Nach mehreren Ratschlägen entschlossen sie sich, die Sache folgendermaßen anzugehen. Der Fuchs ging zum Gestade eines Sees, darin viel Frösche ihre Wohnung hatten. Er sagte zu ihrem König, daß er eilends käme, ihm anzuzeigen, daß die Mäuse vorhätten, die Frösche heimlich und meuchlings zu überfallen. Sie sollten es aber frisch mit den Mäusen wagen, denn er, der Fuchs, wollte ihnen seinen Beistand treulich zusichern. Diesen Worten glaubten die Frösche und versprachen, den Kampf aufzunehmen. Andernteils tat auch der Storch vor der Festung der Mäuse sagen, wie die Frösche aus großer Hoffart und Vertröstung auf ihre Stärkung vorhätten, die Mäuse zur gemeinsamer Feldschlacht zu fordern, und dies gar bald und eilends. Die Frösche hätten auch schon einen Platz da ausgemacht. Darum würde es schimpflich und ihnen übel nachzusagen sein, solches abzuschlagen. Es sollte ihnen jedoch an seinem Beistand und gutem Rate nicht fehlen.
Siehe, also wurden diese beiden Teile zum Kriege angehetzt und mit Zorn über und wider einander erhitzt, so daß jeder darauf bedacht war, als erster und Bestgerüsteter auf der Kampfstatt zu erscheinen. Der Fuchs brachte andere Füchse mit, auch der Storch mehrere Störche; Füchse umgaben die Mäuse, Störche die Frösche, hielten also mit ihnen Haus, daß ihrer wenig die Haut davonbrachten.
Kehr dich nicht an loses Geschwätz, das dich zur Raserei aufhetzt, und späte Reue dir bringt zuletzt.
Quelle: Hans Wilhelm Kirchhof