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Nimm, Vetter, pîn’e!

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Es war einmal ein Mann und eine Frau, die hatten einen Knaben, der seiner Mutter immer pîn’e (Brot) verlangte, sie gab ihm immer, und doch war er beständig hungrig. Hierüber verwundert, paßte ihm die Mutter auf, um zu erfahren, was er mit dem pîn’e vergebe. Der Knabe aber lief zu einem Christusbilde und rief: »Nimm, Vetter, pîn’e.« Da trat Christus aus dem Bilde, nahm das Stück und stieg wieder in den Rahmen. Als das Kind zum nächsten Male wieder pîn’e verlangte, sagte sie: »Geh und fordere auch du jetzt dem Herrn Christus etwas zu essen.« Der lief zum Bilde und begann zu weinen: »Vetter, die Mutter will mir keinen pîn’e mehr geben, sie schickt mich zu dir, du solltest mir auch einmal geben.«
Damals ist der Herr Christus noch einmal heruntergestiegen, hat aus einer Seite Fleisch genommen, aus der andern einen köstlichen, weichen pîn’e und Geld, hat alles dem Knaben gegeben. Wie das die Mutter sah, ging sie auch und verlangte Geld. Christus der Herr aber gab ihr keines, stieg auch nie mehr aus dem Rahmen herab.

[Rumänien: Pauline Schullerus: Rumänische Volksmärchen aus dem mittleren Harbachtal]

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