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(2)
Vor langer Zeit lebte einmal ein Bauer Iwan mit seiner Frau Marja. Sie lieben sich und lebten in Freundschaft miteinander.
Aber was schlecht war: Sie hatten keine Kinder. Die Zeit verging und somit sind sie alt geworden. Beide waren traurig vor Kummer und das Einzige, was ihnen Freude bereitete, andere Kinder anzusehen.
Es war nichts zu machen! So ein Schicksal. Eines Tages hatte es im Winter stark geschneit. Die Kinder liefen auf die Strasse und spielten mit dem Schnee.
Der Alte mit der Alten nahmen Platz bei dem Fenster, um sich an den Kindern zu er freuen. Die Kinder liefen lustig, spielten und begannen danach einen Schneemann zu bauen.
Iwan und Marja haben das gesehen. Da überlegt Iwan und sagte plötzlich zu Marja: „Was sagst Du, komm, bauen wir auch einen Schneemann!“ Marja freut sich über seine Worte: „Warum nicht? Komm, spielen auch wir ein wenig.
Wir wollen aber keinen Schneemann bauen, sondern ein Schneemädchen. Gott hat uns kein lebendiges Kind gegeben, deshalb fertigen wir es uns selbst aus dem Schnee an!“
„Das ist wahrlich so…“- erwiderte Iwan, setzte seine Mütze auf und ging mit seiner Alten in den Hof. Dort machten sie sich an die Arbeit.
Sie haben aus dem Schnee einen Körper mit Armen und Beinen gebastelt, darauf einen runden Schneeball gestellt und einen Kopf geformt. „Gott sei mit Ihnen. Was macht Ihr?“ – fragte irgendein Passant. „Danke. Siehst ja selbst… Snegurotschka“ – antwortete Marja und lachte. Da machen sie ein Näschen, einen Mund und plötzlich… atmete das Kind warm. Und dann sieht Iwan wie sich die blauen Augen von selbst geöffnet haben und auch die roten Lippen, die freundlich lächelten. Da neigte sie den Kopf, als ob sie lebendig war, und rührte die Beine und Arme wie ein Kind in den Windeln. „Was ist das? Kann das wahr sein?“ – murmelte Iwan und bekreuzigte sich. „Ach, Iwan, Iwan!“ – ruft Marja aus und zittert vor Freude – „Das Gott uns ein Kind schenkt!“ Da küsste Marja Snegurotschka und umarmte sie. Der Schnee fällt von dem Mädchen ab, wie die Schale vom Ei und es bleibt wirklich ein lebendiges Mädchen stehen! „O, meine liebe Snegurotschka!“ – freut sich Marja unendlich und führt das Mädchen ins Haus. Iwan konnte das Wunder noch gar nicht begreifen und folgte ihnen. Seitdem lebte Snegurotschka bei Iwan und Marja. Sie wuchs schnell und von einem Tag zum andern ist sie immer schöner geworden. Seit jener Zeit war alles bei ihnen in Ordnung. Das Haus war immer voller Kinder. Die Mädchen spielten verschiedene Spiele und sangen mit ihr, lehrten sie alles, was sie selbst wussten. Snegurotschka war aber sehr brav: merkte und übernahm alles außerordentlich rasch! In diesem Winter verwandelte sie sich in ein etwa dreizehnjähriges Mädchen, das alles versteht. Man konnte mit ihr über alles sprechen. Und Sie hat so eine wundeschöne Stimme – man konnte dauernd zu hören. Und dabei war sie immer freundlich gegenüber Allen und bescheiden! Und im Haushalt half Marja bei allen Arbeiten. Und wie süß sie ausgesehen hatte: weiß wie Schnee, die Augen in der Farbe von Vergissmeinnicht, der Zopf bis zum Gürtel. Sie spielte immer so lustig. Marja und Iwan waren sehr glücklich, besonders Marja: „Schau, Iwan!“ – pflegte sie zu sagen – „Was für ein Geschenk haben wir von Gott in unserem Alter bekommen! Unser Kummer ist jetzt vorbei!“ Iwan antwortet: „Gottseindank! Die Freude ist nicht ewig, der Kummer ist nicht unendlich…!