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Mitten im Walde lag eine Hütte, die gehörte einem alten Mann. Da die Hütte nicht weit von der Stadt war, so kehrten dort drei Jäger auf der Jagd ein. Der Alte drehte Seile, immer bloß Seile, was anderes machte er gar nicht. Da sprachen die Jäger zu dem Alten: »Laß das Seildrehen!« Sie gaben ihm jeder drei Goldstücke und sagten: »Davon kannst du leben.« Nun, der Alte nahm die Goldstücke und steckte sie zwischen die Reifen eines kleinen Fäßchens.
Da kam ein Fuhrmann ins Haus. Der Fuhrmann fragte: »Hat der Wirt kein Gefäß, woraus ich meinem Pferd Häcksel geben kann?« Da holte der alte Mann das Fäßchen und sagte: »Gib ihm hieraus den Häcksel.« – Die Goldstücke zwischen den Faßreifen hatte er vergessen. – Als der Mann sein Pferd gefüttert hatte, ging er fort und warf das Fäßchen auf die Fuhre: »Das kann ich noch ein andermal zum Füttern brauchen«, und er fuhr davon. Der Alte drehte wieder Seile ums liebe Brot, da sein Geld weg war und er nicht wußte, von was er sonst leben sollte.
Als die Jäger zur Jagd kamen, machten sie wieder im selben Hause Rast. Der Alte drehte immer noch Seile, und sie sagten wieder zu ihm: »Laß das Seildrehen, Alter«, und gaben ihm abermals jeder drei Goldstücke. Nun hatte er aber gerade einen großen Hut auf, da steckte er das Geld in das Hutfutter. Dann gingen die Jäger fort.
Der Alte trat aus dem Hause, da kam ein großer Vogel geflogen, nahm dem Alten den Hut vom Kopf, und seine Goldstücke waren dahin. Er drehte Seile, machte daraus ein Schleppnetz und verkaufte das Netz an zwei Bauern. Dann gab er den Käufern noch einen guten Strick dazu und sprach: »Wenn ich den Strick dem Netz beigebe, so ist der erste Fang mit dem Netz mein.« Sie warfen das Netz aus, aber als sie es wieder aus dem Wasser zogen, hing nur ein einziger Fisch im Netz. Den gaben sie dem Alten, und er trug ihn nach Hause.
Der Fisch aber hatte im Meer einen Stein verschluckt, und der Alte fand den Stein im Magen des Fisches, als er ihn aufschnitt. Es war ein Stein, wie ihn die Vornehmen in Ringen tragen und die feinen Damen als Ohrgehänge, ein sehr kostbarer Stein. Wieder kamen die Jäger zu ihm. Sie sahen den Stein, und er erzählte ihnen, wie er dazu gekommen war. Da half Gott dem Alten, daß er wieder Geld bekam. Die Herren gingen nach der Stadt zurück und erzählten dort von dem kostbaren Stein, den der alte Mann habe, und es kamen Käufer von dort, die kauften den Stein und gaben ihm sehr viel Geld dafür. Sie kauften ihm eine Bauernwirtschaft und forderten ihn auf, dort zu wohnen. Und der Alte zog in die Wirtschaft. Als er aber in den Hof kam, stand da sein Fäßchen. Er beguckte es und sprach: »Das ist ja mein Fäßchen, das der Mann mitgenommen hatte!« Und er sah nach: »Ob wohl das Geld noch zwischen den Faßreifen steckt?« Da war das Geld noch vorhanden. Und der Alte nahm das Geld. Dann stand dort mitten im Garten eine große Birke. In der Birke aber war ein Vogelnest, und das Nest war der Hut, den der Vogel dem Alten weggenommen hatte, in dem die andern Goldstücke steckten. So bekam der Alte auch seinen Hut und sein Geld wieder. Und er lebte in dem Bauernhof bis an sein Ende.
Da kam ein Fuhrmann ins Haus. Der Fuhrmann fragte: »Hat der Wirt kein Gefäß, woraus ich meinem Pferd Häcksel geben kann?« Da holte der alte Mann das Fäßchen und sagte: »Gib ihm hieraus den Häcksel.« – Die Goldstücke zwischen den Faßreifen hatte er vergessen. – Als der Mann sein Pferd gefüttert hatte, ging er fort und warf das Fäßchen auf die Fuhre: »Das kann ich noch ein andermal zum Füttern brauchen«, und er fuhr davon. Der Alte drehte wieder Seile ums liebe Brot, da sein Geld weg war und er nicht wußte, von was er sonst leben sollte.
Als die Jäger zur Jagd kamen, machten sie wieder im selben Hause Rast. Der Alte drehte immer noch Seile, und sie sagten wieder zu ihm: »Laß das Seildrehen, Alter«, und gaben ihm abermals jeder drei Goldstücke. Nun hatte er aber gerade einen großen Hut auf, da steckte er das Geld in das Hutfutter. Dann gingen die Jäger fort.
Der Alte trat aus dem Hause, da kam ein großer Vogel geflogen, nahm dem Alten den Hut vom Kopf, und seine Goldstücke waren dahin. Er drehte Seile, machte daraus ein Schleppnetz und verkaufte das Netz an zwei Bauern. Dann gab er den Käufern noch einen guten Strick dazu und sprach: »Wenn ich den Strick dem Netz beigebe, so ist der erste Fang mit dem Netz mein.« Sie warfen das Netz aus, aber als sie es wieder aus dem Wasser zogen, hing nur ein einziger Fisch im Netz. Den gaben sie dem Alten, und er trug ihn nach Hause.
Der Fisch aber hatte im Meer einen Stein verschluckt, und der Alte fand den Stein im Magen des Fisches, als er ihn aufschnitt. Es war ein Stein, wie ihn die Vornehmen in Ringen tragen und die feinen Damen als Ohrgehänge, ein sehr kostbarer Stein. Wieder kamen die Jäger zu ihm. Sie sahen den Stein, und er erzählte ihnen, wie er dazu gekommen war. Da half Gott dem Alten, daß er wieder Geld bekam. Die Herren gingen nach der Stadt zurück und erzählten dort von dem kostbaren Stein, den der alte Mann habe, und es kamen Käufer von dort, die kauften den Stein und gaben ihm sehr viel Geld dafür. Sie kauften ihm eine Bauernwirtschaft und forderten ihn auf, dort zu wohnen. Und der Alte zog in die Wirtschaft. Als er aber in den Hof kam, stand da sein Fäßchen. Er beguckte es und sprach: »Das ist ja mein Fäßchen, das der Mann mitgenommen hatte!« Und er sah nach: »Ob wohl das Geld noch zwischen den Faßreifen steckt?« Da war das Geld noch vorhanden. Und der Alte nahm das Geld. Dann stand dort mitten im Garten eine große Birke. In der Birke aber war ein Vogelnest, und das Nest war der Hut, den der Vogel dem Alten weggenommen hatte, in dem die andern Goldstücke steckten. So bekam der Alte auch seinen Hut und sein Geld wieder. Und er lebte in dem Bauernhof bis an sein Ende.
[Finnland: August von Löwis of Menar: Finnische und estnische Märchen]