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Märchenbasar

Die drei silbernen Schlüssel

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Es war einmal ein armer Müllerssohn, der lebte mit seiner alten Mutter am Rande eines dunklen Waldes. Eines Tages sprach die Mutter: „Mein Sohn, gehe in den Wald und suche Holz, damit wir über den Winter kommen.“ Der junge Mann gehorchte und wanderte tief in das Gehölz hinein.  

Dort begegnete ihm ein alter, gebeugter Mann, der sprach: „Lieber Junge, ich will dir drei silberne Schlüssel schenken. Jeder öffnet eine besondere Tür, doch du musst weise wählen.“ Und siehe da, der Müllerssohn nahm die Schlüssel und dankte dem alten Mann.  

Die erste Tür, die er fand, führte in einen Palast voller Gold und Edelsteine. Er wollte das Gold nehmen, doch der Palast verwandelte sich plötzlich in einen dunklen Kerker. Da sprach eine sanfte Stimme: „Nur wer das Herz rein hält, kann den Schatz bewahren.“ Der Junge erinnerte sich an die Worte des Alten und trat wieder hinaus.  

Die zweite Tür führte in einen Garten mit köstlichen Früchten, doch die Bäume waren von giftigen Schlangen umwunden. Er wollte die Früchte pflücken, doch die Schlangen zischten und drohten ihm zu beißen. Und siehe da, ein kleiner Vogel kam herbei, pickte die Schlangen fort und zeigte dem Müllerssohn den sicheren Weg.  

Die dritte Tür führte ihn zu einem stillen See. Unter den Wellen glitzerte ein silberner Kahn. Er stieg hinein, und der See trug ihn zu einem Schloss, wo ein König mit seiner Tochter, der Prinzessin, lebte. Der König sprach: „Wer die drei Aufgaben des Waldes besteht, ist würdig, unser Land zu teilen.“  

Der Müllerssohn übergab die silbernen Schlüssel und erzählte von seinen Begegnungen. Da sprach die Prinzessin: „Du hast Mut und Weisheit bewiesen. So sollst du unser Freund und unser Erbe sein.“ Und siehe da, der König belohnte ihn mit Reichtum und Ehre, doch am meisten gewann der Junge die Freundschaft und das Herz der Prinzessin.  

Und so lebte der Müllerssohn glücklich mit der Prinzessin und seiner Mutter, und allen Armen und Guten im Lande wurde Gutes zuteil.  

Moral: Wer mit Mut, Klugheit und einem reinen Herzen handelt, dem öffnet sich selbst die verschlossenste Tür.

© 2025 Mario Eberlein

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