“ Der Winter verging. Die Frühlingssonne blitzte fröhlich am Himmel und wärmte die Erde. Auf den Wiesen erschien schon das erste Gras und die Vögelchen zwitscherten lustig. Schöne Mädchen sammelten sich hinter dem Dorf, sie tanzten ein Chorovod* und sangen: „Schöner Frühling! Sag mal. Womit bist du gefahren?“ Nur Snegurotschka ist plötzlich traurig geworden. „Was ist denn mit Dir, mein Lieblingskind?“- fragte sie oft Marja – „Bist du nicht krank? Warum bist du so traurig? Hat dich ein schlechter Mann gekränkt? Snegurotschka antwortete ihr aber jedes Mal: „Es geht mir gut, liebe Großmutter! Ich bin gesund.“ Der Frühling hat schon den letzten Schnee mit den warmen Tagen vertrieben. Die Wiesen und Gärten bedeckten sich mit Blumen. Die Nachtigall fing an zu singen. Alles ist lebendiger und lustiger geworden. Nur die arme Snegurotschka sucht einen Schatten, wie ein Maiglöckchen unter dem Baum. Sie ist ganz traurig und meidet die Freundinnen. Nur das Einzige bereitet ihr Freude, sich in einer kalten Quelle unter einer grünen Weide zu baden. Besonders war sie froh, wenn es oft regnete. Dann wurde sie lustig. Eines Tages kamen dicke Wolken und brachten den Hagel. Snegurotschka war so froh darüber, als ob es Perlen waren. Als der Hagel aber begann unter den Sonnenstrahlen zu tauen, weinte Snegurotschka so bitterlich, wie eine Schwester um ihren Bruder. Der Frühling ist schon zu Ende. Die Mädchen vom Dorf wollten in den Wald spazieren gehen. Sie kamen zu Snegurotschka und bieten Großmutter Marja, ob Snegurotschka mit ihnen gehen könnte. Marja aber möchte nicht, dass Snegurotschka das Haus verlässt. Snegurotschka selbst zeigte auch keinen Wunsch, mit ihnen zusammenzugehen. Da überlegte Marja aber: „Vielleicht wird sie dort lustig.“ Und Sie hat Snegurotschka schön angezogen, küsste und sagte: „Geh, mein Kind. Amüsiere dich bisschen mit allen zusammen!“ Dabei hat sie den Mädchen gesagt, dass sie auf Snegurotschka aufpassen sollten: „Seid vorsichtig! Snegurotschka ist meine einzige Freude…“ „Gut, gut“ – antworteten alle lustig, holten Snegurotschka und gingen alle zusammen in den Wald. Dort fertigten sie sich die Blumenkränze an, machten Blumensträußchen und sangen fröhliche Lieder. Snegurotschka war immer mit ihnen zusammen. Als es aber zu dämmern begann, zündeten die Mädchen ein Feuer aus trockenem Gras und Ästen an. Dann standen sie in einer Reihe und mit dem Lied begannen sie, eine nach der andern, über das Feuer zu springen. Snegurotschka war die Letzte in dieser Reihe. Nach und nach sprangen die Mädchen, als sie plötzlich ein klägliches Geräusch hörten: „Au!“ Sie schauen sich erschrocken um. Wo ist Snegurotschka? „Wahrscheinlich hat sie sich vor uns versteckt“- und sie suchen sie überall. Aber Sie ist nirgendwo. Die Mädchen rufen. Keiner antwortet. „Wohin konnte sie verschwinden?“ – fragen die Mädchen. „Wahrscheinlich ist sie heim gelaufen“ – und gingen ins Dorf, aber Snegurotschka war auch nicht dort. Man hat sie am nächsten Tag gesucht, und auch am dritten. Der ganze Wald wurde durchgesucht, jeder Baum und Strauch. Es war keine Spur von Snegurotschka zu sehen. Man wusste nicht, dass Snegurotschka während des Sprunges über das Feuer verschmolzen war. Sie verwandelte sich in ein dünnes Wölkchen und als leichtes Dämpfchen ist sie zu den Wolken in den Himmel geflogen. Lange lange weinten Iwan und Marja. Lange Zeit ging die arme Alte noch in den Wald und suchte nach Snegurotschka und rief sie: „Au, au, Snegurotschka! Au, au, meine Liebe…“ Oft schien es, als ob sie als Antwort die Stimme von Snegurotschka hörte: „Au! Au…“ *Chorovod – der Tanz, wo die Leute sich bei den Händen nehmen, im Kreis gehen und singen.
