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Märchenbasar

Die Lebensbäume

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Der Vater sagte zu seinem jüngsten Kind, das der Liebling aller war, die Mutter sei todrank und werde den Abend nicht erleben, wenn kein Wunder geschehe. Das Kind ging trostlos herum und fragte die Leute, die ich begegneten, was ein Wunder sei. Da kam eine bleiche Frau einher, die der Mutter so ähnlich sah, als wäre sie ihre Schwester. Die nahm das Kid bei der hand und sprach: „ Ich weiß, wo eure Lebensbäume stehen und will dich hinführen, du musst dir aber die Augen verbinden lassen und nie mehr den Weg finden, sonst ist es dein früher Tod, darfst auch zu Haus nicht sagen, wo du warst.“ Als sie am Ort angelangt waren, zeigte die Frau ist dem Finger: „Das ist der Lebensbaum deiner Mutter; siehst du die Schlange an der Wurzel herumkriechen? Nimm einen Stein und zertrümmere ihr den Kopf, dann wird die Mutter genesen.“

Das Kind tat so, und zu Hause angekommen fand es die Mutter frisch und froh und großen Jubel bei dem Vater und den Geschwistern.

Als wieder ein Jahr um war, legte sich auch der Vater schwer danieder. Das Kind konnte es nicht lassen, suchte lange nach den Lebensbäumen und fand endlich auch den des Vaters, an welchem die Schlange herumkroch. Es erschlug sie und sank dann selbst tot nieder. Da kam ein Engel Gottes und trug die Verklärte in den Himmel.

Der Vater war erschöpft eingeschlafen, als das böse Fieber vergangen war, da hatte er einen Traum, in dem er alles sah was geschehen, und erzählte es beim Erwachen der Mutter, die in bitteres Weinen ausbrach. Dann aber lächelte sie unter ihren Tränen. Nun hatte das Haus einen Schutzgeist, wie es so leicht keinen wieder gibt.

(Ostpreußisches Märchen)

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