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Stahlschädel

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Es war einmal ein alter König, der hatte drei Söhne und drei Töchter. Als er merkte, daß sein letztes Stündlein geschlagen hatte, versammelte er seine Kinder um sein Sterbelager und befahl den Söhnen, ihre Schwestern an den ersten zu verheiraten, der um sie freien würde. „So ihr das nicht tut, sollt ihr verflucht sein!“ sprach er und gab seinen Geist auf. Nach seinem Tode lebten die Geschwister lange Zeit in Frieden. Doch einmal krachte um Mitternacht ein fürchterlicher Schlag ans Tor, das Schloß wankte in allen Fugen, Schreie gellten, es dröhnte und knatterte, als tobten Feuerflammen um das Schloß. Die Geschwister fuhren aus dem Schlaf, zitternd vor Angst. „Königssöhne, öffnet das Tor!“ brüllte eine wilde Stimme. „Öffnet nicht!“ rief der Älteste. „Öffnet um keinen Preis!“ rief der mittlere. Aber der Jüngste sprach: „Ich öffne.“ Und als er das Tor öffnete, drang ein geheimnisvoller Geist ins Schloß ein, von dem nur Flammen und Feuerfunken zu sehen waren. „Ich bin gekommen, eure älteste Schwester zu freien und sie mit mir zu nehmen!“ sprach er; „Ich werde nicht warten und auch nicht wiederkommen. Antwortet mir auf der Stelle, ob ihr sie mir geben wollt!“ — „Nein!“ entgegnete der älteste Bruder. „Ich weiß nicht, wer du bist, woher du zu dieser mitternächtlichen Stunde kommst, wohin du unsere Schwester bringen willst und. wo wir sie nach der Hochzeit besuchen können.“ — „Auch ich gebe dir die Schwester nicht um Mitternacht!“ sprach der mittlere Bruder. „Aber ich gebe sie dir!“ rief der Jüngste und sagte zu seinen Brüdern: „Habt ihr die Worte unseres Vaters vergessen?“ Er nahm die Schwester an die Hand und sprach: „Nimm sie hin und werde glücklich mit ihr!“ Und als die Schwester die Schwelle übertrat, zuckte ein greller Blitz, krachte ein ohrenbetäubender Donner, so daß alle Schloßbewohner mit dem Angesicht zu Boden fielen. Danach wurde es still. Am nächsten Morgen suchten die Brüder nach Spuren, um daran festzustellen, welche Richtung der geheimnisvolle Geist eingeschlagen hatte, doch sie fanden nichts, als wäre er überhaupt nicht dagewesen.
In der folgenden Nacht, zur gleichen Zeit, erschien wiederum unter Geschrei und Gedröhn ein geheimnisvoller Geist vor dem Schloß. „Königssöhne, öffnet das Tor!“ brüllte er mit fürchterlicher Stimme. Angstzitternd öffneten sie das Tor, und etwas Entsetzliches trat ein. „Gebt mir eure mittlere Schwester, ich bin gekommen, sie zu freien.“ — „Nein!“ versetzte der Älteste. „Nein!“ wiederholte der Mittlere. „Ja, ich will sie dir geben!“ sagte der Jüngste. „Meine Brüder, habt ihr den Befehl unseres Vaters vergessen?“ Er nahm die Schwester an die Hand und sprach: „Nimm sie hin und werde glücklich mit ihr.“ Und im selben Augenblick war die Jungfrau verschwunden. Am nächsten Morgen suchten die Brüder wiederum nach Spuren, um festzustellen, welche Richtung der geheimnisvolle Geist eingeschlagen hatte, doch sie fanden nichts, als wäre er überhaupt nicht dagewesen.
Auch in der dritten Mitternacht krachte ein Donnerschlag, daß das Schloß in allen Fugen zitterte. „Öffnet das Tor!“ brüllte eine Stimme. Eilends öffneten die Königssöhne. Und wiederum trat etwas ein. „Ich bin gekommen, eure jüngste Schwester zu freien“, sprach die Stimme. „Nein, wir geben unsere Schwester nicht um Mitternacht fort. Wir müssen wenigstens bei der Jüngsten wissen, mit wem sie sich vermählt, damit wir sie später einmal besuchen können!“ riefen die älteren Brüder. Doch der Jüngste sprach: „Wollt ihr sie nicht hergeben, so will ich es tun. Oder habt ihr die letzten Worte unseres Vaters vergessen? Habt ihr ein so kurzes Gedächtnis?“ Er nahm das Mädchen an die Hand und übergab es dem geheimnisvollen Unsichtbaren mit den Worten: „Da hast du sie, nimm sie mit dir fort, möge sie mit dir glücklich werden!“ Ein Donnerschlag krachte, und im selben Augenblick verschwand der Unsichtbare mit der jüngsten Schwester.
