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Märchenbasar

Ein Schlüssel im See

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Es war einmal ein Junge, der jüngste von drei Brüdern. Der Vater der drei Jungen war sehr reich und besaß einen riesigen Garten, in dem ein See lag. Eines Tages lief der Jüngste im Garten umher und plötzlich fand er einen Schlüssel. Dieser hatte eine merkwürdige Form, denn er besaß lauter Zacken und Kanten. Er steckte ihn in die Tasche und setzte seinen Weg durch den Garten fort. Als er an den See kam, erschien ihm eine Hexe. Sie war klein und bucklig, aber der Junge fuhr trotzdem erschrocken zusammen, als sie auftauchte. Die Hexe sah zornig aus und schrie ihn an: „Gib mir sofort den Schlüssel, den du gefunden hast! Er gehört mir!“
Er zog hastig den Schlüssel hervor und wollte ihn ihr geben. Sie entriss ihm den Schlüssel, aber dabei flog er ihr aus der Hand und landete in dem See. Die Hexe schrie vor Wut auf und sagte: „Du, hol ihn zurück!“
„Aber ich kann doch gar nicht unter Wasser bleiben“, sagte der Junge irritiert.
„Pah! Das ist mir egal, du hast zwei Stunden Zeit!!!“ Damit verschwand sie und ließ den verzweifelten Jungen allein.
„Was soll ich denn jetzt machen?“, jammerte er.
Plötzlich hörte er ein feines Stimmchen, das sagte: „Komm, und heb mich auf. Ich werde dir helfen, den Schlüssel zu holen.“
Der Junge folgte dem Stimmchen und fand einen glänzenden Ring im Gras liegend. Er hob ihn auf und steckte sich den Ring an den Finger. Dieser erzählte ihm: „Ich liege bereits seit mindestens zwei Jahrhunderten herum und habe schon oft gehört, wie die Hexe Leute wie dich mitgenommen hat. Also, wenn du den Schlüssel holst, wirst du ganze 5 Minuten Zeit dafür haben. Das wird reichen.“
„Aber was muss ich tun?“, fragte der Junge.
„Ach ja, das muss ich dir ja noch sagen. Es ist ganz einfach: lass mich einfach an deinem Finger stecken, während du tauchst.“
So ging er zum See, legte seine Kleider ab und sprang hinein. Tief unten auf dem Grund des Sees lag der Schlüssel. Er griff danach und tauchte prustend wieder auf. Am Land legte er die Kleider wieder an und sogleich erschien die Hexe. „Zwei Stunden sind um. Hast du den Schlüssel? Wenn nicht, muss ich dich mitnehmen.“ Sie kicherte verstohlen.
„Du brauchst mich nicht mitzunehmen, denn ich habe den Schlüssel, hier ist er“, antwortete der Junge stolz. Die Hexe blickte zwar verwundert, sagte jedoch nichts, nahm den Schlüssel und verschwand.
„Wie kann ich dir nur danken?“, fragte der Junge den Ring.
„Deine Schuld wäre bei mir beglichen, wenn du versprichst, mich immer in Ehren zu halten.“ Dies tat der Junge und als er alt war, übergab er ihn an seine Kinder.

Svea Weißbach

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