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Ein Mädchen betrog einst seine Eltern, indem es sagte: „Ich bin krank und kann nicht aufs Feld gehen.“ Die Eltern mussten allein aufs Feld, um zu hacken. Als sie fort waren, stand das Mädchen auf, säuberte den Topf und stellte ihn aufs Feuer. Dann reinigte es den Holzlöffel, mit dem der Brei aufgefüllt wird, und säuberte schließlich mit weißer Erde ein Bastkörbchen. Nachdem der Brei zubereitet war, schüttete sie ihn sorgfältig in das Körbchen und trug es auf einen Berg. Dort oben angekommen, sang das Mädchen folgendes Lied: „He, Mmamota-Schlange, komm heraus! He Mmamota, komm heraus!“ Da kroch eine riesengroße Schlange heran. Das Mädchen hockte sich hin, wusch die Schlange mit Wasser und gab ihr dann den mitgebrachten Brei zu essen. Nachdem die Schlange gesättigt war, stand das Mädchen auf und kehrte nach Hause zurück. Dort legte es sich nieder und tat wieder wie eine Kranke. Als die Eltern am Abend zurückkamen, fragten sie: „Wie geht es dir, Kind?“ und das Mädchen antwortete, dass es immer noch sehr krank wäre. Auch an den folgenden Tagen gab das Mädchen vor, krank zu sein. Kaum waren aber die Eltern aufs Feld gegangen, kochte es wieder Essen und brachte es der Schlange auf den Berg. Eines Tages wurde sie dabei von einem Jäger beobachtet. Der Jäger berichtete dem Vater des Mädchens, was er gesehen hatte. Er wiederholte auch das Lied, das er dem Mädchen abgelauscht hatte. Der Vater des Mädchens machte sich nun auf, ging auf den Berg und stimmte das Lied an: „He Mmamota, komm heraus! He Mmamota, komm heraus!“ Als die Schlange heraus gekrochen kam, erschlug der Vater sie mit seinem Beil.
Am nächsten Morgen tat das Mädchen wieder so, als ob es krank sei, und blieb zu Hause. Es kochte Brei und brachte ihn der Schlange. Aber als das Lied, das die Schlange sonst heranlockte, verklungen war, kam niemand. Das Mädchen suchte überall, und als es schließlich die Schlange fand, rief es: „He Mmamota! Was ist heute mit Euch los, dass Ihr nicht kommt, wenn ich Euch rufe? Kommt und esst, da ist Euer Brei!“ Doch alles blieb still. Das Mädchen versuchte die Schlange zu schütteln, da merkte es, dass sie tot war. Nun begann das Mädchen bitterlich zu weinen, schüttete den Brei weg und zerschlug die Gefäße. Dann kehrte es wie eine Kranke nach Hause zurück. Am Abend aber sagte der Vater: „Steh auf, du bist nicht krank! Du stellst dich nur krank, weil ich deine Schlange getötet habe.“ Das Mädchen klagte, aber es wurde wirklich gesund.
Am nächsten Morgen tat das Mädchen wieder so, als ob es krank sei, und blieb zu Hause. Es kochte Brei und brachte ihn der Schlange. Aber als das Lied, das die Schlange sonst heranlockte, verklungen war, kam niemand. Das Mädchen suchte überall, und als es schließlich die Schlange fand, rief es: „He Mmamota! Was ist heute mit Euch los, dass Ihr nicht kommt, wenn ich Euch rufe? Kommt und esst, da ist Euer Brei!“ Doch alles blieb still. Das Mädchen versuchte die Schlange zu schütteln, da merkte es, dass sie tot war. Nun begann das Mädchen bitterlich zu weinen, schüttete den Brei weg und zerschlug die Gefäße. Dann kehrte es wie eine Kranke nach Hause zurück. Am Abend aber sagte der Vater: „Steh auf, du bist nicht krank! Du stellst dich nur krank, weil ich deine Schlange getötet habe.“ Das Mädchen klagte, aber es wurde wirklich gesund.
Quelle:
(Sotho)