Viele Monate zogen ins Land, ohne daß die Brüder eine Nachricht von ihren Schwestern erhielten. „Bei Gott, das ist seltsam!“ sagten sie. „Was mag aus ihnen geworden sein? Wo mögen sie wohnen? Wem haben sie sich vermählt?“ — „Wir wollen ausziehen und sie suchen!“ sagte der Älteste schließlich. Damit waren die beiden anderen Brüder einverstanden. Sie steckten einen Zehrpfennig ein und machten sich auf den Weg.
Eines Tages kamen sie zu einem Gebirge und stiegen die Hänge hinan. Als es dunkelte, beschlossen sie, am Ufer eines kleinen Sees ihr Nachtlager aufzuschlagen. Als sie nun zur Nacht gegessen hatten, sprach der Älteste: „Schlaft ruhig ein; ich halte Wacht.“ Und die jüngeren Brüder schliefen ein. Um Mitternacht wogte das Wasser, mitten aus dem See tauchte ein entsetzlicher Drache auf und schickte sich an, über die Brüder herzufallen. Doch der Älteste riß das Schwert aus der Scheide, schlug ihm den Kopf vom Rumpf, schnitt ihm die Ohren ab, steckte sie in die Tasche und warf Kopf und Rumpf in den See zurück. Die jüngeren Brüder schliefen inzwischen ahnungslos weiter. Als es tagte, weckte der Älteste sie, erzählte ihnen aber nichts, und sie zogen weiter fort.
Am Abend suchten sie wieder nach einem Gewässer, an dem sie übernachten könnten. Die Landschaft wurde immer unheimlicher, ringsumher ragten wüste, schwarze Berge in den Himmel, aber als die Brüder an einen kleinen See kamen, beschlossen sie, daran zu übernachten. Sie entzündeten ein Feuer, aßen, was Gott ihnen gesandt hatte, und legte sich zur Ruh. „Schlaft, ich halte Wacht“, sprach der mittlere Bruder. Um Mitternacht zischten die Fluten, ein grauenhafter Drache mit zwei Köpfen tauchte aus dem Wasser und raste herbei, um sie zu verschlingen. Doch da sprang der mittlere Bruder auf, packte sein Schwert, vertrat dem Drachen den Weg und schlug ihm beide Köpfe vom Rumpf. Sodann schnitt er ihm die Ohren ab, steckte sie in die Tasche und warf Rumpf und Köpfe in den See zurück.
Seine Brüder schliefen inzwischen ahnungslos weiter. „Steht auf, ihr Brüder!“ rief der mittlere Bruder» als der Tag graute. Da fuhren die Brüder aus dem Schlaf und zogen weiter fort, nicht wissend, welche Richtung sie einschlagen sollten und wo sie sich befänden. So baten sie Gott, er möge sie in ein Dorf oder eine Stadt führen oder ihnen wenigstens einen Menschen schicken, den sie nach dem Weg fragen könnten, denn sie wanderten schon drei Tage lang durch das gottverlassene Gebirge und fanden keinen Weg hinaus.
Es war noch hell, als sie einen großen See erreichten; trotzdem beschlossen sie, dort ihr Nachtlager aufzuschlagen. „Wenn wir weiterziehen, finden wir vielleicht kein Wasser mehr“, sagten sie zueinander. So ließen sie sich am Ufer des Sees nieder, zündeten ein großes Lagerfeuer an, aßen zur Nacht und legten sich zur Ruh. „Schlaft ruhig ein, diesmal halte ich Wacht“, sprach der jüngste Bruder. Da schliefen die älteren ein. Der Jüngste aber blieb wach und ließ den See nicht aus den Augen. Um Mitternacht wallte das Wasser, rauschende Wogen brandeten ans Ufer und wollten das Feuer verlöschen. Da packte der Königssohn sein Schwert und stellte sich vor das Feuer. Plötzlich tauchte ein dreiköpfiger Drache aus den Fluten und fuhr auf die Brüder los, um alle drei gleichzeitig zu verschlingen. Aber der Jüngste war ein wahrhafter Held. Er weckte die Brüder nicht und trat allein zum Kampf gegen das Ungeheuer an. Dreimal schwang er das Schwert und schlug dem Drachen alle drei Köpfe vom Rumpf. Sodann trennte er ihm die Ohren ab, steckte sie in die Tasche und warf Rumpf und Köpfe in den See zurück.
Aber die hohen Wogen hatten das Lagerfeuer ausgelöscht. Wo könnte ich in dieser Einöde Feuer herkriegen? fragte sich der Königssohn, erklomm einen hohen Baum und hielt nach allen Seiten Ausschau. Er entdeckte auch ein Licht, das ganz in der Nähe zu leuchten schien, kletterte vom Baum und machte sich eilends dorthin auf den Weg. Viele Meilen legte er zurück, und immer dünkte es ihn, als befände sich das Lichtlein in nächster Nähe.
