1
(2)
Vor etwa fünfunddreissig Jahren lebte ein Banyane namens Djiwa in Kaole.
Die Banyanen sagten: »Die Küstenleute sind Lügner, sie wollen nur auf Kosten anderer Leute leben, es giebt keine bösen Geister.«
Nach zwölf Tagen wurde eines Abends dieser Banyane Djiwa ohne Zuthun eines Menschen aus seinem Hause herausgeholt und begab sich dann selbst nachts in den Wald und kletterte auf einen Baum, ohne es zu wissen; der Baum war ein Affenbrotbaum. Er blieb neun Tage auf jenem Baume. Seine Freunde, die andern Banyanen, wollten ihn ergreifen, jedoch war er nicht einzufangen.
Als die Banyanen nun mit ihrer List zu Ende waren, gaben sie schliesslich zu, dass es in Wirklichkeit bei den Suaheli böse Geister gäbe. Sie holten daher fünfzig Realen hervor und gaben sie den Ortsältesten. Diese riefen die Zauberer herbei und gaben ihnen zehn Realen, Dann veranstaltete man eine Ngoma in der Stadt und tanzte die ganze Nacht hindurch bis morgens acht Uhr; da sahen sie auf einmal den Banyanen tanzend daherkommen, angethan mit Kleidern nach Banyanen-Art und den Turban nach Banyanen-Sitte gewunden.
Als er in den Hof trat, lockten sie ihn mit Worten, die man den bösen Geistern zuruft, heran und gaben ihm Hühnersuppe, die er trank, und dann Hühnerfleisch, das er ass. Die übrigen Banyanen in der Stadt wurden nun gerufen und man sagte ihnen: »Redet zu Eurem Bruder in Eurer Sprache.« Als sie in der Banyanensprache zu ihm redeten, verstand er auch nicht einen einzigen, er lachte sie aus; er dagegen sprach wie die Leute aus dem Innern und darüber mussten seine Brüder, die Banyanen, lachen.
Schliesslich fragten ihn die Zauberer: »Sollen wir den bösen Geist austreiben? Willst Du hier schlafen oder wieder auf den Baum zurückkehren?« Der böse Geist erwiderte: »Ich gehe auf den Baum zurück.« Sie schlugen die Trommel, da lief der Banyane mit seinem bösen Geiste im Kopfe weg nach seinem Baume im Walde hin.
Nun gaben alle Banyanen zu, dass es in Afrika wirklich böse Geister gäbe. Sie zahlten nochmals, und zwar siebzig Realen, und liessen drei Tage lang Ngoma schlagen. Am dritten Tage fingen sie den Kranken mit Bananen. Als er nämlich herankam und die Bananen sah, nahm er eine und ass sie; unterdess hatte sich ein Mann in seine Nähe mit Wasser aufgestellt. Plötzlich, als er wieder nach den Bananen langte, schüttete dieser das Wasser auf ihn, und der böse Geist entfloh und wich von ihm. Der Banyane fiel zu Boden und, nachdem er Arznei bekommen und getrunken hatte, kehrte sein Verstand wieder wie vordem. Von da ab glauben nun die Banyanen, dass der Kinyamkera-Teufel wirklich ein böser Geist ist.
Die Banyanen sagten: »Die Küstenleute sind Lügner, sie wollen nur auf Kosten anderer Leute leben, es giebt keine bösen Geister.«
Nach zwölf Tagen wurde eines Abends dieser Banyane Djiwa ohne Zuthun eines Menschen aus seinem Hause herausgeholt und begab sich dann selbst nachts in den Wald und kletterte auf einen Baum, ohne es zu wissen; der Baum war ein Affenbrotbaum. Er blieb neun Tage auf jenem Baume. Seine Freunde, die andern Banyanen, wollten ihn ergreifen, jedoch war er nicht einzufangen.
Als die Banyanen nun mit ihrer List zu Ende waren, gaben sie schliesslich zu, dass es in Wirklichkeit bei den Suaheli böse Geister gäbe. Sie holten daher fünfzig Realen hervor und gaben sie den Ortsältesten. Diese riefen die Zauberer herbei und gaben ihnen zehn Realen, Dann veranstaltete man eine Ngoma in der Stadt und tanzte die ganze Nacht hindurch bis morgens acht Uhr; da sahen sie auf einmal den Banyanen tanzend daherkommen, angethan mit Kleidern nach Banyanen-Art und den Turban nach Banyanen-Sitte gewunden.
Als er in den Hof trat, lockten sie ihn mit Worten, die man den bösen Geistern zuruft, heran und gaben ihm Hühnersuppe, die er trank, und dann Hühnerfleisch, das er ass. Die übrigen Banyanen in der Stadt wurden nun gerufen und man sagte ihnen: »Redet zu Eurem Bruder in Eurer Sprache.« Als sie in der Banyanensprache zu ihm redeten, verstand er auch nicht einen einzigen, er lachte sie aus; er dagegen sprach wie die Leute aus dem Innern und darüber mussten seine Brüder, die Banyanen, lachen.
Schliesslich fragten ihn die Zauberer: »Sollen wir den bösen Geist austreiben? Willst Du hier schlafen oder wieder auf den Baum zurückkehren?« Der böse Geist erwiderte: »Ich gehe auf den Baum zurück.« Sie schlugen die Trommel, da lief der Banyane mit seinem bösen Geiste im Kopfe weg nach seinem Baume im Walde hin.
Nun gaben alle Banyanen zu, dass es in Afrika wirklich böse Geister gäbe. Sie zahlten nochmals, und zwar siebzig Realen, und liessen drei Tage lang Ngoma schlagen. Am dritten Tage fingen sie den Kranken mit Bananen. Als er nämlich herankam und die Bananen sah, nahm er eine und ass sie; unterdess hatte sich ein Mann in seine Nähe mit Wasser aufgestellt. Plötzlich, als er wieder nach den Bananen langte, schüttete dieser das Wasser auf ihn, und der böse Geist entfloh und wich von ihm. Der Banyane fiel zu Boden und, nachdem er Arznei bekommen und getrunken hatte, kehrte sein Verstand wieder wie vordem. Von da ab glauben nun die Banyanen, dass der Kinyamkera-Teufel wirklich ein böser Geist ist.
[Afrika: Ostafrika. Märchen der Welt]