Ein eitler Frosch im Wasser quakte,
hört den Gesang der Lerche droben:
„Ach könnt ich fliegen,
dann sänge ich noch viel schöner,
als die Lerche droben!“
Ein Storch das hört und zu ihm sagt:
„Recht hast du,
es sei nun nur gewagt!
So schwing dich auf meines Schnabel Mitten!“
Kaum gesagt, saß der eitle Frosch auf des Storches Schnabel,
flog mit ihm höher als der Turm zu Babel.
Der Storch in den Lüften oben sprach:
„Frosch lass dein Lied erklingen,
denn ich muss gegen die Lüfte ringen!“
Der Frosch indessen machte „Quak quak quak“,
es auch nicht anders klang als sein Wasser-Quak.
Da wurde der Storch sehr ärgerlich.
„He du Wicht, dein Gequake ist widerlich!“
„Mir ist´s nur zu kalt hier oben.“,
sprach der Frosch verlogen.
„Komm – wärm dich in meinen Schnabel,
und singe dann – wehe es ist nur eine Fabel!“
Doch auch im Schnabel das Quaken nicht anders tat erklingen,
drum sagte der Storch: „ Noch wärmer ist´s im Magen drinnen,
sing deine Lieder von Innen…“
Quelle: Gerhard Becker