Schließlich erreichte er eine Höhle, in der neun Riesen um ein großes Feuer hockten und Menschenfleisch am Spieß brieten. Als der Königssohn das sah, erschrak er über alle Maßen und wollte Reißaus nehmen, aber dazu war es zu spät, denn die Riesen hatten ihn schon erblickt. „Guten Abend, Freunde, ich suche euch schon lange!“ rief er beherzt. „Gott zum Gruß, falls du unser Freund bist“, erwiderten die Riesen. „Ich bin euer Freund bis zu meiner Todesstunde!“ — „So du unser Freund sein willst, mußt du auch mit uns Menschenfleisch essen und mit uns auf Jagd gehen.“ — „Freilich, das werde ich tun.“ — „Nun, dann setz dich zu uns!“ Sie machten dem Königssohn am Feuer Platz, teilten das Fleisch auf und begannen zu essen. Der Königssohn tat, als äße er mit, lenkte jedoch die Aufmerksamkeit der Riesen ab, so daß er das Fleisch heimlich fortwerfen konnte. „Und nun gehen wir auf die Jagd, morgen müssen wir doch auch etwas zu essen haben“, sagten die Riesen, nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatten. „Unweit von hier liegt eine Königsstadt, aus der wir uns schon seit längerer Zeit unseren Braten holen!“ Sie nahmen den Königssohn in die Mitte und machten sich auf den Weg.
Vor der Stadt angekommen, rissen sie zwei Tannen mitsamt den Wurzeln aus, schleiften sie zur Stadtmauer und lehnten eine Tanne daran. „Klettere auf die Mauer!“ befahlen sie dem Königssohn. „Oben nimmst du die zweite Tanne, die wir dir hinaufreichen werden, am Wipfel, schwingst sie herum und lehnst sie von innen an die Mauer, so daß wir daran hinunterklettern können.“ Der Königssohn erklomm die Mauer. „Es tut mir leid“, rief er von dort, „aber ich habe nicht die Kraft, um die Tanne herumzuschwingen. Einer von euch muß mir helfen!“ Da kletterte ein Riese hinauf, nahm die Tanne am Wipfel und schwang sie über die Mauer. Im selben Augenblick packte der Königssohn sein Schwert und schlug ihm den Kopf ab, so daß er jenseits der Mauer in die Stadt hineinfiel. „Jetzt kommt herauf, einer nach dem anderen!“ rief der Königssohn. „Ich helfe euch in die Stadt hinein!“ Ohne zu ahnen, was mit ihrem Bruder geschehen war, kletterten die Riesen auf die Mauer — einer nach dem anderen. Allen trennte der Königssohn das Haupt vom Rumpf und machte auf selbige Weise den neun Menschenfressern den Garaus.
Hernach kletterte er an der Mauer hinunter und ging durch die Straßen der Stadt. Sie lagen verödet da, und er begegnete keiner Menschenseele. Ob die Riesen schon alle Bewohner entführt und gefressen haben? dachte er. Aber schließlich kam er zu einem hohen Schloßturm und sah, daß dort in einem Fenster eine Kerze brannte. Er öffnete die Tür, stieg den Turm hinauf und trat in eine Kammer. Sie war überaus prächtig mit Gold, Seide und Samet ausgestattet, und in einer Ecke stand ein Bett, in dem eine Jungfrau schlief, so herrlich anzusehen, daß der Königssohn sie unverwandt betrachtete. Doch da kroch eine große Schlange an der Wand entlang und reckte züngelnd den Kopf über das Antlitz der Jungfrau, um sie in die Stirn zu beißen. Blitzschnell sprang der Königssohn mit gezücktem Messer hinzu und nagelte die Schlange an die Wand. „Möge keines Menschen Hand außer der meinen imstande sein, dieses Messer wieder herauszuziehen!“ sprach er und machte sich eilig auf den Rückweg. An der Stadtmauer angelangt, kletterte er die eine Tanne hinauf, die andere hinunter, ging zur Höhle der Riesen, holte von dort Feuer und lief zu seinen Brüdern zurück. Sie schliefen immer noch. Da setzte er das Lagerfeuer wieder in Brand, und als die Sonne aufging und der Tag anbrach, weckte er seine Brüder. Sie zogen weiter und stießen am selben Tage auf eine Landstraße, die in die oben erwähnte Stadt führte.
