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Märchenbasar

Die Ameise Fridoline

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Es regnete in Strömen! Zu dem war es bitter kalt! Alle großen und kleinen Tiere des Waldes suchten Schutz unter den Blättern, Büschen und Bäumen.

Nach einiger Zeit ließ der Regen nach und die Ameise Fridoline wagte sich aus ihrem Unterschlupf. Fridoline war vom Regen überrascht worden, als sie auf dem Nachhauseweg war. Eilig machte sie sich auf den Weg.

Sie kannte den Weg ganz genau. Fridoline musste die große Wiese überqueren, dann ein Stück in den Wald und schon war sie am Ameisenhügel. So schnell sie konnte lief Fridoline zur Wiese. Dort angekommen, blieb sie plötzlich stehen und traute ihren Augen nicht! Sie konnte nicht weiter! Denn sie stand am Ufer eines reißenden Baches! Das Regenwasser hatte sich einen Weg gesucht.

Die Ameise war verzweifelt! Sie lief hin und her und überlegte, wie sie auf die andere Seite gelangen könnte. „Es muss doch eine Möglichkeit geben. Die anderen warten auf mich! Was soll ich nur machen?“
Sie war so damit beschäftigt, nach ein er Lösung zu suchen, dass sie die Spinne Gislinde nicht bemerkte. „Hallo, Fridoline! Was ist los mit dir? Du bist ja völlig aufgelöst!“
Fridoline zuckte zusammen. Sie hatte sich sehr erschrocken!
„Ach, Gislinde! Der Regen ist Schuld! Ich kann nicht nach Hause! Hier ist jetzt ein riesengroßer Bach und ich komme nicht auf die andere Seite. Meine Familie wird sich Sorgen machen. Was soll ich nur tun?“. Fridoline war sehr aufgebracht.
„Mal überlegen …!“, sagte Gislinde, “ Wir müssen einen Ast oder Zweig suchen und dann eine Brücke bauen. Den Ast legen wir einfach über den Bach! Und fertig! Super Einfall!“ Die Spinne war begeistert.

Fridoline und Gislinde machten sich sofort auf die Suche nach einem passenden Ast. Das war nicht so einfach! Sie fanden Äste die zu kurz waren, andere hatten nicht die richtige Länge. Doch dann welch ein Glück! Sie entdeckten einen Ast, der genau passte!

Gemeinsam und mit vereinten Kräften schleppten sie das Holz zum Bach. Das war sehr anstrengend! Fridoline und Gislinde mussten erst mal verschnaufen! Und jetzt? Das nächste Problem war, wie soll der Ast über den Bach gelegt werden? Sie mussten sich schnell was einfallen lassen, denn allmählich wurde es dunkel.

Die Spinne überlegte laut: „Da müsste jemand her, der groß und stark genug ist! Aber wer?“.
Fridoline zählt alle Tiere auf, die sie kannte und rief plötzlich: „Ich hab’s!! Wir rufen Willi den Hirschkäfer! Der ist groß und stark! Er wird uns bestimmt helfen!“
Fridoline und Gislinde machten sich auf den Weg. Die Ameise wusste, wo der Hirschkäfer wohnte. Es dauerte nicht lange und sie kamen an eine alte Eiche. Dort unter der Rinde lebte Willi der Hirschkäfer.
Die Spinne und die Ameise riefen ganz laut: „Willi, bist du zu Hause?“.
Nichts geschah! Sie riefen noch einmal und noch lauter.
Endlich kam Willi langsam und behäbig unter der Rinde hervor. „Was ist denn los? Warum macht ihr denn solchen Lärm?“ Der Hirschkäfer hatte schlechte Laune.
Da erzählten Gislinde und Fridoline was passiert war und baten ihn um Hilfe. Willi hatte genau zugehört und sagte dann: „Ich werde mir die Sache mal anschauen. Lasst uns gehen!“
Die drei machten sich auf den Weg. Da es dunkel geworden war, mussten Fridoline und Gislinde aufpassen, den richtigen Weg zu finden. Gislinde ging voran, dann Fridoline und zuletzt Willi. Dann hatten sie es geschafft.

Wille schaut sich alles an, überlegte kurz und machte sich sofort an die Arbeit. Mit seinen riesigen Zangen packte er den Ast, hob ihn in die Luft und legte ihn vorsichtig über den Bach.
Die Ameise und die Spinne waren begeistert und dankten Willi für seine Mühe. Willi testete noch ob die Brücke auch hält. Erst wackelte er daran und ging dann vorsichtig zur anderen Seite und wieder zurück. „Alles klar! Du kannst jetzt über die Brücke, aber vorsichtig!“

Fridoline bedankte sich noch einmal bei Willi und auch bei Gislinde und ging langsam und zaghaft über die Brücke. Auf der anderen Seite angekommen, rief sie: „Ich habe es geschafft! Danke und bis bald!“
Willi und Gislinde erwiderten: „Gute Nacht! Komm gut nach Hause!“
Die Sterne funkelten am Himmel und Hirschkäfer und Spinne gingen gemeinsam durch die Nacht und redeten noch lange über das was passiert war.

Quelle: Ingrid Linnenberger

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