Suche

Märchenbasar

Selbst getan

0
(0)
Es war einmal eine Mühle, in der konnte man nicht genug mahlen, so unheimlich ging es dort zu. Aber da war eine arme Frau, die brauchte eines Abends notwendig ein wenig Mehl, und da fragte sie, ob sie nicht in der Nacht ein wenig mahlen dürfe. „Um Gotteswillen“***, sagte der Mann, dem die Mühle gehörte, „das ist ganz unmöglich, es spukt schon so gerade genug, in der Mühle.“ Aber die Frau sagte, sie müsse ganz notwendig mahlen, denn sie habe kein Stäubchen Mehl mehr für Milchbrei im Hause und nichts zu essen für ihre Kinder. Und schließlich erlaubte er, daß sie nachts*** in die Mühle ging und mahlte. Als sie hinkam, machte sie Feuer unter einer großen Teerbütte, die dort stand, brachte die Mühle in Gang und setzte sich ans Feuer und begann zu stricken. Nach einer Weile kam eine Frau und nickte ihr zu. „Guten Abend!“ sagte sie zu der Frau. „Guten Abend!“ sagte die Frau und blieb sitzen und strickte weiter. Aber da fing die, die hereingekommen
war, das Feuer auf dem Herd auseinanderzuschieben. Die Frau richtete es wieder zusammen. „Wie heißt du?“ fragte die Unterirdische. „Selbst heiße ich“, sagte die Frau. Das schien jener ein kurioser Name, und sie fing wieder an, die Glut auseinanderzuscharren. Und die Frau würde bös und fing an zu schimpfen und kehrte sie wieder zusammen. So trieben sie es eine lange Weile, aber als sie mitten darin waren, schüttete die Frau die Teerbütte über die Unterirdische aus. Da heulte diese und schrie und rannte davon und rief: „Vater! Vater! Selbst hat mich gebrannt!“ „Ach was, hast du es selbst getan, so mußt du auch selber leiden“, rief es drunten im Berg.

Sage aus Norwegen

Wie hat dir das Märchen gefallen?

Zeige anderen dieses Märchen.

Gefällt dir das Projekt Märchenbasar?

Dann hinterlasse doch bitte einen Eintrag in meinem Gästebuch.
Du kannst das Projekt auch mit einer kleinen Spende unterstützen.

Vielen Dank und weiterhin viel Spaß

Skip to content