Der König, der ihr Herrscher war, pflegte täglich durch die Straßen zu gehen, unter bitteren Tränen, weil die Riesen sein Volk ausrotteten und er fürchtete, daß sie gar noch seine Tochter fressen würden. An diesem Morgen war der König in aller Herrgottsfrühe zu seinem Rundgang aufgebrochen; auch er begegnete keinem Menschen, waren doch kaum noch welche am Leben. Plötzlich erblickte er die gewaltigen Tannen, die mitsamt den Wurzeln innen und außen an der Stadtmauer lehnten, ging näher hinzu und staunte sehr, als die neun Riesen und ihre abgehauenen Köpfe vor ihm lagen. Überglücklich rief er seine letzten Untertanen herbei, und sie beteten gemeinsam für das Wohlergehen des Mannes, der die Menschenfresser erschlagen hatte: Da kam ein Diener aus dem Schloß gerannt und meldete dem König, daß seine Tochter beinahe von einer Schlange gebissen worden wäre. Eilig kehrte der König ins Schloß zurück, ging in die Kammer seiner Tochter und sah dort die Schlange, die an die Wand genagelt war. Er versuchte, das Messer herauszuziehen, aber alle Anstrengungen waren vergebens.
Da ließ er in seinem ganzen Königreich verkünden, daß er dem Manne, der die Riesen erschlagen und die Schlange an die Wand genagelt hätte, Gold und Edelsteine und obendrein die Hand seiner Tochter schenken würde. Außerdem ließ er an allen Landstraßen Schenken einrichten, wo jeder Wanderer ausgefragt werden sollte, ob er den Riesentöter kannte. Und wer von diesem Manne etwas in Erfahrung bringen und das dem König melden würde, erhielte eine Belohnung.
Auch die drei Königssöhne kehrten in so einer neu eingerichteten Wegschenke ein, um darin zu übernachten. Nach dem Abendmahl setzte sich der Schankwirt zu ihnen und prahlte mit seinen angeblichen Heldentaten. „Und wessen könnt ihr euch rühmen?“ fragte er sodann. „Als meine Brüder und ich durch das Gebirge zogen“, erwiderte der älteste Bruder, „schlugen wir in der ersten Nacht an einem See unser Lager auf. Meine Brüder schliefen, und ich hielt Wacht. Plötzlich tauchte ein Drache aus dem See auf und wollte sich auf uns stürzen. Ich nahm mein Schwert und schlug ihm den Kopf ab. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann seht euch diese Ohren an.“ Er zog die zwei Drachenohren hervor und warf sie auf den Tisch. Als zweiter hub der mittlere Bruder an zu reden. „Als ich in der zweiten Nacht Wache hielt, erschlug ich einen zweiköpfigen Drachen. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann seht euch diese Ohren an.“ Und er warf zwei Paar Drachenohren auf den Tisch. „Bei Gott, deine Brüder sind echte Helden, hast du auch solche Taten aufzuweisen?“ fragte der Schankwirt den Jüngsten. „Ich habe auch einiges geleistet“, erwiderte dieser. „Als wir zum drittenmal in den Bergen übernachteten und meine Brüder schliefen, hielt ich Wacht. Um Mitternacht wogte der See, und heraus stieg ein dreiköpfiger Drache, der uns verschlingen wollte. Aber ich schlug ihm seine drei Köpfe ab. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann seht euch diese drei Paar Ohren an!“ Über solche Worte staunten sogar seine Brüder, er aber fuhr fort: „Und weil die Wogen unser Lagerfeuer verlöscht hatten, mußte ich auf die Feuersuche gehen und stieß dabei auf neun Riesen.“ Und er berichtete, was sich weiter zugetragen hatte. Während aber seine Brüder noch ihre Bewunderung äußerten, lief der Schankwirt schon auf dem schnellsten Weg zum König, erzählte ihm, was er erfahren hatte, und wurde für diese Nachricht reich belohnt. Der König sandte seine Boten aus und ließ die Königssöhne zu sich holen. „Warst du es, der die großen Heldentaten in meinem Königreich verrichtete, der die Riesen erschlug und meine Tochter vor dem Tode errettete?“ fragte er den Jüngsten. „Ja, edler König.“
Da gab ihm der König seine Tochter zur Frau, machte ihn zu seinem Thronfolger und sagte zu den beiden älteren Brüdern: „Wenn ihr einverstanden seid, werde ich auch euch eine schöne Braut besorgen!“ Aber sie antworteten, daß sie schon verheiratet wären, und erzählten ihm, warum sie eine so gefährliche Reise unternommen hätten. Da schenkte der König ihnen viele, mit Gold beladene Maultiere, entließ sie, und sie kehrten in ihre Heimat zurück. Der jüngste Bruder blieb beim König. Aber er ward seines Glückes nicht froh und sann bei Tag und Nacht darüber nach, wo er seine verschwundenen Schwestern wiederfinden könnte. Da er jedoch seine junge Frau nicht verlassen wollte und der König ihm auch keinen Urlaub gab, mußte er im Schlosse bleiben.
