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(1)
Es gab einmal einen Häuptlingssohn, der hieß Ubabuze. Der wollte ein Mädchen heiraten, aber Vater und Mutter hatten etwas dagegen einzuwenden. Sein Vater sagte: „Geh nicht zu diesem Mädchen, denn wer dort hingeht, kommt nicht zurück.“ Aber Ubabuze erwiderte: „Ich möchte so gern hingehen.“ Da willigte der Vater schließlich ein, gab ihm eine Menge Vieh und sagte Lebewohl. Er schickte aber auch Männer zur Begleitung mit.
So brach der Häuptlingssohn auf. Er sammelte seine Männer und machte sich auf den Weg. Sein Vater hatte ihm gesagt: „Geh nicht den Weg über den Berg, mein Sohn, sondern geh den Weg, der um ihn herumführt.“ Aber als sich die beiden Wege gabelten, geschah es, dass Ubabuze den Weg, den ihm sein Vater empfohlen hatte, verließ und dort weiterging, wo er nicht gehen sollte. So dauerte es nicht lange, bis er auf viele wilde Tiere traf. Sie sahen ihn, sobald er auftauchte, und brüllten schon aus großer Entfernung zu ihm hinüber: „Ubabuze,
Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Ubabuze sprach: „Mein Vater hat mich gewarnt, diesen Weg zu wählen; er sagte, es sei ein schlechter Weg, und Hyänen machten ihn unsicher.“ Aber als die Hyänen zu ihm sprachen, gab er ihnen einige Stück Vieh. Sie wiederholten: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Er gab ihnen noch mehr Vieh dazu, als Futter für sie. Schließlich war das Vieh alle. Die Hyänen riefen wieder: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Und jetzt gab er ihnen Männer. Als sie wieder riefen: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“, gab er ihnen alle seine Männer. Aber die Hyänen ließen ihm keine Ruhe. Er wusste nicht, was er tun sollte, denn die Männer hatte er alle weggegeben. So wanderte er jetzt allein weiter. Die Hyänen folgten ihm und forderten erneut: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Da rannte er los. Auf einmal begegnete er einer gestreiften Maus. Die Maus sagte: „Zieh mir das Fell ab und trage es in der Hand.“ Sogleich machte er sich an die Arbeit, denn die Hyänen kamen, um ihn zu fressen, und sie waren schon ganz nahe. Dann nahm er das Fell, und als die Hyänen kamen, trug es ihn in die Höhe. Es hob ihn bis zu den Wolken hinauf, die Hyänen aber blieben unten. Da kehrten sie wieder um.
Das Fell trug ihn durch die Wolken und setzte ihn neben dem Kraal ab, in dem das Mädchen wohnte, das er liebte. Wieder auf der Erde, betrat er den Kraal. Das Fell, das er an einen Stock gebunden hatte, trug er bei sich. Voller Freude feierte man im Kraal ein Fest und sagte: „Für die Tochter unseres Herrschers ist ein Mann gekommen.“ Man schlachtete für ihn Vieh, und er blieb dort. Als ein Jahr um war, war er noch immer da. Der Vater des Mädchens lud viele, viele Leute ein, die seine Tochter zur Hochzeit begleiten sollten. Viele, viele Leute aus dem Kraal gingen mit. Ubabuze sagte: „Gib mir auch viel Vieh mit, denn unterwegs gibt es Hyänen. Als ich herkam, hatte ich viele Leute bei mir, die mir mein Vater mitgegeben hatte, und die Hyänen haben alle aufgefressen.“ Also gab er ihm auch Vieh. Und der Häuptlingssohn brach mit dem Mädchen, dem Vieh und den Leuten auf.
Er kam an den Ort, wo ihn die Hyänen verlassen hatten. Da fand er das Fleisch der gestreiften Maus und zog ihr das Fell wieder über. Dann schlachtete er einen Ochsen und ließ der Maus das gesamte Fleisch, und die Maus aß es auf. Nun kam er zu den Hyänen. Sie bettelten wieder: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Er gab ihnen nichts, und der Bruder des Mädchens tötete den Anführer der Hyänen. Da starben die Hyänen alle. Und jetzt verlief ihre Reise glücklich. Sie kamen in die Heimat von Ubabuze, wo eine Trauerklage abgehalten wurde, denn man hatte geglaubt, er wäre gestorben. So kam er also nach Hause, und es wurden viele Ochsen geschlachtet, für die Begleiter der Braut und für den Häuptlingssohn. Dann wurden die beiden verheiratet, und das Mädchen wurde Häuptlingsfrau. Ihre Brüder kehrten nicht mehr nach Hause zurück, und alle die sie begleitet hatten, blieben da.