Aber was schlecht war: Sie hatten keine Kinder. Die Zeit verging und somit sind sie alt geworden. Beide waren traurig vor Kummer und das Einzige, was ihnen Freude bereitete, andere Kinder anzusehen.
Es war nichts zu machen! So ein Schicksal. Eines Tages hatte es im Winter stark geschneit. Die Kinder liefen auf die Strasse und spielten mit dem Schnee.
Der Alte mit der Alten nahmen Platz bei dem Fenster, um sich an den Kindern zu er freuen. Die Kinder liefen lustig, spielten und begannen danach einen Schneemann zu bauen.
Iwan und Marja haben das gesehen. Da überlegt Iwan und sagte plötzlich zu Marja: „Was sagst Du, komm, bauen wir auch einen Schneemann!“ Marja freut sich über seine Worte: „Warum nicht? Komm, spielen auch wir ein wenig.
Wir wollen aber keinen Schneemann bauen, sondern ein Schneemädchen. Gott hat uns kein lebendiges Kind gegeben, deshalb fertigen wir es uns selbst aus dem Schnee an!“
„Das ist wahrlich so…“- erwiderte Iwan, setzte seine Mütze auf und ging mit seiner Alten in den Hof. Dort machten sie sich an die Arbeit.
Sie haben aus dem Schnee einen Körper mit Armen und Beinen gebastelt, darauf einen runden Schneeball gestellt und einen Kopf geformt. „Gott sei mit Ihnen. Was macht Ihr?“ – fragte irgendein Passant. „Danke. Siehst ja selbst… Snegurotschka“ – antwortete Marja und lachte. Da machen sie ein Näschen, einen Mund und plötzlich… atmete das Kind warm. Und dann sieht Iwan wie sich die blauen Augen von selbst geöffnet haben und auch die roten Lippen, die freundlich lächelten. Da neigte sie den Kopf, als ob sie lebendig war, und rührte die Beine und Arme wie ein Kind in den Windeln. „Was ist das? Kann das wahr sein?“ – murmelte Iwan und bekreuzigte sich. „Ach, Iwan, Iwan!“ – ruft Marja aus und zittert vor Freude – „Das Gott uns ein Kind schenkt!“ Da küsste Marja Snegurotschka und umarmte sie. Der Schnee fällt von dem Mädchen ab, wie die Schale vom Ei und es bleibt wirklich ein lebendiges Mädchen stehen! „O, meine liebe Snegurotschka!“ – freut sich Marja unendlich und führt das Mädchen ins Haus. Iwan konnte das Wunder noch gar nicht begreifen und folgte ihnen. Seitdem lebte Snegurotschka bei Iwan und Marja. Sie wuchs schnell und von einem Tag zum andern ist sie immer schöner geworden. Seit jener Zeit war alles bei ihnen in Ordnung. Das Haus war immer voller Kinder. Die Mädchen spielten verschiedene Spiele und sangen mit ihr, lehrten sie alles, was sie selbst wussten. Snegurotschka war aber sehr brav: merkte und übernahm alles außerordentlich rasch! In diesem Winter verwandelte sie sich in ein etwa dreizehnjähriges Mädchen, das alles versteht. Man konnte mit ihr über alles sprechen. Und Sie hat so eine wundeschöne Stimme – man konnte dauernd zu hören. Und dabei war sie immer freundlich gegenüber Allen und bescheiden! Und im Haushalt half Marja bei allen Arbeiten. Und wie süß sie ausgesehen hatte: weiß wie Schnee, die Augen in der Farbe von Vergissmeinnicht, der Zopf bis zum Gürtel. Sie spielte immer so lustig. Marja und Iwan waren sehr glücklich, besonders Marja: „Schau, Iwan!“ – pflegte sie zu sagen – „Was für ein Geschenk haben wir von Gott in unserem Alter bekommen! Unser Kummer ist jetzt vorbei!“ Iwan antwortet: „Gottseindank! Die Freude ist nicht ewig, der Kummer ist nicht unendlich…!“ Der Winter verging. Die Frühlingssonne blitzte fröhlich am Himmel und wärmte die Erde. Auf den Wiesen erschien schon das erste Gras und die Vögelchen zwitscherten lustig. Schöne Mädchen sammelten sich hinter dem Dorf, sie tanzten ein Chorovod* und sangen: „Schöner Frühling! Sag mal. Womit bist du gefahren?