Eines Tages wollte der König auf die Jagd gehen. „Du hütest das Haus“, sagte er zu seinem Thronfolger. „Ich vertraue dir neun Schlüssel an, die zu neun Kammern führen. Die ersten acht Kammern darfst du aufschließen und betreten, doch die neunte Kammer mußt du verschlossen lassen. Tust du das nicht, wird es dir schlecht ergehen.“ Nach diesen Worten ritt der König davon. Sein Schwiegersohn blieb im Schloß zurück, schloß die erste Kammer auf, schloß auch die zweite auf, schloß alle bis zur achten auf und fand darin vielerlei kostbare Dinge. Endlich trat er vor die neunte Kammer hin und dachte: Noch niemals habe ich mich gefürchtet, und vor dieser Kammer sollte ich Angst haben?
Und er schloß sie auf.
Als er eintrat, erblickte er zu seinem Erstaunen einen Mann, der hockte mitten im Raum. Seine Arme waren bis zu den Ellenbogen in Eisenfesseln geschmiedet, und von jedem der vier Deckenbalken führte eine Kette zu dem Ring, der um seinen Hals lag. Er starrte auf das Wasser, das vor ihm durch eine güldene Rinne floß und in einen güldenen Trog plätscherte. Zwar stand neben ihm ein mit Edelsteinen verzierter Krug, aber er war außerstande, den Krug und das Wasser zu erreichen.
Entsetzt prallte der Königssohn zurück. „Ich beschwöre dich in Gottes Namen, tritt näher!“ stöhnte der Gefangene, und als der Königssohn gehorchte, fuhr er fort: „Erweise mir einen Dienst! Schöpfe Wasser in den Krug und laß mich daraus trinken, zum Lohn will ich dir auch ein zweites Leben schenken!“ Zwei Leben? Das ist nicht schlecht! dachte der Königssohn, füllte den Krug mit Wasser, reichte ihn dem Gefangenen, und dieser trank ihn aus. „Wer bist du?“ fragte der Königssohn. „Stahlschädel nennt man mich“, antwortete der Gefangene, und als er sah, daß sich der Königssohn zum Gehen wandte, bat er: „Gib mir noch einen Krug mit Wasser, dann will ich dir zum zweitenmal ein Leben schenken!“ Zwei Leben und dazu mein eigenes? Das ist nicht schlecht! dachte der Königssohn, reichte Stahlschädel den Krug, und dieser trank. Dann ging der Königssohn zur Tür hinaus und wollte sie verschließen. „Oh, junger Held, kehre um!“ rief Stahlschädel ihm nach. „Zweimal hast du nun eine gute Tat verrichtet, sei auch zum drittenmal barmherzig! Nimm den Krug, fülle ihn mit Wasser und gieße es mir über den Kopf, dann will ich dir zum drittenmal ein Leben schenken.“ Der Königssohn gehorchte. Als aber das Wasser dem Gefangenen über den Kopf strömte, zerbarst der Eisenreifen um seinen Hals, und auch die Fesseln an seinen Armen zerbrachen. Blitzschnell sprang er auf die Füße, flog aus der Kammer, packte die Königstochter, die mit seinem Retter verheiratet war, und verschwand. Fassungslos starrte der Königssohn ihm nach.
Als nun der König von der Jagd zurückkehrte und erfuhr, was sich zugetragen hatte, rief er bekümmert: „Warum hast du das getan? Ich hatte dir doch verboten, die neunte Tür aufzuschließen!“ — „Zürne mir nicht!“ erwiderte der Königssohn. „Ich werde Stahlschädel aufstöbern und mein Weib zurückholen.“ — „Um Gottes willen! Gib diese Absicht auf!“ widersprach der König. „Du weißt nicht, wer Stahlschädel ist. Ich habe viele Soldaten und viel Geld eingebüßt, bevor es mir gelang, ihn zu fangen. Bleibe lieber bei mir, ich werde dich mit einer anderen Jungfrau verheiraten und dich an Sohnesstatt annehmen!“ Aber der Königssohn ließ sich nicht beirren, steckte einen Zehrpfennig zu sich, schwang sich aufs Pferd und zog in die Welt hinaus, um Stahlschädel zu suchen.
