1.5
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Ein Sandelholzhändler ging einmal auf den Markt, wo er hoffte, recht viele seiner Holzstäbe verkaufen zu können. Aber selbst nach etliche Tagen hatte er noch nicht alles an den Mann gebracht. In seinem Quartier, einer kleinen Herberge, lernte er einen Holzkohlenhändler kennen. Sie unterhielten sich über allerlei, kamen vom Hundersten ins Tausendste und sprachen endlich auch über ihre geschäftlichen Sorgen. Beide beklagten sich mit bitteren Worten, daß es gar nicht einfach sei, auf dem Markt ihre gute Ware abzusetzen. Der nächste Tag war für den Holzkohlenhändler sehr günstig, denn in kurzer Zeit schlug er alle Vorräte los. Nur der Sandelholzhändler schien weiterhin von einer Pechsträhne verfolgt zu sein, denn am Abend saß er noch immer vor seiner Ware.
„Ich hab’s!“ rief er plötzlich. Und dann ging er daran, das restliche Sandelholz anzuzünden und die verkohlten Reste in einen Topf zu fegen. Am nächsten Vormittag riß man ihm das bißchen Holzkohle förmlich aus den Händen, was ihn dazu verführte, sich allerhand auf seine Klugheit einzubilden. Den Preis für seinen Einfall mußte er allerdings selbst bezahlen, und zwar mit seinen Ausgaben für das Sandelholz, von dem er nur die paar Münzen abziehen konnte, die ihm die Kohle eingebracht hatte.
„Ich hab’s!“ rief er plötzlich. Und dann ging er daran, das restliche Sandelholz anzuzünden und die verkohlten Reste in einen Topf zu fegen. Am nächsten Vormittag riß man ihm das bißchen Holzkohle förmlich aus den Händen, was ihn dazu verführte, sich allerhand auf seine Klugheit einzubilden. Den Preis für seinen Einfall mußte er allerdings selbst bezahlen, und zwar mit seinen Ausgaben für das Sandelholz, von dem er nur die paar Münzen abziehen konnte, die ihm die Kohle eingebracht hatte.
Quelle: Märchen aus Nepal