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Der Zigeuner und der Hase

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Es ging ein Zigeuner in den Wald, sich Holz zu suchen, aus welchem er Spindeln machen wollte. Nur einmal sah er im Gesträuch einen schlafenden Hasen. Hä, denkt der Zigeuner, dieser Hase ist ein gutes Geschenk für einen Herrn, mit dem kannst du dir Ehre machen, nicht nur Ehre, mehr noch, der wird das Geschenk nicht umsonst annehmen, er gibt dir dafür ein Ferkelchen, das ist ein Säuchen. Dies ferkelt 10, lauter Säuchen, jedes von diesen bringt dir 10, dann hab‘ ich eine ganze Herde, über die ich der Herr bin, und nehme mir einen Hirten und schicke ihn mit der Herde aufs Feld sie zu hüten, dann kommen die stapîni (Hausbesitzer, denen der Zigeuner arbeitet), und wollen Schweine kaufen, dann gehe ich in die Türe und rufe: »Mai, Ioane, mai – komm mit den Schweinen!« Dies schrie der Zigeuner so laut, daß der Hase erwachte, in die Höhe sprang und zum Teufel lief. Zuerst starr vor Schrecken, daß ihm sein schönes Luftschloß noch schneller, als er’s aufgebaut, zusammengefallen, bemächtigte sich des Zigeuners ein so großer Zorn, daß er sich nicht mit gar schönen Schimpfworten Luft machte. Doch das war alles vergebens, der Hase kam nie wieder.

[Rumänien: Pauline Schullerus: Rumänische Volksmärchen aus dem mittleren Harbachtal]

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