Nach vielen Wochen kam er in eine fremde Stadt. Und während er durch die Straßen ritt, hörte er plötzlich vom Schloßturm eine Stimme rufen: „He, Königssohn! Steig vom Pferd und komm in den Hof.“ Er gehorchte. Im Hof stand eine schöne Frau, und als er sie näher betrachtete, sah er, daß es seine älteste Schwester war, und fiel ihr um den Hals. „Wer ist dein Mann?“ fragte er dann. „Der Schlangenkönig!“ gab sie zur Antwort. „Aber nun will ich dich schnell verstecken, bevor er kommt, denn er ist auf seine Schwäger schlecht zu sprechen.“ Als es Abend wurde, kochte sie dem Schlangenkönig das Nachtmahl. Bald kam er auch unter .Blitz und Donner herbeigeflogen, und als er das Schloß betrat, wurde es darin taghell. „Frau!“ schrie er. „Es riecht nach Mensch! Sprich, wer ist gekommen?“ — „Niemand!“ — „Du lügst!“ — „Sage mir, was würde eigentlich mit meinen Brüdern geschehen, wenn sich einer von ihnen hier sehen ließe?“ — „Den ältesten und den mittleren würde ich umbringen, dem jüngsten dagegen würde ich kein Haar krümmen.“ — „So sage ich dir, daß mein jüngster Bruder gekommen ist!“ — „Hol ihn her!“ Da führte die Schwester ihren Bruder vor den Schlangenkönig, der sich erhob und ihn mit Kuß und Umarmung begrüßte. „Sei mir willkommen, Schwager!“ — „Danke für den freundlichen Empfang, Schwager!“ erwiderte der Königssohn und berichtete ihm vom Zweck seiner Reise. „Gott schütze dich, was hast du dir da vorgenommen!“ rief der Schlangenkönig. „Vorgestern flog Stahlschädel hier vorüber, deine Frau hatte er bei sich. Ich trat ihm mit siebentausend Schlangen entgegen, vermochte jedoch nichts gegen ihn auszurichten. Ich bitte dich, schlag dir diesen Unhold aus dem Sinn! Nimm dir lieber so viel Gold, wie du tragen kannst, und mach dich auf den Heimweg!“ Doch der Königssohn wollte davon nichts hören und erklärte, daß er am nächsten Morgen weiterziehen würde. Als der Schlangenkönig sah, daß er ihn nicht von seiner Absicht abbringen konnte, riß er sich eine Feder aus, gab sie ihm und sprach: „Höre genau zu! Wenn du Stahlschädel finden und meine Hilfe brauchen solltest, dann verbrenne diese Feder; im selben Augenblick werde ich dir zur Hilfe kommen.“ Der Königssohn steckte die Feder zu sich und zog weiter.
Nach mühseliger, langer Reise gelangte er in eine andere fremde Stadt. Und während er durch die Straßen ritt, hörte er vom Schloßturm eine Stimme rufen: „He, Königssohn! Steig vom Pferd und komm in den Hof.“ Der Königssohn gehorchte. Im Hof stand seine mittlere Schwester und fiel ihm um den Hals. „Und wer ist dein Mann?“ fragte er. „Der Falkenkönig!“ antwortete sie. „Aber nun will ich dich schnell verstecken, bevor er kommt, denn er ist auf seine Schwäger schlecht zu sprechen.“ Kurz darauf kam der Falkenkönig nach Hause, und als er eintrat, wankte der Schloßturm. Geschwind setzte ihm seine Frau das Abendmahl vor, er aber sagte mißtrauisch: „Ich rieche Menschenfleisch, wer ist hier?“ — „Niemand außer mir, lieber Mann!“ Sie plauderten über dies und das, und zwischendurch fragte sie: „Was würde eigentlich geschehen, wenn einer von meinen Brüdern herkäme?“ — „Den ältesten und den mittleren würde ich zu Tode quälen, aber dem jüngsten würde ich kein Haar krümmen.“ Da verriet sie ihm, wer gekommen war; er ließ den Königssohn holen und begrüßte ihn mit Gruß und Kuß. „Herzlich willkommen, Schwager!“ — „Dank für den freundlichen Empfang, Schwager!“ Und sie setzten sich zum Abendessen. Hinterher fragte der Falkenkönig ihn nach dem Zweck seiner Reise. Als er erfuhr, um was es sich handelte, riet er ihm ab und sprach: „Gib deine Absicht auf! Als Stahlschädel mit deiner Frau vorüberflog, trat ich ihm mit fünftausend Falken entgegen. Wir kämpften auf Leben und Tod, vermochten aber nichts gegen ihn auszurichten. Und um so weniger wirst du als einzelner Mann ihn besiegen. Nimm dir lieber soviel Edelsteine, wie du tragen kannst, und mach dich auf den Heimweg.“ — „Ich danke dir für alles, aber ich bin fest entschlossen, nicht eher umzukehren, bis ich Stahlschädel gefunden habe“, entgegnete der Königssohn und dachte im stillen: Außer meinem eigenen Leben habe ich ja noch drei. Als der Falkenkönig erkannte, daß sein Schwager nicht von seiner Absicht abzubringen war, riß er sich eine Feder aus, gab sie ihm und sprach: „Wenn du in Not bist, denn verbrenne diese Feder; im selben Augenblick werde ich dir mit all meinen Kriegern zu Hilfe kommen.“ Der Königssohn steckte die Feder zu sich und zog weiter.
