls den zukünftigen Schwiegersohn, je mehr sie ihn ansah, mit desto schlimmern Augen an. Es kam ihr so vor, als wenn sich unter seinen unschuldigen blonden Locken auf dem Hirnschädel gewisse Wichte von sehr übler Art befänden, und sie dachte mit Angst an den Fluch, den sie an jenem Tage (an dem sie, traurigen Angedenkens, genau erfuhr, wie sehr eine Brandwunde von siedender Lauge schmerzt) gegen die Tochter ausgesprochen hatte.
Der Hochzeitstag kam heran. Frau Holofernes hatte Kuchen und Betrachtungen gemacht: die ersten süß und die andern bitter; eine große Olla podrida für das Mittagsessen und ein verderbliches Project zum Abendbrot; hatte daneben eine sehr generöse Weintonne und einen durchaus nicht generösen Verhaltungsplan präparirt.
Als sich die Neuvermählten nach ihrem Zimmer begeben wollten, rief Frau Holofernes ihre Tochter und sagte ihr: „Wenn Ihr in Euerm Zimmer seid, so schließe Thüren und Fenster zu und verstopfe alle Ritzen. Darauf nimm einen geweihten Olivenzweig und prügele Deinen Mann damit, bis ich Dir sage aufzuhören. Das ist eine Ceremonie, die bei allen Heirathen üblich ist und bedeuten soll, daß in der Schlafstube die Frau das Regiment hat. Zugleich dient sie dazu, diese Herrschaft zu begründen und zu bestätigen.“
Die dumme Panfila glaubte ihrer Mutter und war zum ersten Male im Leben gehorsam. Pünktlich that sie Alles, was ihr die schlaue Alte gesagt.
Kaum sah nun der neue Ehemann den Olivenzweig in der Hand seiner Frau, als er eilig die Flucht suchte. Wo sollte er aber hinaus? Thüren und Fenster waren verschlossen, jede Ritze verstopft; es blieb ihm nichts als das Schlüsselloch. Er huschte hindurch als wenn es ein Scheunthor wäre – denn meine Herren Zuhörer werden wohl gemerkt haben (so gut wie Frau Holofernes), daß der blonde, weiße, schmucke Junker, der so schön plauderte, nichts mehr und nichts weniger als der Teufel in eigener Gestalt war, nach seiner Ansicht durch den Fluch der Frau Holofernes berechtigt, die Lustbarkeiten und Leckerbissen einer Hochzeit zu genießen und sich einmal auf eigene Rechnung eine Frau zu holen, worum ihn täglich die Ehemänner mit Rücksicht auf ihren Vortheil baten.
Aber dieser Herr, wiewohl er bekannterweise sehr schlau ist, bekam es diesmal mit einer noch schlauern Schwiegermutter zu thun (und Frau Holofernes ist nicht die einzige dieser Art). Kaum war Se. Gnaden durch das Schlüsselloch geschlichen und gratulirte sich, wie gewöhnlich eine Ausflucht gefunden zu haben, als er sich in einer großen Flasche, welche seine vorsichtige Schwiegermutter am Schlüsselloche angesetzt hatte, gefangen sah. Die Alte verstopfte die Flasche luftdicht und an Entwischen war nun für’s Erste nicht zu denken. Der Schwiegersohn bat mit den zärtlichsten Worten, mit den demüthigsten Bitten, mit pathetischen Geberden, sie möchte ihm die Freiheit geben. Er stellte ihr vor, wie sie ganz willkürlich und gegen alles Völkerrecht handle und durch ihren Despotismus die Constitution verletze. Frau Holofernes ließ sich aber nicht vom Teufel überlisten; Vorträge machten auf sie keinen Eindruck und Großsprechereien imponirten ihr nicht. Sie nahm die Flasche mit ihrem Inhalte, ging nach einem Berge, kletterte heftig arbeitend hinauf, setzte oben auf dem Gipfel die Flasche hin, die demselben wie dem Hahne sein Kamm stand, und entfernte sich, indem sie ihrem Schwiegersohn noch eine Faust machte.
Seine Gnaden verweilten dort zehn Jahre. Welche zehn Jahre, meine Herren! Die Welt war auf einmal so ruhig wie ein Meer von Oel. Jeder bekümmerte sich nur um das, was ihn anging, und mischte sich nicht in Dinge, über die er nichts zu sagen hatte. Niemand begehrte seines Nächsten Amt, Weib oder Eigenthum. Das Stehlen ward ein Wort ohne Bedeutung, die Waffen rosteten ein, das Pulver ward zu Feuerwerken verbraucht, die Wahnsinnigen ras’ten nie und waren stets bloß drollig, die Gefängnisse standen leer. In dieser Decade des goldenen Zeitalters fand bloß ein beklagenswerthes Ereigniß Statt: die Advocaten starben, weil sie nichts zu streiten und zu essen hatten.
