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Zwei Frösche und eine Walpurgishexe

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Es war einmal, nein solange ist es gar nicht her, da hatte sich eine böse Walpurgishexe auf ihrem Besenflug Ende April zum Brocken im Harz ins Abenteuerland Königsaue am Concordiasee verirrt. Man nennt dieses schöne Gebiet auch Seeland.
Sie fand den Spielplatz wunderbar. Hier konnte man auf verschieden hohen und langen Rutschen hinuntersausen, auf hölzernen Pferden reiten, auf einem Krokodil schaukeln und vieles mehr. Es war einfach herrlich hier. Am Tage kamen viele Kinder auf den Abenteuerspielplatz. Das gefiel der Hexe überhaupt nicht. Sie hasste Kinder.

Jeden Morgen verwandelte sie sich in eine Siebenjährige, um auf dem Spielplatz nicht erkannt zu werden. Die Hexe wollte mit niemandem teilen, sondern alles für sich ganz allein haben. Plötzlich hatte sie eine Idee, wie sie das bewerkstelligen könnte. Sie suchte sich eine Kletterfigur aus und ließ darum eine drei Meter hohe Dornenhecke wachsen. Die Kinder, die mit dem Spielwerk spielen wollten, fanden es nicht mehr und sahen stattdessen nur eine hohe Dornenhecke. Auch der Platzaufseher konnte das Spielzeug nirgends entdecken. Er holte ein paar Arbeiter, die alles in Ordnung hielten und wollte die Hecke entfernen lassen. Als die Männer gekommen waren, war der Dornenbusch verschwunden. So gingen sie unverrichteter Dinge wieder davon und glaubten der Platzwart habe den Verstand verloren.

Einen Tag darauf war die Dornenhecke um ein anderes Spielwerk herum gewachsen. Sowie die Arbeiter kamen, war sie abermals verschwunden und kopfschüttelnd zogen die Männer ab. Die Hexe spielte indessen so immer allein und hatte ihren Spaß.
Auf dem Abenteuerspielplatz hatte sich herumgesprochen, dass es dort spukt. Viele Kinder hatten Angst und kamen daher nicht mehr.
Auch Quaki und Quakquak, zwei kleine Frösche, hatten davon gehört und so machten sie sich auf den Weg. Dieses Mal war die Hecke um die Krokodilschaukel herumgewunden.
„Wo ist denn unser Freund Kroko?“, fragte Quakquak seinen Freund.
Quaki schüttelte unwissend den Kopf.
Dann hüpften die beiden vorsichtig an die Dornenhecke heran und drum herum.
„Hier ist die Hecke nicht ganz so dicht“, rief Quaki. Und beide versuchten durch die Hecke zu krabbeln. Es gelang ihnen auch.
Sie sahen ein kleines Mädchen, das auf Kroko schaukelte.
„Wie bist du hier reingekommen?“, rief Quakquak mehr als er fragte. Als das Mädchen ihn hörte, gab es einen großen Knall und vor den Fröschen stand die böse Hexe. Ihre Fäuste in die Hüften gestemmt, zischte sie wütend: „Haut ab! Ich will hier alleine spielen! Wenn ihr nicht abhaut, dann verwandle ich euch in Störche und ihr müsst immer Frösche fressen!“
Quakquak bekam Angst. Doch Quaki war mutig und sprach die Hexe an: „Ich glaube das nicht. Kannst du uns etwas von deiner Hexkunst zeigen, dann hüpfen wir sofort wieder durch die Hecke.“
„Na klar kann ich das!“, rief die Hexe zurück. „In welches Tier soll ich mich denn verwandeln?“
„In ein riesengroßes Tier“, meinte Quakquak und sogleich stand da ein großer dicker Elefant. Quaki rief: „Du kannst wirklich gut hexen, aber in eine Mücke kannst du dich bestimmt nicht verwandeln!“
„Das kann ich auch!“, trompetete der Elefant. Da flog doch tatsächlich eine Mücke vor Quakis Augen herum und fispelte: „Seht ihr mich?“
“Natürlich sehe ich dich.“ Quakis lange Zuge schellte hervor und schwupp hatte er die Mücke gefangen und verschluckt. Mit der Hexe war auch die Hecke verschwunden.
Aus Quakis Bauch ertönte plötzlich eine Stimme: „Lieber Frosch lass mich wieder raus, ich lasse auch die Kinder wieder in Ruhe spielen und dir schenke ich jeden Tag tausend fette Mücken.“
Doch Quaki lachte nur und rief: „Ich trau dir nicht! Böse Hexen halten nie, was sie versprechen.“
Die beiden Frösche drehten sich um und hüpften zu Freund Kroko, der froh war, dieses wilde Wesen auf seinem Rücken losgeworden zu sein. Nachdem sich die drei Freunde über die Abenteuer auf dem Spielplatz ausführlich unterhalten hatten, verabschiedeten sie sich und die Frösche hüpften erschöpft zum nahe gelegenen See. Seitdem gibt es auf dem großen Spielplatz im Abenteuerland und auf dem Brocken keine böse Walpurgishexe mehr und die Kinder können wieder ganz beruhigt spielen.

Quelle: Friedrich Buchmann

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