Nach langer Zeit gelangte er in eine dritte Stadt. Und während er durch die Straßen ritt, hörte er vom Schloßturm eine Stimme rufen: „Steig vom Pferd und komm in den Hof.“ Der Königssohn tat es. Im Hof erwartete ihn seine jüngste Schwester und fiel ihm freudestrahlend um den Hals. „Und mit wem bist du vermählt?“ fragte er. „Mit dem Adlerkönig“, gab sie zur Antwort und versteckte ihren Bruder ebenfalls. Als der Adlerkönig am Abend heimkehrte, war seine erste Frage: „Welcher Mensch befindet sich hier?“ — „Niemand außer mir, liebster Mann“, erwiderte die Frau, stellte ihm das Abendessen hin und fragte: „Was würdest du eigentlich mit meinen Brüdern machen, wenn sie hierher zu Besuch kämen?“ — „Den ältesten und den mittleren würde ich töten, dem jüngsten dagegen jeglichen Beistand erweisen.“ — „Dann kann ich dir ja sagen, daß mein jüngster Bruder gekommen ist.“ Der Adlerkönig ließ den Gast holen und empfing ihn mit Gruß und Kuß. „Herzlich willkommen, Schwager!“ — „Dank für den freundlichen Empfang, Schwager!“ Dann plauderten sie miteinander, und der Königssohn erzählte, daß er auf der Suche nach Stahlschädel wäre. „Schlag dir den verfluchten Unhold aus dem Sinn, Schwager!“ antwortete der Adlerkönig. „Bleibe bei mir, ich biete dir ein sorgenloses Leben. Aber der Königssohn hörte nicht auf ihn und rüstete schon am nächsten Morgen zum Aufbruch. Als der Adlerkönig erkannte, daß er ihn nicht umstimmen konnte, riß er sich beim Abschied eine Feder aus, gab sie ihm und sprach: „Wenn du in Not bist, verbrenne diese Feder. Ich werde dir dann mit all meinen Adlern zu Hilfe kommen.“ Der Königssohn steckte die Feder ein und setzte seine Suche nach Stahlschädel fort. Er ritt durch die ganze Welt, von einer Stadt in die andere, weiter und weiter…
Bis er schließlich in einem einsamen Haus mitten im wilden Wald seine Frau fand. „Sage mir um Gotteswillen, wie bist du hierher gekommen?“ fragte sie staunend. Er gab ihr Auskunft und sagte dann: „Laß uns fliehen, Weib!“ — „Das hat keinen Sinn! Stahlschädel würde uns sofort einholen, dich töten und mich zurückbringen.“ Da der Königssohn aber wußte, daß er drei Leben auf Vorrat hatte, überredete er seine Frau zur Flucht.
Kaum hatten sie sich jedoch auf den Weg gemacht, da erfuhr Stahlschädel davon und eilte ihnen nach. „He, Königssohn!“ schrie er, als er sie eingeholt hatte. „Beim ersten Mal schenke ich dir das Leben, wie ich es versprach. Aber versuche nicht zum zweitenmal, deine Frau zu entfuhren, sonst bist du des Todes.“ Er nahm die Königstochter und verschwand.
Der Königssohn blieb allein zurück und beschloß nach einigen Überlegungen, einen zweiten Versuch zu wagen. Er schlich zu der Höhle, paßte eine Stunde ab, in der Stahlschädel ausgeflogen war, und überredete sein Weib noch einmal zur Flucht. Doch Stahlschädel erfuhr sofort davon, nahm die Verfolgung auf, holte den Königssohn ein und spannte seinen Bogen. „Wodurch willst du sterben, durch Pfeil oder Schwert?“ schrie er. „Das ist wider die Abrede!“ rief der Königssohn zurück. „Gut“, erwiderte Stahlschädel. „Auch das zweite Leben schenke ich dir, aber beim nächsten Mal bringe ich dich ganz bestimmt um.
Das wird er nicht tun, denn ich habe noch zwei Leben — mein eigenes und das geschenkte, dachte der Königssohn und ging am nächsten Morgen zu seiner Frau zurück. Sie sträubte sich, denn sie fürchtete für sein Leben, aber schließlich überredete er sie doch zur Flucht. Wenige Augenblicke später hatte Stahlschädel sie eingeholt. „Diesmal mußt du sterben!“ schrie er. Doch als der Königssohn ihn um Gnade bat, brummte er: „Ja, drei Leben habe ich dir geschenkt, und dies ist nun das letzte. Geh heim und hüte dein eigenes.“
Der Königssohn erkannte, daß er dem Unhold nicht gewachsen war, da ihm aber die Federn einfielen, die seine Schwäger ihm geschenkt hatten, beschloß er, einen vierten Versuch zu wagen und seine Schwäger zu Hilfe zu rufen. Gesagt, getan. Kurz bevor Stahlschädel ihn und sein Weib eingeholt hatte, zog er die Federn heraus, schlug Feuer und verbrannte sie. Doch im selben Augenblick war Stahlschädel schon über ihm und schlug ihn mit einem einzigen Schwertstreich mitten durch. Gleichzeitig waren der Schlangenkönig mit seinen Schlangen, der Falkenkönig mit seinen Falken und der Adlerkönig mit seinen Adlern zur Stelle, und es entspann sich eine blutige Schlacht. Dennoch gelang es Stahlschädel, die Königstochter zu packen und zu entführen.