Aber ach, ein so glücklicher Zustand sollte nicht dauern. Alles hat in dieser Welt ein Ende, ausgenommen die Reden einiger beredten Väter des Vaterlandes. Das Ende dieser glücklichen Decade war folgendes: Ein Soldat, Namens Unerschrocken, hatte Urlaub erhalten, nach seinem Dorfe zu gehen. Sein Weg führte ihn um den Berg herum, auf welchem der Schwiegersohn der Frau Holofernes verweilte, der sich die Zeit damit vertrieb, daß er alle Schwiegermütter, gegenwärtige, vergangene und zukünftige, verwünschte, diese Schlangenbrut, wenn er seine Macht wieder hätte, durch das einfache Mittel der Abschaffung des Ehestandes gänzlich zu vertilgen gelobte und Satiren auf die Erfindung der Wäsche dichtete. Als Unerschrocken unten am Berge ankam, wollte er nicht ausweichen, sondern sagte, wenn er ihm nicht aus dem Wege gehe, so werde er über ihn wegsteigen, wäre er auch so hoch, daß er sich am Himmel eine Beule stoßen sollte. Mit der Zeit langte er oben an und war ganz verwundert, die Flasche da zu sehen. Er hob sie auf, hielt sie gegen das Licht und rief, als er den Teufel darin sah, welcher in dieser langen Zeit durch Fasten, Gefangenschaft, Traurigkeit und Sonnenhitze wie eine Backpflaume ausgedörrt war: „Was für ein Ungeziefer ist das! Was für eine Mißgeburt!“
„Ich bin ein Biedermann und wohlverdienter Teufel,“ sprach freundlich und demüthig der Gefangene. „Die Ruchlosigkeit einer boshaften und treulosen Schwiegermutter (die in meine Krallen fallen möge!) hält mich hier gefangen. Befreie mich, tapferer Kriegsmann, und ich will Dir jede Gunst gewähren, die Du forderst.“
„Ich will meinen Abschied,“ sagte Unerschrocken, ohne sich zu bedenken.
„Du sollst ihn haben – aber öffne schnell, damit ich frei werde, denn es ist ein Widerspruch, in diesen revolutionären Zeiten den Hauptrevolutionär gefangen zu halten.“
Der Sergeant Unerschrocken zog am Pfropfen und zugleich stieg aus der Flasche ein mephitischer Dampf, der ihm bis in’s Gehirn drang. Er nieste und drückte den Pfropfen eiligst wieder in die Flasche, und zwar so tief, daß er den Teufel zusammendrückte und dieser vor Schmerz schrie.
„Was machst Du, armseliger Erdenwurm, tausendmal treuloser als meine Schwiegermutter?“
„Ich will in unserm Handel eine andere Bedingung setzen: es scheint mir, daß es der Dienst, den ich Dir leisten soll, werth ist.“
„Und welche, langweiliger Erlöser?“ fragte der Teufel.
„Ich verlange vier Duros täglich, so lange ich lebe. Ueberlege es, es gibt keine weitere Wahl, drinnen oder draußen.“
„Beim Satan, Lucifer und Belzebub!“ entgegnete zornig der Teufel, „Elender, Habsüchtiger, ich habe kein Geld.“
„Ei, seht doch, was für eine hübsche Einwendung für einen so mächtigen Herrn wie Ihr, eine Einwendung, wie sie wohl für einen Minister passen mag, aber nimmermehr für Euern Mund, noch für meine Ohren.“
„Da Du mir nicht glauben willst, so laß mich hinaus, und ich werde Dir behilflich sein, das Geld zu erwerben, wie ich schon vielen Andern dazu behilflich gewesen bin. Da ich in den letzten zehn Jahren Bankerott gemacht, so ist das Alles, was ich für Dich thun kann. Laß mich hinaus, bei tausend Meinesgleichen, laß mich hinaus!“
„Nur gemach,“ erwiederte der Sergeant Unerschrocken, „Niemand hetzt uns und Du wirst gar nicht in der Welt vermißt. Ich werde Dich beim Schwanze festhalten und nicht eher loslassen, bis Du Dein Versprechen erfüllt hast.“
„Traust Du mir denn nicht, Unverschämter?“ rief der Teufel.
„Nein,“ erwiederte Unerschrocken.
„Was Du verlangst, ist gegen meine Würde,“ sagte der Gefangene mit allem Hochmuthe, den eine gedörrte Pflaume zeigen kann.
„Nun, so gehe ich,“ sagte der Sergeant.
Als der Teufel sah, daß sich Unerschrocken entfernte, wälzte er sich unbändig in der Flasche herum und schrie:
„Komm‘ zurück, komm‘ zurück, herzlieber Freund,“ – brummte aber zugleich für sich: „daß Dich ein vierjähriger Stier auf die Hörner nähme, abscheulicher Landstreicher!“ und dann sprach er wieder laut: „Komm‘, komm‘, wohlthätiges Geschöpf, komm‘ und befrei‘ mich nur, fass‘ mich meinetwegen an den Schwanz oder an die Nase, verdienter Krieger,“ und für sich setzte er hinzu: „Es bleibt auf meiner Rechnung, mich an Dir zu rächen, ruchloser Soldat, und wenn ich nicht, wie ich wünsche, erreichen kann, daß Du der Schwiegersohn der Frau Holofernes wirst, so werde ich wenigstens dafür sorgen, daß Ihr Beide nebeneinander auf demselben Scheiterhaufen brennen sollt!“
Der Sergeant Unerschrocken kehrte um, machte die Flasche auf und heraussprang der Schwiegersohn der Frau Holofernes wie ein Küken aus dem Ei, erst mit dem Kopf, dann mit den andern Gliedern und zuletzt mit dem Schwanze, den Unerschrocken kräftig festhielt, ob ihn der Teufel auch noch so einzog.
