Eines Nachts aber träumte ihm, daß ein Mann an sein Bett träte und sagte: „Von nun an sollst du nicht mehr leugnen können, daß es Huldren gibt; denn jetzt nehme ich deine älteste Tochter, und du wirst sie nie wieder sehen. Du hast uns Huldren häufig genug gereizt.“
Am nächsten Morgen war die älteste Tochter des Pfarrers, die damals zwölf Jahre alt war, verschwunden. Man suchte sie überall, aber sie war nirgends zu finden.
Als aber später ihre kleinen Geschwister auf der Wiese spielten, kam sie zu ihnen und spielte mit ihnen. Gern hätten sie sie mit nach Hause genommen, da aber verschwand sie für immer. Sie erzählte ihren Geschwistern noch, daß die Leute dort, wo sie nun wäre, gut zu ihr seien, und daß sie es nicht besser haben könnte.
Ihr Vater träumte oft von ihr, und ihm erzählte sie dasselbe, was sie ihren Geschwistern gesagt hatte, und außerdem, daß ihr der Pfarrerssohn des Huldresvolks zum Bräutigam bestimmt sei.
So ging es eine Zeitlang, bis sie einmal im Traum zu ihrem Vater kam und ihm sagte, daß sie ihn nun am nächsten Tag als Hochzeitsgast zu sehen wünschte; denn dann sollte ihre Hochzeit gefeiert werden.
Von dieser Zeit an träumte er nicht mehr von ihr.
Quelle:
(Isländische Märchen und Volkssagen)