Danach gingen die Könige zu ihrem toten Schwager hin, betrachteten ihn und beschlossen, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Sie fragen drei flinkfliegende Schlangen, wie lange sie brauchen würden, um aus dem Jordan Lebenswasser zu holen. „Eine halbe Stunde“, antwortete die erste. „Eine Viertelstunde“, antwortete die zweite. „Neun Sekunden“, antwortete die dritte. „Dann eile!“ befahlen ihr die Könige. Schnell wie ein Blitz fuhr die Schlange durch die Lüfte und war in genau neun Sekunden mit dem Jordanwasser zurück. Die Könige besprengten die Wunden ihres Schwagers, sie schlossen sich, und er erwachte wieder zum Leben. „Geh nun heim!“ befahlen die Könige. „Nein!“ widersprach der Königssohn. „Lieber will ich sterben.“ — „Es gibt noch ein letztes Mittel“, sagte der Schlangenkönig, als er das hörte. „Dein Weib muß herausbekommen, wo Stahlschädels Kraft verborgen ist. Weißt du das, dann komm zu uns und sage uns Bescheid. Wir werden dir wiederum beistehen.“
Da schlich der Königssohn heimlich zu seiner Frau und bat sie, Stahlschädel auszufragen, wo seine Kraft verborgen wäre. „Sage mir einmal, worin steckt eigentlich deine Kraft?“ erkundigte sie sich, als Stahlschädel am Abend heimkehrte. „Meine Kraft? In diesem Schwert.“ Da betete die Königstochter das Schwert an. „Du dummes Weib!“ lachte Stahlschädel. „Nicht in meinem Schwert liegt meine Kraft, sondern in meinem Pfeil.“ Da betete die Königstochter den Pfeil an. „He, Weib!“ rief Stahlschädel. „Hat dich einer aufgehetzt herauszufinden, worin meine Kraft steckt?“ Sie beteuerte, niemand hätte sie aufgehetzt, und sie würde sich auch von niemandem aufhetzen lassen.
Als etliche Tage danach der Königssohn zu ihr kam, mußte sie ihm gestehen, daß es ihr nicht gelungen war, Stahlschädel das Geheimnis zu entlocken. „Frage ihn immer wieder!“ erwiderte ihr Mann. Als nun Stahlschädel heimkehrte, fragte sie ihn wieder. „Nun“, antwortete er schließlich, „da du so viel Anbetung für meine Kraft empfindest, will ich dir die Wahrheit sagen. Fern von hier steht ein hoher Berg, auf dem lebt ein Fuchs. Der Fuchs hat ein Herz, in dem Herz sitzt ein Vogel, und in jenem Vogel steckt meine Kraft. Aber es ist nicht leicht, den Fuchs zu fangen, denn er vermag jegliche Gestalt anzunehmen.“
Nachdem Stahlschädel am nächsten Morgen das Haus verlassen hatte, kam der Königssohn, und seine Frau erzählte ihm, was sie erfahren hatte. Er ging schnurstracks zu seinen Schwägern, und gemeinsam machten sie sich auf zu jenem Berg. Dort befahl der Adlerkönig seinem Heer, den Fuchs aufzustöbern und zu fangen. Doch der Fuchs rannte zum See und verwandelte sich unterwegs in eine Ente mit sechs Flügeln. Nun nahmen die Falken die Verfolgung der Ente auf und trieben sie vom See fort. Sie schwang sich bis zu den Wolken empor. Dort lauerten schon die fliegenden Schlangen auf sie. Wieder verwandelte sie sich in einen Fuchs, der über die Erde rannte. Die Adler stießen von oben auf ihn herab und schleppten ihn zu den drei Königen. Diese schnitten ihn auf, nahmen sein Herz heraus, entzündeten ein Feuer, holten den Vogel aus dem Herzen und warfen ihn in die Flammen. Und als der Vogel verbrannte, gab Stahlschädel seinen Geist auf. Da nahm der Königssohn sein schönes Weib und brachte es wohlbehalten zu seinem Schwiegervater, dem alten König, zurück.

Quelle:

(Märchen aus Jugoslawien)

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