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Befana rettet das Christkind

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Es ist Heiligabend und der siebenjährige Sepp wartet auf das Christkind. Zusammen mit seinen Eltern sitzt er in der großen Stube. In der Ecke steht der Weihnachtsbaum herrlich geschmückt mit bunten Kugeln und silbernem Lametta. Die weißen Kerzen am Baum brennen bereits und spiegeln sich in den Kugeln wider.
Plötzlich geht das Stubenfenster auf und ein Windhauch lässt die Flammen der Kerzen flackern. Ein blondgelocktes Englein kommt durchs Fenster geflogen. Sepp ist ganz aufgeregt. „Mama, das Christkind ist da!“
Und wirklich, mit zwei Flügelschlägen fliegt es zum Weihnachtsbaum und legt unter den Baum ein in Goldpapier eingeschlagenes Päckchen ab.
Sepp ruft voller Freude: „Es bringt mir mein Weihnachtsgeschenk!“, und springt vor Begeisterung auf, dabei berührt er ungeschickt das Christkind. Es kommt ins Stolpern und mit einem seiner schneeweißen Flügel an eine brennende Kerze. Die Federn fangen sofort Feuer.
Lautes „Aua“ tönt durch die Stube. Sepps Vater nimmt blitzschnell eine Decke vom Sofa und erstickt das Feuer. Das Christkind sitzt verschreckt auf dem Teppich, hält sich vor Schmerzen den linken Flügel und Tränen kullern über seine Wangen. Auch sind ein paar weiße Federn vom Feuer schwarz geworden. Doch das Allerschlimmste ist, dass das Christkind nicht mehr fliegen und anderen Kindern kein Weihnachtsgeschenk mehr bringen kann.
„Was mache ich jetzt bloß?“, fragt das Christkind ratlos. Die Mutter tröstet es, streicht über sein Haar und meint: „Ich hole dir erst einmal einen Tee, den trinkst du und dann werden wir weitersehen.“
In diesem Moment klopft es an der Haustür, es war mehr ein Wummern. Erschrocken fahren alle zusammen. Der Vater geht zur Tür und öffnet. Draußen steht eine alte Frau mit rotem Kopftuch und einem Reisigbesen in der Hand. Der Vater schaut erstaunt auf die eigenartige Gestalt und weiß nicht recht, was er machen soll.
„Was starrst du mich so an? Los, komm schon! Lass mich eintreten, ich bin die Weihnachtshexe Befana.“
Befana geht einfach am verdattert dreinschauenden Vater vorbei und schnurstracks in die Stube, wo das Christkind, die Mutter und Sepp auf dem Sofa sitzen.
„Das ist ja schrecklich, was dir passiert ist“, jammert Befana, kniet sich vor das Christkind und streichelt seine kleinen Hände. „Mein Alarmglöckchen hat schrecklich grell geklingelt. Da bin ich zu meinen Allessehspiegel gewirbelt und habe dich brennen sehen. Ich habe sofort meinen schnellsten Besen gerufen und bin losgeflogen. Liebes Christkind, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich werde deine Arbeit heute abend übernehmen. Ruh dich aus! Wenn alle Kinder ihre Geschenke erhalten haben, hole ich dich ab und werde dich mit meinen magischen Kräften gesund pflegen. Alles wird gut und im nächsten Jahr kannst du wieder die Geschenke zu den Kindern bringen.“
Sepp und seine Elternfreuen sich sehr über die Worte von Befana und der Vater sagt: „Flieg, du gutes Hexlein und mache die Kinder glücklich, wir betreuen das Christkind unterdessen.“
Befana küsst zärtlich das Christkind auf die Stirn und flüstert ihm ins Ohr: „Gute Besserung! Spätestens morgen früh bin ich wieder hier und hole dich. Schwups, sitzt die gute Hexe auf ihrem Besen. An jedem Haus hebt sie ihren rechten Arm und das jeweilige Geschenk stupst geräuschvoll gegen die Fensterscheiben. Lachend holen die Kinder ihre Geschenke in die Stuben. Nach getaner Arbeit holt die Weihnachtshexe das Christkind zu sich nach Haus. Dort pflegt sie den Engel bis er im Sommer geheilt und seine Federn nachgewachsen sind.
Der kleine Sepp erzählt jedem und allen, die es hören wollen, von Befana. Seither wird die Weihnachtshexe von den Kindern geliebt und geachtet.

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