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Märchenbasar

Pflaumen gegen Staub

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Ein Mann hatte einen fleißigen, ansehnlichen Sohn im heiratsfähigen Alter und wollte ihm eine gute Frau suchen. Zu diesem Behufe belud er seinen Wagen mit Pflaumen, fuhr durch das Dorf und rief: „Tausche Pflaumen gegen Staub, tausche Pflaumen gegen Staub!“ Mit Windeseile verbreitete sich die Nachricht, daß auf der Dorfstraße ein Verrückter Pflaumen gegen Staub tauschen wollte, und alle Frauen und Mädchen fegten in ihren Häusern den Staub zusammen. Ein Mädchen erschien mit einer Schürze voll Staub, ein anderes mit einem randvollen Korb, und ein drittes brüstete sich, daß es mit dem Staub, der sich in seinem Hause angesammelt habe, die gesamte Wagenladung Pflaumen kaufen könne, vorausgesetzt, es würde den Staub einmal zusammenfegen. Aber schließlich kam ein Mädchen, das nur ein winziges Häuflein Staub in der Hand hielt. „Warum hast du so wenig?“ fragte der Bauer. „Ich hätte ja gern mehr gebracht“, antwortete das Mädchen schüchtern, „aber ich konnte mit dem besten Willen nur diesen auftreiben, und selbst ihn mußte ich aus allen Ecken zusammenkratzen.“ Da hatte der Bauer, was er suchte. Und weil er sah, daß das Mädchen nicht nur sauber, sondern auch hübsch und freundlich war, sandte er die Brautwerber zu seinen Eltern. Es heiratete seinen Sohn, und sie lebten glücklich miteinander bis zu ihrem Tode.

Quelle:
(Märchen aus Jugoslawien)

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