“ Nur Snegurotschka ist plötzlich traurig geworden. „Was ist denn mit Dir, mein Lieblingskind?“- fragte sie oft Marja – „Bist du nicht krank? Warum bist du so traurig? Hat dich ein schlechter Mann gekränkt? Snegurotschka antwortete ihr aber jedes Mal: „Es geht mir gut, liebe Großmutter! Ich bin gesund.“ Der Frühling hat schon den letzten Schnee mit den warmen Tagen vertrieben. Die Wiesen und Gärten bedeckten sich mit Blumen. Die Nachtigall fing an zu singen. Alles ist lebendiger und lustiger geworden. Nur die arme Snegurotschka sucht einen Schatten, wie ein Maiglöckchen unter dem Baum. Sie ist ganz traurig und meidet die Freundinnen. Nur das Einzige bereitet ihr Freude, sich in einer kalten Quelle unter einer grünen Weide zu baden. Besonders war sie froh, wenn es oft regnete. Dann wurde sie lustig. Eines Tages kamen dicke Wolken und brachten den Hagel. Snegurotschka war so froh darüber, als ob es Perlen waren. Als der Hagel aber begann unter den Sonnenstrahlen zu tauen, weinte Snegurotschka so bitterlich, wie eine Schwester um ihren Bruder. Der Frühling ist schon zu Ende. Die Mädchen vom Dorf wollten in den Wald spazieren gehen. Sie kamen zu Snegurotschka und bieten Großmutter Marja, ob Snegurotschka mit ihnen gehen könnte. Marja aber möchte nicht, dass Snegurotschka das Haus verlässt. Snegurotschka selbst zeigte auch keinen Wunsch, mit ihnen zusammenzugehen. Da überlegte Marja aber: „Vielleicht wird sie dort lustig.“ Und Sie hat Snegurotschka schön angezogen, küsste und sagte: „Geh, mein Kind. Amüsiere dich bisschen mit allen zusammen!“ Dabei hat sie den Mädchen gesagt, dass sie auf Snegurotschka aufpassen sollten: „Seid vorsichtig! Snegurotschka ist meine einzige Freude…“ „Gut, gut“ – antworteten alle lustig, holten Snegurotschka und gingen alle zusammen in den Wald. Dort fertigten sie sich die Blumenkränze an, machten Blumensträußchen und sangen fröhliche Lieder. Snegurotschka war immer mit ihnen zusammen. Als es aber zu dämmern begann, zündeten die Mädchen ein Feuer aus trockenem Gras und Ästen an. Dann standen sie in einer Reihe und mit dem Lied begannen sie, eine nach der andern, über das Feuer zu springen. Snegurotschka war die Letzte in dieser Reihe. Nach und nach sprangen die Mädchen, als sie plötzlich ein klägliches Geräusch hörten: „Au!“ Sie schauen sich erschrocken um. Wo ist Snegurotschka? „Wahrscheinlich hat sie sich vor uns versteckt“- und sie suchen sie überall. Aber Sie ist nirgendwo. Die Mädchen rufen. Keiner antwortet. „Wohin konnte sie verschwinden?“ – fragen die Mädchen. „Wahrscheinlich ist sie heim gelaufen“ – und gingen ins Dorf, aber Snegurotschka war auch nicht dort. Man hat sie am nächsten Tag gesucht, und auch am dritten. Der ganze Wald wurde durchgesucht, jeder Baum und Strauch. Es war keine Spur von Snegurotschka zu sehen. Man wusste nicht, dass Snegurotschka während des Sprunges über das Feuer verschmolzen war. Sie verwandelte sich in ein dünnes Wölkchen und als leichtes Dämpfchen ist sie zu den Wolken in den Himmel geflogen. Lange lange weinten Iwan und Marja. Lange Zeit ging die arme Alte noch in den Wald und suchte nach Snegurotschka und rief sie: „Au, au, Snegurotschka! Au, au, meine Liebe…“ Oft schien es, als ob sie als Antwort die Stimme von Snegurotschka hörte: „Au! Au…“ *Chorovod – der Tanz, wo die Leute sich bei den Händen nehmen, im Kreis gehen und singen.
Quelle:
(Russisches Märchen)