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Märchenbasar

Die Jenaische Christnachttragödie

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In der Christnacht des Jahres 1715 versammelte sich ein Student aus Zwickau sowie ein Schäfer und Bauer in einem Weinbergshäuslein bei Jena, um dort den Teufel zu beschwören. In jenem Häuschen nämlich, wo sich von Zeit zu Zeit auch eine Weiße Jungfrau zeigte, sollte ein Schatz vergraben liegen, den sie vom Teufel gewinnen wollten. Obwohl sie sich „Doktor Faustens Höllenzwang“ nebst einem Zaubergerät verschafft hatten, ging die Sache aber übel aus. Am folgenden Morgen kamen die drei nicht in die Stadt zurück. Erst am Nachmittag fand man den Studenten ganz betäubt und halb wahnsinnig, den Schäfer und den Bauern aber tot in jenem Häuschen liegen. Man meldete diese Ereignis umgehend der Obrigkeit und dieser ordnete an, dass den beiden Leichnamen in der Hütte drei Wächter beigestellt werden sollten. Den Studenten aber schaffte man in den Gasthof: „Zum gelben Engel“ hinab.
Als die drei Männer nun zusammensaßen und wachten, kratzte es arg an der Tür des Häuschens. Ein Geist in der Größe eines Knaben trat ein. Hin und her wandelte er, dann warf er die Tür mit einem mächtigen Krach zu. Des nächsten Morgens lagen die drei Wächter wie tot bei den Leichnamen und zwei von ihnen blieben auch tot. Alle hatten blaue Flecken und Striemen auf der Haut.
Jene Geschichte erregte allenthalben großes Aufsehen und es wurde viel darüber geschrieben. Man nannte sie nicht anders als die Jenaische Christnachttragödie.

Quelle: Deutsches Sagenbuch Grässle

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