Der Exgefangene, der ganz steif und lahm war, schüttelte sich, reckte und dehnte Arme und Beine und fort gings nach der Residenz, der Teufel vorauskriechend, der Sergeant hinterdrein, den Schwanz seines Vordermannes in der Hand.
Als sie in die Stadt kamen, sagte der Teufel zu Unerschrocken: „Ich fahre jetzt in den Körper der Prinzessin, welche von ihrem Vater außerordentlich geliebt wird, und werde ihr solche Schmerzen bereiten, daß kein Arzt sie heilen kann. Präsentire Dich dann und erbiete Dich, sie unter der Bedingung, daß man Dir für Lebenszeit täglich vier Duros gebe, gesund zu machen. Ich fahre dann aus, sie wird gesund und unsere Rechnung ist abgemacht.“
Alles kam, wie es der Teufel angeordnet und vorhergesehen hatte. Nur hatte er nicht vorhergesehen, daß ihn, als er gehen wollte, Unerschrocken beim Schwanze festhielt und zu ihm sagte:
„Wohl bedacht, mein Herr, vier Duros sind eigentlich eine Knickerei, weder Euer noch meiner würdig. Sucht ein Mittel, Euch etwas generöser zu zeigen. Das würde Euch nebenbei in der Welt Ehre machen, wo, verzeiht meine Offenherzigkeit, man keine besonders gute Meinung von Euch hat.“
„Daß ich Dich nicht mitnehmen kann!“ sagte der Teufel für sich, „aber ich bin so schwach, daß ich mich selbst kaum fortbringe. Ich muß Geduld haben, Geduld, die die Menschen eine Tugend nennen. Jetzt begreife ich, warum so viele in meine Gewalt gerathen: weil sie nicht Geduld geübt haben. Geh‘ nur, gehe, Du Vermaledeiter, vom Galgen kommst Du in meinen Kessel. Wir wollen nach Neapel und dort das besprochene Mittel anwenden, Deine Habgier zu sättigen.“
Alles ging wohl von Statten. Die Prinzessin wand sich auf ihrem Lager vor Schmerzen. Der König war in großer Angst und Sorge. Sergeant Unerschrocken stellte sich mit dem Hochmuthe vor, den Alle haben, die da wissen, daß ihnen der Teufel hilft. Der König nahm seine Dienste an, stellte aber die Bedingung, daß Unerschrocken, wenn er nicht in drei Tagen, wie er mit so großer Sicherheit versprach, die Prinzessin heilte, gehängt würde. Der Sergeant, seines Erfolges gewiß, machte keine Einwendung. Aber unglücklicherweise hatte der Teufel gleichfalls diese Worte gehört und sprang vor Freude, daß sich ihm eine gute Gelegenheit zur Rache böte, so sehr im Leibe der Prinzessin, daß dieselbe vor Schmerzen schrie, man möchte ihr den Doctor aus den Augen schaffen. Tags darauf wiederholte sich dasselbe. Unerschrocken merkte, daß der Teufel sein eigenes Spiel trieb und ihn aufhängen lassen wollte; aber er war nicht ein Mann, der leicht den Kopf verlor. Als der sogenannte Doctor am dritten Tage ankam, war schon der Galgen vor der Thür des Palastes aufgerichtet. Er trat in die Stube der Prinzessin, deren Schmerzen sich wieder verdoppelten, so daß sie, wie an den beiden Tagen vorher, schrie, man sollte den falschen Heilkünstler hinausjagen.
„Noch sind nicht alle meine Mittel erschöpft,“ sagte gravitätisch Unerschrocken. „Geruhen Ew. Gnaden einen Augenblick zu warten.“
Darauf ging er hinaus und befahl im Namen der Prinzessin, alle Glocken der Stadt zu läuten. Als er wieder in die Stube zurückkam, fragte ihn der Teufel, der vor dem Glockengeläut ein Todesgrauen empfand und zugleich neugierig war, für welchen Heiligen man läute.
„Die Glocken läuten zu Ehren Eurer Schwiegermutter, welche ich habe kommen lassen!“
Kaum hörte der Teufel, daß seine Schwiegermutter unterwegs sei, als er so schnell davonlief, daß ihn selbst ein Sonnenstrahl nicht hätte erreichen können: Unerschrocken erhielt aber große Auszeichnung für seine Kunst und die bestimmten vier Duros wurden ihm täglich ausgezahlt.
Quelle:
(Spanische Volks- und Kindermärchen)