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Märchenbasar

Die Verzauberung im Borino-Brunnen

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Ihr müsst denken und glauben, dass in dem Borino- Brunnen eine Schlange versteckt ist, welche in Unzen platzen soll.
Diese Schlange kommt in hundert Jahren nur einmal heraus, am Tage des heiligen Johannes genau um die Mittagszeit und um den Schatz zu erhalten, welchen sie in ihrem Bauche hat, muss man warten, bis sie herauskommt und ihr drei Schnitten von geweihtem Brod in das Maul geben.
Es waren Viele, die gewagt hatten, ihr die erste Schnitte zu geben, aber aus Furcht, die sie ihnen einflösste, als sie bemerkten, wie sie sich anschwoll, entflohen sie gleich und kamen nicht dazu, ihr die zweite zu geben.
Ein waghalsigeres Mädchen als die Anderen sagte, dass sie den Schatz erobern werde, und gesagt, gethan, mit drei geweihten Brodschnitten macht sie sich am Tage des heiligen Johannes nach dem Hochamt dahin auf den Weg.
Genau in der Mittagszeit kommt die Schlange heraus, sie gab ihr die erste Schnitte, sie frisst dieselbe und die Schlange wird sehr dick. Das Mädchen zittert vor Furcht und will weglaufen, dennoch wagt sie es und giebt ihr die zweite, und die Schlange wird dicker wie ein Oelmühlen-Balken.
Als sie ihr die dritte Schnitte geben will, ist sie dazu nicht mehr im Stande und so voll Schrecken erfüllt, dass sie entflieht und eine Stimme hört, die zu ihr sagt:
Hast begonnen und nicht vollendet, Die Armuth wird dein Stand sein.
Und man sagt, dass seither Niemand mehr den Versuch gewagt hat, den Schatz aus dem Borino- Brunnen zu gewinnen.

[Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca]

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