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Märchenbasar

Tschjawana

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Als die Bhrigu oder auch die Angiras in die Himmelswelt eingegangen waren, da blieb Tschjawana sei es aus dem Stamme der Bhrigu, sei aus dem Stamme der Angiras, gebrechlich und wie ein Gespenst aussehend, auf der Erde zurück.Scharjata aber aus Manus Stamm wanderte mit seinem Stamme dorthin und ließ sich dort als seinen Nachbar nieder. Seine Knaben hielten den Gebrechlichen und Gespensterhaften für unnütz und bewarfen ihn mit Erdklumpen. Da war er auf Scharjatas Angehörige zornig und verhängte Uneinigkeit über sie. Der Vater kämpfte mit dem Sohne, der Bruder mit dem Bruder. Scharjata sann nach: „Was habe ich getan, daß mir dies zugestoßen ist?“ Er ließ die Kuhhirten und Schafhirten zusammenrufen, redete zu ihnen und sprach: „Wer von euch hat heute hier etwas gesehen?“ Sie sagten: „Hier liegt nur ein gebrechlicher Mann, der sieht aus wie ein Gespenst. Die Knaben haben ihn für unnütz gehalten und ihn mit Erdklumpen beworfen.“ Da wusste er: „Das ist sicherlich Tschjawana.“ Er schirrte seinen Wagen an, nahm seine Tochter Sukanja mit sich und fuhr weg. Er begab sich dorthin, wo sich der Asket befand. Er sagte: „Wir neigen uns vor dir, Asket! Ohne es zu wissen, habe ich dich verletzt. Dieses Mädchen ist Sukanja. Mit ihr leiste ich dir Genugtuung. Dafür laß meinen Stamm wieder einig werden!“Und von da ab ward sein Stamm wieder einig.
Sogleich machte sich Scharjata aus Manus Stamm wieder auf den Weg, um jenen ja nicht ein zweites Mal zu verletzen.

Damals wanderten die beiden Aschwin, die Götterärzte, heilend umher. Sie kamen zu Sukanja und wünschten, sich mit ihr zu vereinigen. Diese aber war ihnen nicht zu Willen. Da sagten die beiden: „Sukanja! Warum liegst du bei diesem Gebrechlichen, der wie ein Gespenst aussieht? Komm mit uns!“ Sie sprach: „Den Mann, dem mein Vater mich gegeben hat, den werde ich nicht verlassen, solange er lebt.“ Dies merkte der Asket.Er sagte: „Sukanja! Was ist es, was diese zugeredetet haben?“ Da erzählte sie es ihm. Als sie es ihm erzählt hatte, sagte er: „Wenn die beiden das wieder zu dir sagen, so rede zu ihnen: „Ihr seid doch selbst nicht wahrhaftig nicht ganz vollwertig und nicht ganz vollkommen;, dann sagst du zu ihnen: „Macht mir erst meinen Gatten jung; dann will ich’s euch sagen.“

Sie sagten: „Wirf ihn in diesen Teich! Er wird mit dem Alter wieder heraussteigen, mit dem er es begehrt.“ Sie warf ihn in den Teich, und er kam mit dem Alter wieder heraus, mit dem er es begehrte. Die beiden fragten: „Sukanja! Inwiefern sind wir unvollwertig, inwiefern unvollkommen?“ Da antwortete ihnen der Asket selbst: „Dort in Kurukschetra feiern die Götter ein Opfer, euch beide aber schließen von dem Opfer aus.Insofern seid ihr unvollwertig, insofern unvollkommen.“

Sogleich machten sich die beiden Aschwin auf den Weg. Sie gingen zu den Göttern, welche das Opfer feierten, und sagten: „Ladet uns beide ein!“ Die Götter aber sagten: „Wir werden euch nicht einladen. Ihr habt euch zuviel unter den Menschen herumgetrieben und seid kurierend umhergezogen.“ Da sagten die beiden: „Ihr opfert ja mit einem kopflosen Opfer.“ – „Wieso mit einem kopflosen?“ – „Ladet uns erst ein, dann wollen wir es euch’s sagen!“ – „Es sei!“ Und sie luden beide ein. Sie schöpften für die beiden diesen den Aschwin geweihten Trunk. Die beiden wurden die Adhwarju – Priester des Opfers.Sie setzten dem Opfer den Kopf an. Dies wird in dem Kapitel der „Tagesgesänge“ erkläart, wie sie damals dem Opfer den Kopf ansetzten. Darum wird nach dem Gesang der Bahischpawamana dieser Trunk geschöpft. Denn die beiden waren nach dem Gesang der Bahischpawamana gekommen.
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Märchen (Wedischen Weltliteratur, Indien)

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