So brach der Häuptlingssohn auf. Er sammelte seine Männer und machte sich auf den Weg. Sein Vater hatte ihm gesagt: „Geh nicht den Weg über den Berg, mein Sohn, sondern geh den Weg, der um ihn herumführt.“ Aber als sich die beiden Wege gabelten, geschah es, dass Ubabuze den Weg, den ihm sein Vater empfohlen hatte, verließ und dort weiterging, wo er nicht gehen sollte. So dauerte es nicht lange, bis er auf viele wilde Tiere traf. Sie sahen ihn, sobald er auftauchte, und brüllten schon aus großer Entfernung zu ihm hinüber: „Ubabuze,
Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Ubabuze sprach: „Mein Vater hat mich gewarnt, diesen Weg zu wählen; er sagte, es sei ein schlechter Weg, und Hyänen machten ihn unsicher.“ Aber als die Hyänen zu ihm sprachen, gab er ihnen einige Stück Vieh. Sie wiederholten: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Er gab ihnen noch mehr Vieh dazu, als Futter für sie. Schließlich war das Vieh alle. Die Hyänen riefen wieder: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Und jetzt gab er ihnen Männer. Als sie wieder riefen: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“, gab er ihnen alle seine Männer. Aber die Hyänen ließen ihm keine Ruhe. Er wusste nicht, was er tun sollte, denn die Männer hatte er alle weggegeben. So wanderte er jetzt allein weiter. Die Hyänen folgten ihm und forderten erneut: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Da rannte er los. Auf einmal begegnete er einer gestreiften Maus. Die Maus sagte: „Zieh mir das Fell ab und trage es in der Hand.“ Sogleich machte er sich an die Arbeit, denn die Hyänen kamen, um ihn zu fressen, und sie waren schon ganz nahe. Dann nahm er das Fell, und als die Hyänen kamen, trug es ihn in die Höhe. Es hob ihn bis zu den Wolken hinauf, die Hyänen aber blieben unten. Da kehrten sie wieder um.
Das Fell trug ihn durch die Wolken und setzte ihn neben dem Kraal ab, in dem das Mädchen wohnte, das er liebte. Wieder auf der Erde, betrat er den Kraal. Das Fell, das er an einen Stock gebunden hatte, trug er bei sich. Voller Freude feierte man im Kraal ein Fest und sagte: „Für die Tochter unseres Herrschers ist ein Mann gekommen.“ Man schlachtete für ihn Vieh, und er blieb dort. Als ein Jahr um war, war er noch immer da. Der Vater des Mädchens lud viele, viele Leute ein, die seine Tochter zur Hochzeit begleiten sollten. Viele, viele Leute aus dem Kraal gingen mit. Ubabuze sagte: „Gib mir auch viel Vieh mit, denn unterwegs gibt es Hyänen. Als ich herkam, hatte ich viele Leute bei mir, die mir mein Vater mitgegeben hatte, und die Hyänen haben alle aufgefressen.“ Also gab er ihm auch Vieh. Und der Häuptlingssohn brach mit dem Mädchen, dem Vieh und den Leuten auf.
Er kam an den Ort, wo ihn die Hyänen verlassen hatten. Da fand er das Fleisch der gestreiften Maus und zog ihr das Fell wieder über. Dann schlachtete er einen Ochsen und ließ der Maus das gesamte Fleisch, und die Maus aß es auf. Nun kam er zu den Hyänen. Sie bettelten wieder: „Ubabuze, Sohn des Häuptlings!“ Er gab ihnen nichts, und der Bruder des Mädchens tötete den Anführer der Hyänen. Da starben die Hyänen alle. Und jetzt verlief ihre Reise glücklich. Sie kamen in die Heimat von Ubabuze, wo eine Trauerklage abgehalten wurde, denn man hatte geglaubt, er wäre gestorben. So kam er also nach Hause, und es wurden viele Ochsen geschlachtet, für die Begleiter der Braut und für den Häuptlingssohn. Dann wurden die beiden verheiratet, und das Mädchen wurde Häuptlingsfrau. Ihre Brüder kehrten nicht mehr nach Hause zurück, und alle die sie begleitet hatten, blieben da.
Quelle:
(Märchen aus Afrika – Zulu)